Was bedeutet ETS oder Sympathektomie?

Endoskopische transthorakale Sympathektomie (ETS)


Der sicherste Weg, die Hyperhidrose an Händen, in Achselhöhlen und im Gesicht für immer zu beseitigen, ist die Sympathektomie. Es handelt sich dabei um einen operativen Eingriff, bei dem die für die übermäßige Schweißproduktion verantwortlichen Nervenknoten (Ganglien) des sympathischen Nervensystems durchtrennt werden. Die Ganglien verlaufen perlschnurartig entlang der Wirbelsäule.

Während früher ein komplizierter und riskanter Eingriff zur Durchtrennung der betreffenden Ganglien notwendig war, ist inzwischen in einigen Ländern die endoskopische transthorakale Sympathektomie (ETS) zum Standard geworden. Die ETS ist ein minimalinvasiver Eingriff, der unter Vollnarkose stattfindet und bei dem sich der Chirurg mittels eines Endoskops, das durch einen kleinen Schnitt in der Achselhöhle eingeführt wird, über die Brusthöhle Zugang zu den betreffenden
Ganglien verschafft. Die Risiken sind laut den bislang vorliegenden Studien äußerst gering und die Erfolgsquote ist sehr hoch.

Meist muß der Patient nach der Operation maximal einen Tag im Krankenhaus verbringen; eine Nachbehandlung ist nicht erforderlich. Populär ist die ETS insbesondere in Schweden, Israel und einigen südostasiatischen Staaten (Taiwan, Singapur). Auch in anderen Ländern (Italien, Irland, etc.) haben sich einzelne Chirurgen auf die ETS spezialisiert.

Überraschenderweise ist die ETS in Deutschland – wie übrigens auch in den USA – noch weitgehend unbekannt. In Deutschland raten viele Ärzte, allerdings zumeist ohne plausible Begründung, von einem solchen Eingriff ab. Auch die Krankenkassen haben häufig eine ablehnende Haltung gegenüber dieser Operationstechnik.

 


Linktipp: Umfassende Informationen zur ETS bei Wikipedia