Hallo zusammen !

Nachdem was ich hier über die Erfahrungen bzgl. der ETS-Operation gelesen habe, war ich erst verunsichert diese durchführen zu lassen. Jedoch bin ich letztendlich sehr froh diesen großen Schritt doch gemacht zu haben! Ich denke viele Betroffene die diese Operation durchführen melden sich hier oder auch in anderen Foren nur zu Wort wenn sie nicht zufrieden sind oder Komplikationen auftreten, was meiner Meinung nach zu einer recht einseitigen Beurteilung/Bewertung dieser Behandlungsmethode führt. Nicht jede Operation kann perfekt verlaufen, jeder Körper reagiert individuell und nicht immer "nach Plan", wenn man dies so ausdrücken kann. Es gibt so viele Menschen die mit OP-Ergebnissen unzufrieden sind & dass nicht nur mit der ETS-OP. Ich denke dies liegt oft an falschen Erwartungen, schlechter Beratung und/oder fehlende Kompetenz bzw. Erfahrung behandelnder Ärzte. Man darf nicht vergessen dass auch Ärzte Fehler machen können bzw. sich in Ihrer Kompetenz in den verschiedenen medizinischen Bereichen teilweise stark unterscheiden. Und falls der Erfolg dann am Ende einer Operation ausbleibt, liegt dies vielleicht nicht einmal am Arzt, sondern an dem Individuum. Somit ist jede Operation, auch die ETS-Op nicht 100%ig erfolgsversprechend.

Genau diese Aspekte, sowie alle möglichen Nebenwirkungen/Risiken der ETS-Operation, wurden mir in der Hyperhidrose-Sprechstunde bei Prof. Dr. Ahmed Boseila in Bielefeld mitgeteilt. Bevor ich mehr von meiner Operation berichte, kurz zu mir:
Mein Name ist Julian, 22 Jahre alt, männlich und beginne im Oktober mein fünftes Bachelor-Semester. Ich bin ein sehr aufgeschlossener, kommunikativer und fröhlicher Mensch und litt seit ende der Grundschulzeit an starker primärer Hyperhidrose. Diese war an den Händen und Füßen am stärksten, sowohl an den Hand-/Fuß- Innen und Außenflächen (Schweiß tropft ab). Über die Jahre ist dann noch zunehmender Achselschweiß und leichter Schweißfluss im Gesicht dazugekommen. Bei warmen Temperaturen unerträglich, allein die Hände waren Qual genug! Teilweise waren sogar Stoffhosen um die Hosentaschen herum feucht/nass und dass nur durchs Abwischen der Hände! Wie fast jeder hier habe auch ich alle nicht operativen Methoden durchgeführt (Salben/Cremen, Tabletten, Iontophorese, Botox etc.) - alles ohne sichtbaren Erfolg! Jedoch war mir immer klar, dass die Krankheit, vor allem an den Händen, irgendwann ein Ende haben MUSS. Nach abgeschlossenem Studium werde ich wohl täglich Hände schütteln, vor größeren Personengruppen stehen und hoffentlich eine erfolgreiche Karriere beginnen können, ohne jeden Morgen daran zudenken den Tag möglichst "schweiß-frei" überstehen zu können.

Ich habe mich letztendlich mit meinem Hausarzt zu der ETS-Operation entschieden, da wir keine anderen Behandlungsoptionen mehr gesehen haben. Nach ausgiebigen Recherchen habe ich mich letztendlich bei dem oben genannten Thoraxspezialisten und Chefarzt der Thoraxchirurgie im Klinikum Bielefeld Mitte vorgestellt. Diese behandelt die ETS-OP bei Hyperhidrose als Schwerpunkt und ist generell nur auf den Thorax (Brustkorb) spezialisiert. Herr Boseila hat diese OP schon sehr oft durchgeführt und dies mit großem Erfolg und Zufriedenheit der Patienten. Das Beratungsgespräch war sehr locker aber dennoch professionell und aufklärend. Ich habe mich super informiert gefühlt und war mir mit den Risiken der OP bewusst. Natürlich wurde auch das kompensatorische Schwitzen erwähnt, was so gut wie bei jedem Patienten nach der OP auftritt - mal stärker, mal schwächer. Ich entschiede mich an diesem Tag für die Operation und bekam einen OP-Termin - in 3 Wochen !

Ich kam 1 Tag vor der Operation ins Klinikum Bielefeld Mitte, um mein Zimmer zu belegen und alle nötigen Voruntersuchungen durchzuführen. Dies war die Blutabnahme, Röntgen und ein Gespräch mit Oberarzt und Anästhesisten. Ich wurde bestens über alles informiert und konnten Abends beruhigt schlafen gehen. Natürlich war ich so aufgeregt, dass ich in der Nacht vielleicht 2 Stunden geschlafen hab. Jedoch wurde ich schon um halb 6 in der Früh geweckt, um mich zu duschen und die hübsch-hässliche OP-Kleidung anzuziehen. Diese bestand aus einer Netzartigen Unterhose, einem OP-Hemd und langen Strümpfen (habe den Namen vergessen). Um 6:45 & nach Einnahme einer Tablette (denke Beruhigungstablette) wurde ich dann von einer netten Dame in den OP Vorraum geschoben, in der mir mit sehr netten Worten ein Venenzugang gelegt wurde. Nach ungefähr 3 Atemzügen an der Maske mit Narkosemitteln war ich auch schon im "Tiefschlaf" & wachte nach der OP im Aufwachraum auf. Am Anfang recht verwirrt und benommen aber dies besserte sich nach mehreren Minuten deutlich. Die Schmerzen waren auszuhalten und meine Freude an der Grenze - schöne warme, trockene Hände und Füße ! Ein unglaubliches Gefühl, was ich auch jetzt noch verspüre während ich diesen Beitrag verfasse, ohne meine Tastatur unter Wasser zu setzen :laugh:

Die Operation lief komplikationslos und dauerte etwa eine Stunde (halbe Stunde für jede Seite des Brustkorbs). Der Nerv wurde dabei geclippt und nicht durchtrennt. Bei mir wurde die OP primär für Hände, Gesicht & Achseln durchgeführt, da mich mein Fußschweiß so gut wie nicht stört, da ich als Mann immer geschlossene Schuhe trage und im Bett/Nachts recht wenig an den Füßen schwitze. Mir wurden nach der OP 2 Drainagen gelegt und ich bekam starke Schmerzmittel/Infusionen gegen die wirklich fiesen Schmerzen durch die Schläuche. Dies war um ehrlich zu sein sehr sehr unangenehm und lies mich die Nacht nach der OP vielleicht eine Stunde schlafen. Auch Erbrechen musste ich am OP-Tag zwei mal. was dem Narkosemittel geschuldet war, jedoch völlig normal ist. Zum Glück wurden jedoch die Drainagen am nächsten Morgen nach erfolgreichem Röntgen gezogen & siehe da - der Schmerz war mind. um 90% verschwunden! Die 2 kleinen Schnitte auf jeder Brustkorbseite sind klein und mit ein paar Stichen genäht. Dies ziept und zuckt natürlich, jedoch hab ich dies als völlig erträglich empfunden. Ich denke grade das Schmerzempfinden nach solchen OP's ist sehr individuell und schlecht einzuschätzen. Jedoch habe ich die anfänglich starken Schmerzen gerne in Kauf genommen!

Zum Schwitzverhalten nach der OP: in den ersten 3 Tagen habe ich ein wenig stärker an den Beinen, am Rumpf und im Gesicht geschwitzt. Jedoch primär nur Nachts. Darüber war ich erst ein wenig erschrocken, jedoch versicherte mir der Arzt, dass dies am Anfang normal & der Umstellung des Körpers geschuldet sei. Und damit hatte er Recht. Nach 3 Tagen konnte ich das Krankenhaus Freitagsmorgens verlassen. Nun 2 Wochen nach der Operation kann ich nur sagen, dass dies die Operation die beste Entscheidung für mich war. Ich habe seither warme trocken Hände, die ich sogar eincreme, damit sie nicht zu trocken sind. Als positiver Nebeneffekt sind auch meine Achseln staubtrocken ! Wirklich unglaublich. Auch meine Füße schwitzen bestimmt um 50% weniger. Das Kompensatorische Schwitzen ist bei mir bis jetzt nur bei höheren Temperaturen ~25Grad aufgetreten. Jedoch so leicht, dass dies mich überhaupt nicht stört. Ich schwitze dabei ganz leicht an den Beinen. sowie über der Oberlippe (minimal & für Außenstehende bzw. im Spiegel nicht zu sehen). Ich bin sogar froh dass ich nicht komplett "trocken" am gesamten Körper bin, da Schweiß natürlich auch einen wichtigen Sinn und Zweck hat, den man nicht vergessen darf ! In 2 Tagen werden die Fäden gezogen und ich fahre nochmal zu einer Nachbesprechung nach Bielefeld.

Schon nach 2 Wochen kann ich sagen, dass ich die OP nicht ansatzweise bereue. Mein Leben hat nun eine große Last weniger zu tragen, was ich am ganzen Körper spüre. Ich bin einfach glücklich, zufrieden & dermaßen Dankbar für diesen Behandlungserfolg. Geduld zahlt sich aus - ich habe die Krankheit nach über 10 Jahren besiegt !

Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung & freue mich helfen zu können - egal in welcher Hinsicht :)
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Hallo Julian,

nach Deinem tollen Bericht bin ich wirklich kurz davor in Bielefeld anzurufen und mir die gefühlt tausendste Meinung einzuholen. ;)
Vielleicht lohnt es sich ja wirklich und es ist ja dann gerade die, die doch die Vorherigen alle in Frage stellt und der goldene Weg ist- ich weiß es nicht (hoffe es aber)..
Bist Du denn immer noch so zufrieden wie kurz nach der OP? Würdest Du den Schritt wieder wagen? Wie sieht es mit KS aus? Und wie lange hast Du ca auf einen ersten Beratungstermin warten müssen? Fragen über Fragen. :)Ich freu mich sehr über Antworten

Viele Grüße erstmal
Hallo Liinchen,

Bin immer noch so zufrieden wie zum Zeitpunkt des Berichts ! KS habe ich so gut wie gar nicht, nur schwitze ich nach wie vor an den Füßen. Dies stört mich jedoch nicht und wurde auch in der OP nicht behandelt, sondern nur Hände, sowie Achseln. Beides bis heute komplett schweißfrei, in wirklich jeder Situation.

Den OP-Termin konnte ich sehr kurzfristig machen - innerhalb von 3-4 Wochen, da sind die super flexibel.
(persönlicher Beratungstermin mit Chefarzt innerhalb von 7 Tagen)

Würde die OP immer wieder wagen, da ich nun ein überaus glückliches Leben führen kann und durch nichts mehr eingeschränkt bin !

Liebe Grüße :)
Hallo Julian,
vielen Dank für Deine super schnelle Antwort :)

Es freut mich total für Dich, dass Du so viel Glück hattest, Du so zufrieden mit dem Ergebnis bist und alles so toll verlief -gerade weil viele Berichte ziemlich negativ ausfallen (KS)- ist Dein Bericht ein wirklicher Hoffnungsschimmer.

Ich bin überrascht wie schnell das geht mit der Terminvergabe. Hätte locker mit 3 Monaten plus gerechnet. Aber so ist das ja noch ein Grund mehr da mal anzurufen und einen Termin zu vereinbaren :D ich bin gespannt...

Liebe Grüße erstmal
Sehr gerne !

Sind einfach meine subjektiven und ehrlichen Erfahrungen, aufgrund dessen ich die Klinik einfach weiterempfehlen kann !
Zu Behandlungserfolg, sowie individuellem Empfinden gehört natürlich auch das konkrete Krankheitsbild des Patienten.

Habe gelesen, dass es sich bei dir um eine generalisierte Hyperhidrosis handelt, bei der ich ein wenig skeptisch bezüglich der ETS-OP bin, da der Schweiß sich mehr oder weniger andere Wege sucht, wenn auch nur geringfügig ! Erwähne dies auf jeden fall und beschreibe genau WO und wie viel du schwitzt, denke das ist sehr ausschlaggebend.

In meinem Fall war die ETS-OP einfach das Beste was ich machen konnte, davon bin ich seit dem ersten Tag überzeugt !

Liebe Grüße !
Ja das erzähle ich auf jeden Fall- sonst ist vielleicht eine OP das Schlimmste was man tun kann und die Folgen wären überhaupt nicht abschätzbar.

danke :) und Dir weiterhin alles erdenklich Gute
@hrvatska

Darf ich fragen, wie es jetzt während der heißen Sommermonate ist (bezogen auf KS)?

Überlege selber eine OP durchführen zu lassen. In meinem Fall sind nur die Hände betroffen. An anderen Körperstellen schwitze ich entweder gar nicht oder extrem wenig, so dass es gar nicht auffällt. Dennoch lassen mich die möglichen Folgen von KS nicht los. :(
@amko1

Nach den wirklich enorm hohen Temperaturen in dieser Woche (Fr. 40 Grad), kann ich gut über mein momentanes Schwitzverhalten urteilen.
Ich schwitze an den Händen nach wie vor gar nicht. Füße schwitzen wie schon vor der OP relativ stark, mal mehr mal weniger (habe ich nicht behandeln lassen, da es mich nicht stört). Im Gesicht schwitze ich minimal, auch in der prallen Sonne. Und ich denke das dies gut ist. Ansonsten habe ich das Gefühl, dass ich ausreichend am Körper schwitze, wenn wirklich um die 30Grad sind. Dies hängt natürlich von der Tätigkeit ab. Bei 35Grad im Schatten auf der Terrasse, habe ich mind 3/4 Zeit gar nicht geschwitzt. Jedoch habe ich natürlich auch auf das Schwitzen meiner Freunde geachtet & die haben eig. alle mehr geschwitzt als ich - sogar deutlich ! Wenn mir wirklich warm ist schwitze ich somit minimal, eher verteilt auf den Körper als verstärkt an einzelnen Stellen. Ich empfinde das nicht als störend, eher als notwendig & bin froh, dass ich nun ein normales Niveau der "Kühlung" durch meinen Körper erreicht habe, denn gar nicht zu schwitzen kann ebenso sehr gefährlich sein.
Was mir neben meinen trockenden Händen (brauch sie nicht mehr eincremen! :) ) auch sehr gut gefällt, ist dass meine Achseln so gut wie in keiner Situation schwitzen, auch bei fast 40Grad nur minimal, also nicht sichtbar.
Für den Kopfbereich verwende ich seit ca. 2 Wochen AHC20 sensitive. Keine Nebenwirkungen, normales Schwitzverhalten und meiner Meinung nach kann man das noch kein KS nennen, jedenfalls stört es nicht & fällt Außenstehenden nicht auf.

Beste Grüße!
hrvatska schrieb:
@amko1

Nach den wirklich enorm hohen Temperaturen in dieser Woche (Fr. 40 Grad), kann ich gut über mein momentanes Schwitzverhalten urteilen.
Ich schwitze an den Händen nach wie vor gar nicht. Füße schwitzen wie schon vor der OP relativ stark, mal mehr mal weniger (habe ich nicht behandeln lassen, da es mich nicht stört). Im Gesicht schwitze ich minimal, auch in der prallen Sonne. Und ich denke das dies gut ist. Ansonsten habe ich das Gefühl, dass ich ausreichend am Körper schwitze, wenn wirklich um die 30Grad sind. Dies hängt natürlich von der Tätigkeit ab. Bei 35Grad im Schatten auf der Terrasse, habe ich mind 3/4 Zeit gar nicht geschwitzt. Jedoch habe ich natürlich auch auf das Schwitzen meiner Freunde geachtet & die haben eig. alle mehr geschwitzt als ich - sogar deutlich ! Wenn mir wirklich warm ist schwitze ich somit minimal, eher verteilt auf den Körper als verstärkt an einzelnen Stellen. Ich empfinde das nicht als störend, eher als notwendig & bin froh, dass ich nun ein normales Niveau der "Kühlung" durch meinen Körper erreicht habe, denn gar nicht zu schwitzen kann ebenso sehr gefährlich sein.
Was mir neben meinen trockenden Händen (brauch sie nicht mehr eincremen! :) ) auch sehr gut gefällt, ist dass meine Achseln so gut wie in keiner Situation schwitzen, auch bei fast 40Grad nur minimal, also nicht sichtbar.
Für den Kopfbereich verwende ich seit ca. 2 Wochen AHC20 sensitive. Keine Nebenwirkungen, normales Schwitzverhalten und meiner Meinung nach kann man das noch kein KS nennen, jedenfalls stört es nicht & fällt Außenstehenden nicht auf.

Beste Grüße!
Da kann man dich nur beglückwünschen was das KS angeht. Bei diesen Temperaturen (um die 40 Grad) schwitzt jeder Mensch, selbst an Stellen, wo vorher nie was war. Interessant finde ich vor allem, dass du wohl keine Probleme mit Rücken/Bauch hast?! Diese Körperregionen sind zusammen mit dem Rumpf wohl die am meisten befallensten Stellen vom KS.

Ich spiele mit dem Gedanken nur eine Seite zu operieren, um mögliche Folgen gering zu halten, falls das überhaupt hilft. Aber sicher bin ich mir nicht.
Hallo Julian,
Dein Beitrag ist ja nun schon eine Weile her und auch ich würde sehr gerne wissen ob du immer noch so zufrieden mit dem Ergebnis und dem Eingrriff bist?

Auch ich leide seit meiner Kindheit unter dem starken Schwitzen und leider auch meine Lebensfreude. Ich bin jetzt 27 Jahre alt Vorallem das schwitzen an Händen und Füßen stört mich sehr

Hallo zusammen, 

ich möchte hier mal meine Erfahrungen mit meiner OP teilen, um den Leuten zu helfen. Ich wäre damals auch sehr froh gewesen wenn mir jemand geholfen hätte, die OP ist mittlerweile 10 Jahre her und die beste Entscheidung meines Lebens gewesen. Ich bin hier auf das Forum aufmerksam geworden, da ich damals nur meine Hände operieren ließ und meine Füße hier im Büro gerade die Schuhe wieder unterwasser setzen. Außerdem leidet mein kleiner Bruder ebenfalls darunter und wird sich bald wohl auch operieren lassen. Aber von Anfang an:

Zu meinem Leiden: Ich schwitzte seit der Geburt an den Händen und Füßen, nach der Pubertät wurde es so schlimm, dass meine Hände regelmäßig tropften, im Sommer hatte ich auf dem Tisch oder unter dem Tisch (nicht übertrieben) 30cm Schweißpfützen. Das ist natürlich extrem unangenehm, meine Hände und Füße sind immer klatsch nass gewesen. Zusätzlich lief mir der Schweiß nach der Pubertät von den Achseln den ganzen Oberkörper bis zu den Shorts runter. Ekliges Gefühl. 

Die Krankheit liegt wohl irgendwie in der Familie, meine Mutter hat es leicht an den Händen. Meine Schwester hat es nicht ganz so ausgeprägt auch an den Händen und mein Bruder wieder stärker, er berichtet auch mittlerweile von tropfenden Händen. 

Ich war beim Hausarzt und beim Hautarzt, ich habe Cremes und Tabletten und die Iontophorese ohne Erfolg getestet und es wurden Blutbilder erstellt. Aus Eigenrecherche habe ich die Krankheit Hyperhidrose entdeckt, keiner meiner Ärzte kannte sie. 

Ich bin dann relativ schnell in Hamburg im Groß Sand vorstellig geworden, der Dr. Scola sprach mit mir und sagte das ich eine extrem ausgeprägte Form habe. Er hat Kollegen dazu geholt um es ihnen zu präsentieren, wie gesagt, die Hände haben halt getropft und der Schweiß eine Pfütze gebildet. Ich wurde dann auch recht schnell operiert, da eine Patientin kurzfristig abgesagt hat. Ich wurde ich am selben Tag im Krankenhaus aufgenommen und am nächsten Tag operiert. Ich brauchte keine Bedenkzeit und war einfach nur froh das schwitzen hinter mir lassen zu können. Der Doktor hat mich auf das KS hingewiesen und gefragt, ob ich die Füße gleich mitmachen möchte. Die Gefahr von KS wäre dann aber noch höher, weshalb ich mich dagegen entschied. Bei mir wurde nicht geclipt sondern der Nerv durchtrennt. 

Ich war zum Zeitpunkt der OP 17 und mittlerweile 27 Jahre alt. KS schwitzen habe ich gar nicht, evtl. schwitzen meine Füße jetzt stärker, aber das kann ich nicht sicher sagen, weil ich vorher halt auch extrem geschwitzt habe. Aktuell nervt es mich extrem, da ich nicht mal Flip Flops oder offene Schuhe tragen kann, da flutsche ich drin umher, daher bin ich auch auf das Forum gestoßen. Ich kann nicht sagen ob es die richtige Entscheidung war die Füße damals nicht mit zu operieren, aber wegen dem KS werde ich wohl mit den Schweißfüßen leben. 

Direkt nach der OP waren meine Hände 1-2 Wochen staub trocken. Anschließend aber etwa 2-3 Monate durchgehend so nass wie vor der OP in extremsituationen, wenn ich z.B. nervös war. Wir haben dann auch beim Arzt angerufen und er sagte das kann schon mal vorkommen, sollte sich aber nach ein paar Monaten legen. Und so war es dann auch, nach diesen 2-3 extrem nervigen Monaten sind meine Hände nun seit 10 Jahren trocken, ebenso sind die Achseln staub trocken, DEO benötige ich nie. 

Alles in allem hat es meine Lebensqualität und mein Selbstvertrauen extrem verbessert. Die OP war wirklich die richtige und beste Entscheidung, ich würde sie jedes mal wieder ohne zu zögern, wie damals, wieder machen. Ich denke auch, dass man sich einfach an ein Forum wendet, wenn man etwas negatives zu Berichten hat. Wenn man zufrieden ist, dann lebt man sein Leben und freut sich, man hat halt keinen Grund sich hier zu melden. 

So viel zu meiner Erfahrung
VG Max

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