Hallo Chrischdeline,
schön, dass du hierher gefunden hast, auch wenn der Anlass natürlich belastend ist.
Es gibt bspw. Anticholinergika als Tabletten oder Tropfen, die gegen Schwitzen helfen. Ich selbst habe jedoch vier Mittel (Sormodren, Vagantin, Oxybutinin und Belladonna) ausprobiert - zwei halfen von vornherein nicht, zwei halfen nur kurz am Anfang.
Ich kenne jedoch privat eine Dame, die extrem am Kopf geschwitzt hat. Nun nimmt sie seit Jahren Sormodren und es hilft ihr zuverlässig.
Denke jedoch daran, falls solche Mittel für dich in Frage kommen, Nutzen und Risiken abzuwägen. Anticholinergika erzeugen Nebenwirkungen. Und es heißt, dass sie das Demenzrisiko im Alter erhöhen.
Ich schwitze u.a. stark an der Stirn. Das erwähne ich, weil du vom Schwitzen im Gesicht sprachst. Lange hat mir das Odaban Spray die Stirn komplett trocken gehalten, leider hörte dieses Jahr plötzlich die Wirkung auf. Heute Abend teste ich erstmals ein ganz neues Mittel namens Axhidrox auf der Stirn. Gerne berichte ich nach einigen Test-Tagen, ob es hilft.
Nie verkehrt ist ein Besuch bei Dr. Schick, der deutschen Koryphäe in puncto Schwitzen. Er ist extrem nett und sehr kompetent. Seine Praxis ist in München. Vielleicht ist ein Besuch dort eine Option für dich? Besser wirst du nirgendwo beraten.
Ich drücke dir die Daumen, dass du das Schwitzen in den Griff bekommst.
Liebe Grüße
Marc
Hallo Chrischdeline, Iontophorese wäre doch auch eine Alternative? Mittlerweile gibt es auch Applikatoren für den Kopf. Da ich selbst nicht von übermässigem Kopfschweiss betroffen bin (sondern Hände, Füsse etc.), habe ich es nicht ausprobiert. Einfach mal googeln, oder sonst könnte Sascha Ballweg bestimmt weiterhelfen.
Medikamente helfen manchen enorm. Ich selbst habe keine guten Erfahrungen gemacht wegen starken Nebenwirkungen. Glyco zum Auftragen anstatt zum Einnehmen wäre aber auch eine Möglichkeit. Mehr dazu hier: https://www.hyperhidrosehilfe.de/forum/103-selbsthilfeforen/118-hyperhidrose-schwitzen/225399-neue-creme-gegen-hyperhidrose-und-andere-arzneimittel
Oder bei pharmacy.ca gibt es bereits jetzt unterschiedliche Produkte.
Die OP: ist möglich für Kopfschweiss. Allerdings muss dabei der Nerv ziemlich weit oben blockiert werden (TH2), was das Risiko von extremem kompensatorischem Schwitzen erhöht. Laut Dr. Tarfusser lassen ca. 1/8 der KopfschweisspatientInnen die OP rückgängig machen (was aber immerhin bedeutet, dass 7/8 zufriedener sind als zuvor): https://www.chirit.com/de/hyperhidrosis-facialis--gesichtsschweiss
Alles Gute!
Lieber Marc,
tausend dank für die zahlreichen Tipps und die Zeit die du dir zum antworten genommen hast.
Eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten will ich auf jeden Fall vermeiden. Kann man Antitransparente auf dem Kopf auftragen, oder gibt es vll. Shampoo's?
Werde direkt recherchieren. Vielen lieben dank für deine Hilfe.
LG
Ich schwitze u.a. stark an der Stirn. Das erwähne ich, weil du vom Schwitzen im Gesicht sprachst. Lange hat mir das Odaban Spray die Stirn komplett trocken gehalten, leider hörte dieses Jahr plötzlich die Wirkung auf. Heute Abend teste ich erstmals ein ganz neues Mittel namens Axhidrox auf der Stirn. Gerne berichte ich nach einigen Test-Tagen, ob es hilft.
Hallo Marc. Wer hat Dir denn Axhidrox verschrieben und für die Anwendung auf der Stirn empfohlen? Und wie gehst Du dabei vor?
Sascha Ballweg | Initiator HyperhidroseHilfe.de und des Webshops Schwitzen.com
Palmare Hyperhidrose zu ca. 95 % gelindert: "Bei mir wirken Antitranspirante & Iontophorese gleichermaßen gut, wobei die Iontophorese etwas schneller gegen meine Schweißhände wirkt. Wer Fragen hat… ich helfe gern :)"
Iontophorese wäre doch auch eine Alternative? Mittlerweile gibt es auch Applikatoren für den Kopf. Da ich selbst nicht von übermässigem Kopfschweiss betroffen bin (sondern Hände, Füsse etc.), habe ich es nicht ausprobiert. Einfach mal googeln, oder sonst könnte Sascha Ballweg bestimmt weiterhelfen.
Hallo Andreas. Die Iontophorese am Kopf würde ich selbst dann nicht empfehlen, wenn es eine vernünftige Elektrode dafür geben würde.
Diese Einschätzung basiert auf den Erfahrungen und Studien des Saalio® Herstellers (Saalmann medical GmbH, Herr Dr. Eilers).
Obwohl in der Medizin bei bestimmten Krankheiten durchaus therapeutische Ströme eingesetzt werden, sehen wir eine unbegleitete Heimanwendung der Iontophorese auf der Schädeldecke aufgrund der Nähe zum Hirn als ein nicht abschätzbares Risiko an!
Die OP: ist möglich für Kopfschweiss. Allerdings muss dabei der Nerv ziemlich weit oben blockiert werden (TH2), was das Risiko von extremem kompensatorischem Schwitzen erhöht. Laut Dr. Tarfusser lassen ca. 1/8 der KopfschweisspatientInnen die OP rückgängig machen (was aber immerhin bedeutet, dass 7/8 zufriedener sind als zuvor): https://www.chirit.com/de/hyperhidrosis-facialis--gesichtsschweiss
Ich halte diesen Rückschluss für zumindest fraglich. Denn wenn nur 1/8 der KopfschweisspatientInnen die OP rückgängig machen lassen, kann dies im Umkehrschluss ()überspitzt gesagt ebenfalls bedeuten, dass sich 7/8 nicht dem Risiko einer weiteren OP aussetzen wollen, nur um einen bereits zuvor unbefriedigenden Ausgangszustand wiederzuerlangen. Ich persönlich halte dies für nicht gerade unwahrscheinlich, denn wer lässt sich schon gern narkotisieren und operieren!
Sascha Ballweg | Initiator HyperhidroseHilfe.de und des Webshops Schwitzen.com
Palmare Hyperhidrose zu ca. 95 % gelindert: "Bei mir wirken Antitranspirante & Iontophorese gleichermaßen gut, wobei die Iontophorese etwas schneller gegen meine Schweißhände wirkt. Wer Fragen hat… ich helfe gern :)"
Eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten will ich auf jeden Fall vermeiden. Kann man Antitransparente auf dem Kopf auftragen, oder gibt es vll. Shampoo's?
Ja, man kann Antitranspirante auf dem Kopf auftragen. Es wird auch praktiziert, ist aber mühsam…
https://schwitzen.com/ratgeber/schwitzen/antitranspirante/antitranspirant-auf-kopfhaut/
Ein wirksames Shampoo gegen Schwitzen auf der Kopfhaut ist mir leider nicht bekannt.
Sascha Ballweg | Initiator HyperhidroseHilfe.de und des Webshops Schwitzen.com
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Hallo Sascha,
lieben Dank. Werde ich gerne mal testen.
LG
Sascha Ballweg schrieb:
Hallo Andreas. Die Iontophorese am Kopf würde ich selbst dann nicht empfehlen, wenn es eine vernünftige Elektrode dafür geben würde.
Diese Einschätzung basiert auf den Erfahrungen und Studien des Saalio® Herstellers (Saalmann medical GmbH, Herr Dr. Eilers).
Obwohl in der Medizin bei bestimmten Krankheiten durchaus therapeutische Ströme eingesetzt werden, sehen wir eine unbegleitete Heimanwendung der Iontophorese auf der Schädeldecke aufgrund der Nähe zum Hirn als ein nicht abschätzbares Risiko an!
Hallo Sascha, das überrascht mich nun. Habe die Ionto am Kopf nie wirklich recherchiert, aber gerade Saalio hat doch die Elektrode fürs Gesicht: https://schwitzen.com/mittel-gegen-schwitzen/iontophoresegeraete/saalio-fa-set-iontophorese-gegen-schwitzen-im-gesicht
- Oder ist das was anderes - muss man zwischen Gesicht und Kopf/Schädel unterscheiden?
Ich halte diesen Rückschluss für zumindest fraglich. Denn wenn nur 1/8 der KopfschweisspatientInnen die OP rückgängig machen lassen, kann dies im Umkehrschluss ()überspitzt gesagt ebenfalls bedeuten, dass sich 7/8 nicht dem Risiko einer weiteren OP aussetzen wollen, nur um einen bereits zuvor unbefriedigenden Ausgangszustand wiederzuerlangen. Ich persönlich halte dies für nicht gerade unwahrscheinlich, denn wer lässt sich schon gern narkotisieren und operieren!
Ja, stimmt, das war doch eher ein Kurzschluss und es geht so nicht aus den Daten hervor. Allerdings: Die Leute, die nach einer OP an starkem Kompensationsschweiss leiden, scheinen - den Erfahrungsberichten zufolge - vieles auf sich zu nehmen, um diesen KS wieder loszuwerden. Die OP reversibel machen inbegriffen, wenn's noch irgendwie geht.
Wie gesagt, für den Kopfschweiss muss man weit oben ansetzen bei der OP, das Risiko von Nebenwirkungen wird da deutlich höher. Wenn ich mich recht erinnere, geht es nicht nur um KS, sondern z.B. auch um eine Reduktion der Herzfrequenz - wir sind dann wieder nahe an den Operationstechniken der 90er-Jahre, die mit zum schlechten Ruf der ETS beigetragen haben). Und wenn der Kopf gar nicht mehr schwitzt, ist sozusagen der Thermometer des Körpers gestört. Aber wenn der Leidensdruck sehr hoch ist und alles ausprobiert worden ist, kann es trotzdem eine Möglichkeit bleiben.
Andreas.H schrieb:
Hallo Sascha, das überrascht mich nun. Habe die Ionto am Kopf nie wirklich recherchiert, aber gerade Saalio hat doch die Elektrode fürs Gesicht: https://schwitzen.com/mittel-gegen-schwitzen/iontophoresegeraete/saalio-fa-set-iontophorese-gegen-schwitzen-im-gesicht
- Oder ist das was anderes - muss man zwischen Gesicht und Kopf/Schädel unterscheiden?
Ja, das scheint ratsam. Im Gesicht, an der Stirn, im Nacken dürfte sich der Strom (der sich ja prinzipiell verhält wie Wasser und sich somit den schnellsten und leichtesten Weg sucht) über die Haut nach unten, zur Gegenelektrode geleitet werden, ohne dabei in Nähe des Gehirns zu gelangen. Die ableitende Gegenelektrode (Kathode) sollte sich demnach immer an einer Hand oder einem Fuß befinden und in der Größe ungefähr mit der Elektrode im Kopfbereich übereinstimmen.
Da es bei Risikobewertungen aber nicht um Meinungen sondern um Fakten geht hoffe ich, dass die anstehenden Neuregulierungen der EU im Bereich der Medizintechnik im Bezug auf die Anforderungen der MDR (Klinische Daten, engl. Medical Device Regulation) dazu führen, dass konkrete Rückmeldungen zu Zwischenfällen bei der BfArM oder zukünftig innerhalb der EUDAMED Datenbank gespeichert und von den zuständigen Behörden ausgewertet werden.
Dies könnte im vorliegenden Fall zu einem Entzug des CE-Zeichens führen.
Falls Du eine Elektrode im Markt entdeckst ohne CE-Zeichen, wäre dies aber auch bereits Heute ein klarer Verstoß.
Sascha Ballweg | Initiator HyperhidroseHilfe.de und des Webshops Schwitzen.com
Palmare Hyperhidrose zu ca. 95 % gelindert: "Bei mir wirken Antitranspirante & Iontophorese gleichermaßen gut, wobei die Iontophorese etwas schneller gegen meine Schweißhände wirkt. Wer Fragen hat… ich helfe gern :)"