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Die Weiterentwicklung und Verfeinerung der Technik des Absaugens von Schweißdrüsen bringt Patientinnen und Patienten mit axillärer Hyperhidrose (Neigung zu übermäßigem Schwitzen im Achselbereich) ab sofort große Erleichterung.

Das Katharinen-Hospital Unna (Dermatologische Abteilung) und die S-Thetic-Clinic Unna arbeiten unter Oberarzt Dr. Afschin Fatemi seit kurzem mit dieser neuen Methode. Die sogenannte Suctionscürretage, bei der die Schweißdrüsen im Achselbereich abgesaugt werden, wird seit wenigen Jahren durchgeführt. Dabei traten bisher Probleme auf. Es gab immer wieder Komplikationen bei der Operation und sehr hohe Rezidivraten – über 50 Prozent der Patienten mussten zu einem zweiten, dritten oder gar vierten Eingriff wieder kommen.

Durch das Verfeinern und Weiterentwickeln der Technik und das Einführen neuer Spezialkanülen konnte am Katharinen-Hospital die Rezidivrate auf etwa 3 Prozent gesenkt werden. Bei diesen wenigen Patienten bringt dann ein kleinerer, zweiter Eingriff die gewünschte „Trockenheit“. Die möglichen Komplikationen sind jetzt minimal und zeigen sich beispielsweise als kleine Hämatome oder Verhärtungen im
Achselbereich, die sich aber nach kurzer Zeit zurück bilden.

Der minimal-invasive Eingriff wird in (Tumeszenz-)Lokalanästhesie durchgeführt und ist daher ambulant. Die kleine Operation dauert insgesamt circa 30 Minuten. Die Kanülen haben einen Durchmesser von nur 3 Millimetern. Man benötigt also nur sehr kleine Schnitte als Zugang zur Achsel. Dort werden die Schweißdrüsen nach der Aufweichung durch die Tumeszenz-Lösung ganz leicht und schnell abgesaugt.
Das eigentliche Absaugen dauert nur etwa 10 Minuten.

Danach werden die wenige Millimeter kleinen Zugänge mit Spannpflastern verschlossen, sie müssen nicht einmal vernäht werden. Ein Verband wird angelegt. Danach sollte für etwa vierzehn Tage ein Kompressionshemdchen getragen werden. Die postoperative Schwellung bildet sich so nach wenigen Tagen zurück. Ein Antibiotikum muss als Infektionsprophylaxe vier Tage eingenommen werden.
In der Regel können die Patientinnen und Patienten direkt nach dem Eingriff wieder am Alltag teilnehmen. Einige gingen direkt vom Krankenhaus aus wieder zur Arbeit. Empfehlenswert ist es allerdings, wenigstens den Tag der Operation frei zu nehmen.

Die Achsel ist prinzipiell direkt nach der OP „trocken“, die Schweißdrüsen sind ja bereits abgesaugt und damit für immer entfernt. Sie können somit keinen Schweiß mehr produzieren und auch nicht nachwachsen. Es kommt auch nicht zu einer kompensatorischen Schweißsekretion beispielsweise an anderen Stellen des Körpers. Das Fehlen der axillären Schweißdrüsen stellt für den Körper kein Problem dar, da diese nur einen kleinen Teil der gesamten Schweißdrüsen des Körpers darstellen.

Zur Finanzierung: Bisher wurde der unkomplizierte Eingriff in den seltensten Fällen und nach Einzelfallprüfung von den Krankenkassen übernommen. Die Kosten betragen 1400,- EURO (circa 700,- EURO pro Seite; ab 1.1.2003 1750,- EURO, circa 850,- EURO pro Seite). Das dringend empfohlene Kompressionshemd kostet 100,- EURO.

Bisher ist diese OP nur im Bereich der Achsel anwendbar; noch nicht im Bereich der Hände, der Füße oder gar der Kopfhaut und Stirn. Im Vergleich zu bisherigen Therapieformen der axillären Hyperhidrose wie Salben, Sprays, Pillen oder Stromtherapie bietet die neue Form der Suctionscürrettage allerdings die genannten enormen Vorteile.
Auch im Vergleich zu einer radikalen Exzision, bei der die Achselhaut in Vollnarkose komplett herausgeschnitten wird und bei der nach großem Eingriff und stationärem Aufenthalt große Narben zurück bleiben, sind die Vorteile deutlich. Die Therapie mit Botulinumtoxin ist derzeit auch möglich. Allerdings hält ihre Wirkung höchstens vier bis sechs Monate an, und die Kosten pro Sitzung betragen rund 1000,- EURO.

Bei zu kurzfristiger Anwendung bildet der Körper außerdem häufig Antikörper, bei unsachgemäßer Anwendung können gar Muskeln temporär gelähmt werden. Die sog. ETS, bei der Sympathikus-Nerven im Brustkorb durchtrennt werden, ist für die Hyperhidrose der Achseln nicht so gut geeignet, eher für Hände und Füße. Außerdem ist dieser Eingriff risikoreich
und zudem kommt es hierbei sehr häufig zu kompensatorischem Schwitzen an anderen Stellen des Körpers.

Weitere Fragen können gerne über die genannten Kontaktmöglichkeiten geklärt werden.

S-thetic Clinic
Nordring 35
59423 Unna
Telefon: 0 23 03/1 00 28 32
0 23 03/1 00 28 33
Fax: 0 23 03/1 00 28 30
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