24 Jahre her
Geschrieben von Andy, 24 am 15. November 2000 17:28:06:
Seit frühester Kindheit hatte ich Schweißhände und Schweißfüße
und habe daran entsetzlich gelitten.
Mit zunehmendem Alter wurde die Sache für mich bedeutender;
die nassen Hände waren viel problematischer als die Füße.
Bei mir war es so, dass ich nicht ständig schwitzte. Es gab Zeiten,
in denen ich herrlich normal trockene Hände und Füße hatte. Für das
Schwitzen gab es immer einen Auslöser:
Entweder
-> harmlose emotionale Reize - z. B. ein Anruf, ein Termin,
Zeitdruck, Leistungsdruck - (Wobei ich in solchen Situationen
nie empfand, dass ich nervös oder ängstlich war! Das Schwitzen
kam ganz von selbst und war nicht steuerbar.)
oder
-> Wärme. (Im Sommer war es immer viel schlimmer als im Winter)
Das Schwitzen schwankte von leichter Feuchtigkeit bis zu tropfender
Nässe.
Mit zunehmendem Leidensdruck suchte ich mehr und mehr nach einer
wirksamen Therapie.
-> Ich puderte meine Hände ein. Insgesamt hat das nicht geholfen,
aber in einigen Extremsituationen (wenn ich
wusste, dass ich gleich jemand bestimmtem die Hand geben
muss und das Schwitzen durch den Gedanken daran immer
stärker wurde) war das ein Strohhalm, an den ich mich klammern
konnte. Ich hielt meine Hände eine Weile unter fließendes
eiskaltes Wasser und wenn sie richtig kalt waren, puderte ich sie.
Für ca. 3 Minuten war es dann einigermaßen akzeptabel.
->Tee (Salbei und Johanniskraut) hat bei mir überhaupt nicht
angeschlagen, auch nicht auf lange Sicht.
->Cremes (z. B. Hydrofugal) haben absolut nicht gewirkt.
->Iontophorese (war meine ganz große Hoffnung) hat absolut nicht
wehgetan, aber auch absolut nicht geholfen.
-> Bin heimlich zum Psychiater gerannt. (War mir voll peinlich!)
Der konnte mir übrigens nur bestätigen, das ich kein Ding an der
Waffel habe. Das Schwitzen wird vom vegetativen Nervensystem
gesteuert und ist mit dem Willen nicht beeinflussbar.
-> Recherchen im Internet. Habe viele einschlägige Seiten zum
Problem gefunden und war absolut glücklich, als ich merkte,
dass auch andere daran leiden.
Bin auf Botulinus-Toxin-Spritzen und die Operationsmethode
ETS aufmerksam géworden.
-> Wegen Botulinus-Toxin-Spritzen habe ich mich in der Uni-
Hautklinik Tübingen ambulant beraten lassen
(bei Frau Dr. Barbara Vollert, Telefon 07071/2983751)und hätte dort
behandelt werden können. Die Sache ist äußerst schmerzhaft, wirkt an
den Händen aber fast hundertprozentig, begrenzt für maximal 6
Monate. Danach kann man die Sache wiederholen. Von den gesetzlichen
Krankenkassen wird diese Therapie bisher noch nicht bezahlt. Kosten
pro Behandlung ca. 700,- DM. Unter Umständen kann man die Behandlung
einmal im Rahmen einer Studie kostenlos kriegen.
Ich selbst habe die Spritztherapie nicht versucht, da in meinem
Fall auf Grund einer chronischen Muskelerkrankung ein erhöhtes
Risiko (z. B. auf bleibende Lähmungen) bestand.
UND JETZT MEINE RETTUNG:
-> Die Operation.
Bin heute aus der chirurgischen Uni-Klinik Tübingen nach Hause
entlassen worden und vermutlich einer der glücklichsten Menschen
auf der Welt.
Herr Oberarzt Dr. Aebert (Telefon 07071/2983751) hat mich auf der
rechten Seite operiert und ich sage es gern jedem, der mich fragt
und vielen, die mich nicht fragen: Meine rechte Hand ist immer und
garantiert für alle Zeiten absolut trocken.
In wenigen Wochen ( Wartezeit verlangen die Ärzte)werde ich auch die
linke Seite operieren lassen. Die Schweißfüße sind nicht besser
geworden. Ich werde mich damit abfinden müssen, damit zu leben.
Über den Gang einer Operation und die damit verbundenen
Risiken gibt es im Internet schon verschiedene Seiten, deshalb
verzichte ich hier auf das Allgemeine. Ab besten finde ich die
Seite von Dr. Ivo Tarfusser. Die Internetadresse habe ich gerade
nicht zur Hand, aber sicher findet man die auch über jede
Suchmaschine (Suchbegriffe Hyperhidrose oder Tarfusser). Ansonsten
fragt mich nochmal. ergänzen kann ich noch, dass die AOK die Kosten
für die Op vollständig übernommen hat.
Jetzt seid Ihr dran. Schreibt zurück, stellt Eure Fragen. Ich
werde ganz bestimmt antworten.
Was ich noch sagen wollte: Ich habe vorhin im Forum die Frage gelesen,
ob man trotz Schweißhänden einen Partner findet. - Ja! Ich bin seit
drei Jahren mit meiner Freundin glücklich. Sie hat immer zu mir
gehalten, hat sich während meines Krankenhausaufenthaltes rührend um
mich gekümmert und ist jetzt genauso glücklich wie ich.
So, das war`s jetzt aber wirklich erst einmal.
Viele Grüße und die besten Wünsche!
Andy
gern
Seit frühester Kindheit hatte ich Schweißhände und Schweißfüße
und habe daran entsetzlich gelitten.
Mit zunehmendem Alter wurde die Sache für mich bedeutender;
die nassen Hände waren viel problematischer als die Füße.
Bei mir war es so, dass ich nicht ständig schwitzte. Es gab Zeiten,
in denen ich herrlich normal trockene Hände und Füße hatte. Für das
Schwitzen gab es immer einen Auslöser:
Entweder
-> harmlose emotionale Reize - z. B. ein Anruf, ein Termin,
Zeitdruck, Leistungsdruck - (Wobei ich in solchen Situationen
nie empfand, dass ich nervös oder ängstlich war! Das Schwitzen
kam ganz von selbst und war nicht steuerbar.)
oder
-> Wärme. (Im Sommer war es immer viel schlimmer als im Winter)
Das Schwitzen schwankte von leichter Feuchtigkeit bis zu tropfender
Nässe.
Mit zunehmendem Leidensdruck suchte ich mehr und mehr nach einer
wirksamen Therapie.
-> Ich puderte meine Hände ein. Insgesamt hat das nicht geholfen,
aber in einigen Extremsituationen (wenn ich
wusste, dass ich gleich jemand bestimmtem die Hand geben
muss und das Schwitzen durch den Gedanken daran immer
stärker wurde) war das ein Strohhalm, an den ich mich klammern
konnte. Ich hielt meine Hände eine Weile unter fließendes
eiskaltes Wasser und wenn sie richtig kalt waren, puderte ich sie.
Für ca. 3 Minuten war es dann einigermaßen akzeptabel.
->Tee (Salbei und Johanniskraut) hat bei mir überhaupt nicht
angeschlagen, auch nicht auf lange Sicht.
->Cremes (z. B. Hydrofugal) haben absolut nicht gewirkt.
->Iontophorese (war meine ganz große Hoffnung) hat absolut nicht
wehgetan, aber auch absolut nicht geholfen.
-> Bin heimlich zum Psychiater gerannt. (War mir voll peinlich!)
Der konnte mir übrigens nur bestätigen, das ich kein Ding an der
Waffel habe. Das Schwitzen wird vom vegetativen Nervensystem
gesteuert und ist mit dem Willen nicht beeinflussbar.
-> Recherchen im Internet. Habe viele einschlägige Seiten zum
Problem gefunden und war absolut glücklich, als ich merkte,
dass auch andere daran leiden.
Bin auf Botulinus-Toxin-Spritzen und die Operationsmethode
ETS aufmerksam géworden.
-> Wegen Botulinus-Toxin-Spritzen habe ich mich in der Uni-
Hautklinik Tübingen ambulant beraten lassen
(bei Frau Dr. Barbara Vollert, Telefon 07071/2983751)und hätte dort
behandelt werden können. Die Sache ist äußerst schmerzhaft, wirkt an
den Händen aber fast hundertprozentig, begrenzt für maximal 6
Monate. Danach kann man die Sache wiederholen. Von den gesetzlichen
Krankenkassen wird diese Therapie bisher noch nicht bezahlt. Kosten
pro Behandlung ca. 700,- DM. Unter Umständen kann man die Behandlung
einmal im Rahmen einer Studie kostenlos kriegen.
Ich selbst habe die Spritztherapie nicht versucht, da in meinem
Fall auf Grund einer chronischen Muskelerkrankung ein erhöhtes
Risiko (z. B. auf bleibende Lähmungen) bestand.
UND JETZT MEINE RETTUNG:
-> Die Operation.
Bin heute aus der chirurgischen Uni-Klinik Tübingen nach Hause
entlassen worden und vermutlich einer der glücklichsten Menschen
auf der Welt.
Herr Oberarzt Dr. Aebert (Telefon 07071/2983751) hat mich auf der
rechten Seite operiert und ich sage es gern jedem, der mich fragt
und vielen, die mich nicht fragen: Meine rechte Hand ist immer und
garantiert für alle Zeiten absolut trocken.
In wenigen Wochen ( Wartezeit verlangen die Ärzte)werde ich auch die
linke Seite operieren lassen. Die Schweißfüße sind nicht besser
geworden. Ich werde mich damit abfinden müssen, damit zu leben.
Über den Gang einer Operation und die damit verbundenen
Risiken gibt es im Internet schon verschiedene Seiten, deshalb
verzichte ich hier auf das Allgemeine. Ab besten finde ich die
Seite von Dr. Ivo Tarfusser. Die Internetadresse habe ich gerade
nicht zur Hand, aber sicher findet man die auch über jede
Suchmaschine (Suchbegriffe Hyperhidrose oder Tarfusser). Ansonsten
fragt mich nochmal. ergänzen kann ich noch, dass die AOK die Kosten
für die Op vollständig übernommen hat.
Jetzt seid Ihr dran. Schreibt zurück, stellt Eure Fragen. Ich
werde ganz bestimmt antworten.
Was ich noch sagen wollte: Ich habe vorhin im Forum die Frage gelesen,
ob man trotz Schweißhänden einen Partner findet. - Ja! Ich bin seit
drei Jahren mit meiner Freundin glücklich. Sie hat immer zu mir
gehalten, hat sich während meines Krankenhausaufenthaltes rührend um
mich gekümmert und ist jetzt genauso glücklich wie ich.
So, das war`s jetzt aber wirklich erst einmal.
Viele Grüße und die besten Wünsche!
Andy
gern