17 Jahre her
Hallo miteinander!
Zunächst mächte ich den Betreibern dieser Plattform danken, dass sie all denen, die unter diesem schrecklichen Schwitzen leiden, eine Möglichkeit bieten, sich auszutauschen!
Ich bin mir sicher, dass einigen dadurch schon enorm geholfen wurde!
So wichtig es für die meisten hier sein mag, ertmal einfach das Schwitzen zu stoppen, so unbefriedigend war es für mich beim durchlesen des Forums aber immer, dass im Prinzip keiner weiß, wo die Ursache unseres Problems liegt (schließlich hat ja am Ende alles irgendeine Ursache)
Natürlich habe ich als Laie auf diese Frage auch keine unfehlbare Antwort parat. Und mir ist auch klar, dass die Gründe für das Schwitzen gewiss vielfältig sein können.
Aber ich glaube, dass ich durch einiges googlen und lesen doch zumindest für die Gruppe der Stress-Schwitzer (zu denen ich mich auch zähle) ein Mosaiksteinchen zur Klärung der Ursache gefunden habe.
Dabei ist meiner Meinung nach zwischen der Frage nach dem ursprünglichen Auslöser der Krankheit und der Frage, warum diese bei vielen im Laufe der Zeit schlimmer wird, zu unterscheiden.
Zur ersten Frage:
Auch wenn ich glaube, dass im weiteren Verlauf der Krankheit die psychische Komponente nicht zu unterschätzen ist, so bin ich mir sicher, dass am Anfang bei einer Großzahl doch eine physiologisch erhöhte Neigung zum Schwitzen besteht.
Woher mag diese Neigung kommen?
Bezüglich der Hyperhidrose findet man hierzu in der Literatur eigentlich keine wirkliche Antwort...
Wozu es allerdings reichlich Lesestoff gibt, ist die Frage, was man gegen das Schwitzen von Frauen in den Wechseljahren tun kann.
Wie bekannt, fangen viele in dieser Zeit deshalb zu schwitzen an, weil dann die Konzentration des Hormons Östrogen abnimmt.
Führt man das Hormon künstlich von außen wieder zu, so hört bei den meisten Frauen auch das lästige schwitzen wieder auf.
Jetzt wird sich gewiss so mancher, der entweder ein Mann ist, oder das 40. Lebensjahr noch nicht überschritten hat fragen, was die Hitzewallungen in den Wechseljahren bittesehr mit unserem Problem zu tun haben.
Nun, dazu ist es wichtig zu wissen, dass Östrogen, wie es scheint, bei der Frau im Gehirn auch an der Herstellung des Botenstoffs Serotonin (auch bekannt als Glücksbotenstoff) beteiligt ist.
Dieser Botenstoff wiederum beeinflusst die Aktivität bestimmter Vorgänge in unserem Gehirn, so auch das Funktionieren einer Region, die Hypocampus genannt wird.
Diese Hirnregion ist unter anderem für die Regulation der Körpertemperatur verantwortlich und kann durch einen Mangel an Botenstoffen in ihrer Funktion gestört werden.
So konnte (und jetzt wirds interessant) in einigen Studien gezeigt werden (weiß nicht, ob man hier Links senden darf..), dass bei Frauen in den Wechseljahren, denen man wegen einer Brustkrebserkrankung eine Hormonterapie nicht zumuten konnte, die Hitzewallungen auch durch die Gabe von Medikamenten gebessert werden konnten, die im Gehirn die Konzentration der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin erhöhten (so genannte SSRI- oder SNRI-Antidepressiva)
Könnte es also nicht sein, dass auch bei uns, die wir uns mehrheitlich wohl nicht in den Wechseljahren befinden, ein Mangel an Serotonin im Gehirn vorliegt?
Schließlich ist ein solcher Mangel weit verbreitet, z.B. bei solchen Leuten, die zu Depressionen neigen.
Aufgrund der Komplexität des Gehirns muss sich ein solcher Mangel ja nicht bei allen Menschen in der gleichen Weise äußern!
Zur zweiten Frage:
Weil ich ja jetzt doch schon etwas viel geschrieben habe, möchte ich auf die Frage, was zu einer Verstärkung der Symptome im Laufe der Zeit führt nur noch kurz eingehen (soll ja keiner tot-gelabert werden ;-))
Ich persönlich habe bei mir beobachtet, dass im Laufe der Zeit die Angst vor dem Schweißausbruch immer stärker in den Vordergrund trat und mir mehr Stress erzeugte, als das schwitzen, dass bei mir ursprünglich ausschließlich auftrat, wenn es wirklich relativ warm war.
inzwischen glaube ich, dass die bloße Angst vor dem Schwitzen zu über 50% dafür verantwortlich ist, wenn ich mal einen Schweißausbruch habe.
Aber auch Angst kann ja bekanntlich durch eine höhere Serotoninkonzentration im Hirn gebessert werden... ;-)
Die letzte Frage ist, was für Schlüsse man aus meinen Ausführungen (vielleicht) ziehen kann.
Sollen wir jetzt alle Antidepressiva schlucken, nicht weil wir depressiv wären, sondern weil dadurch unser Hypocampus mehr Serotonin abbekommt...?
Um darauf zu antworten fehlt mir wohl die medizinische Kompetenz!
Was ich dazu sagen kann ist, dass die genannten SSRI-Antidepressiva (die derzeit meistverwendeten Antidepressiva) zu einem großen Teil zunächst selbst schwitzen als Nebenwirkung auslösen können, da sie auch noch an anderen Punkten des GEhirns angeifen.
Soweit ich weiß gibt es noch ein anderes, relativ neues Medikament namens Aurorix, dass auf andere Weise die Konzentration der Botenstoffe im Gehirn erhöht, ohne Schwitzen als Nebenwirkung.
Aber solche Fragen, nach tauglichen Medikamenten gehören eindeutig in die Hände eines Psychiaters oder Neurologen (obwohl ja auch die manchmal einen Stoß in die richtige Richtung durch den Patienten brauchen ;-)).
Ich jedenfalls werde, sobald ich beruflich mehr zeit habe, mal zu einem entsprechendem Arzt gehen.
Und wenn mir u.U. tatsächlich mit solchen Medikamenten geholfen werden kann, die eigentlich für Schwermütige entwickelt wurden, dann ist mir das auch recht...
einen Versuch ist es bestimmt wert, bevor ich mir solche Sachen reinhaue, wie Sormodrom (welches im übrigen ja auch im Hirn ansetzt), dass dann am Ende anscheinend noch viel schlimmere Nebenwirkungen hat.
Vielleicht gibt es ja leute hier, die selbst schon Erfahrungen mit Medikamenten haben, die in den Serotoninhaushalt eingreifen.
Würde mich freuen, wenn diese hier ihre Erfahrungen mitteilen könnten!
lg
Zunächst mächte ich den Betreibern dieser Plattform danken, dass sie all denen, die unter diesem schrecklichen Schwitzen leiden, eine Möglichkeit bieten, sich auszutauschen!
Ich bin mir sicher, dass einigen dadurch schon enorm geholfen wurde!
So wichtig es für die meisten hier sein mag, ertmal einfach das Schwitzen zu stoppen, so unbefriedigend war es für mich beim durchlesen des Forums aber immer, dass im Prinzip keiner weiß, wo die Ursache unseres Problems liegt (schließlich hat ja am Ende alles irgendeine Ursache)
Natürlich habe ich als Laie auf diese Frage auch keine unfehlbare Antwort parat. Und mir ist auch klar, dass die Gründe für das Schwitzen gewiss vielfältig sein können.
Aber ich glaube, dass ich durch einiges googlen und lesen doch zumindest für die Gruppe der Stress-Schwitzer (zu denen ich mich auch zähle) ein Mosaiksteinchen zur Klärung der Ursache gefunden habe.
Dabei ist meiner Meinung nach zwischen der Frage nach dem ursprünglichen Auslöser der Krankheit und der Frage, warum diese bei vielen im Laufe der Zeit schlimmer wird, zu unterscheiden.
Zur ersten Frage:
Auch wenn ich glaube, dass im weiteren Verlauf der Krankheit die psychische Komponente nicht zu unterschätzen ist, so bin ich mir sicher, dass am Anfang bei einer Großzahl doch eine physiologisch erhöhte Neigung zum Schwitzen besteht.
Woher mag diese Neigung kommen?
Bezüglich der Hyperhidrose findet man hierzu in der Literatur eigentlich keine wirkliche Antwort...
Wozu es allerdings reichlich Lesestoff gibt, ist die Frage, was man gegen das Schwitzen von Frauen in den Wechseljahren tun kann.
Wie bekannt, fangen viele in dieser Zeit deshalb zu schwitzen an, weil dann die Konzentration des Hormons Östrogen abnimmt.
Führt man das Hormon künstlich von außen wieder zu, so hört bei den meisten Frauen auch das lästige schwitzen wieder auf.
Jetzt wird sich gewiss so mancher, der entweder ein Mann ist, oder das 40. Lebensjahr noch nicht überschritten hat fragen, was die Hitzewallungen in den Wechseljahren bittesehr mit unserem Problem zu tun haben.
Nun, dazu ist es wichtig zu wissen, dass Östrogen, wie es scheint, bei der Frau im Gehirn auch an der Herstellung des Botenstoffs Serotonin (auch bekannt als Glücksbotenstoff) beteiligt ist.
Dieser Botenstoff wiederum beeinflusst die Aktivität bestimmter Vorgänge in unserem Gehirn, so auch das Funktionieren einer Region, die Hypocampus genannt wird.
Diese Hirnregion ist unter anderem für die Regulation der Körpertemperatur verantwortlich und kann durch einen Mangel an Botenstoffen in ihrer Funktion gestört werden.
So konnte (und jetzt wirds interessant) in einigen Studien gezeigt werden (weiß nicht, ob man hier Links senden darf..), dass bei Frauen in den Wechseljahren, denen man wegen einer Brustkrebserkrankung eine Hormonterapie nicht zumuten konnte, die Hitzewallungen auch durch die Gabe von Medikamenten gebessert werden konnten, die im Gehirn die Konzentration der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin erhöhten (so genannte SSRI- oder SNRI-Antidepressiva)
Könnte es also nicht sein, dass auch bei uns, die wir uns mehrheitlich wohl nicht in den Wechseljahren befinden, ein Mangel an Serotonin im Gehirn vorliegt?
Schließlich ist ein solcher Mangel weit verbreitet, z.B. bei solchen Leuten, die zu Depressionen neigen.
Aufgrund der Komplexität des Gehirns muss sich ein solcher Mangel ja nicht bei allen Menschen in der gleichen Weise äußern!
Zur zweiten Frage:
Weil ich ja jetzt doch schon etwas viel geschrieben habe, möchte ich auf die Frage, was zu einer Verstärkung der Symptome im Laufe der Zeit führt nur noch kurz eingehen (soll ja keiner tot-gelabert werden ;-))
Ich persönlich habe bei mir beobachtet, dass im Laufe der Zeit die Angst vor dem Schweißausbruch immer stärker in den Vordergrund trat und mir mehr Stress erzeugte, als das schwitzen, dass bei mir ursprünglich ausschließlich auftrat, wenn es wirklich relativ warm war.
inzwischen glaube ich, dass die bloße Angst vor dem Schwitzen zu über 50% dafür verantwortlich ist, wenn ich mal einen Schweißausbruch habe.
Aber auch Angst kann ja bekanntlich durch eine höhere Serotoninkonzentration im Hirn gebessert werden... ;-)
Die letzte Frage ist, was für Schlüsse man aus meinen Ausführungen (vielleicht) ziehen kann.
Sollen wir jetzt alle Antidepressiva schlucken, nicht weil wir depressiv wären, sondern weil dadurch unser Hypocampus mehr Serotonin abbekommt...?
Um darauf zu antworten fehlt mir wohl die medizinische Kompetenz!
Was ich dazu sagen kann ist, dass die genannten SSRI-Antidepressiva (die derzeit meistverwendeten Antidepressiva) zu einem großen Teil zunächst selbst schwitzen als Nebenwirkung auslösen können, da sie auch noch an anderen Punkten des GEhirns angeifen.
Soweit ich weiß gibt es noch ein anderes, relativ neues Medikament namens Aurorix, dass auf andere Weise die Konzentration der Botenstoffe im Gehirn erhöht, ohne Schwitzen als Nebenwirkung.
Aber solche Fragen, nach tauglichen Medikamenten gehören eindeutig in die Hände eines Psychiaters oder Neurologen (obwohl ja auch die manchmal einen Stoß in die richtige Richtung durch den Patienten brauchen ;-)).
Ich jedenfalls werde, sobald ich beruflich mehr zeit habe, mal zu einem entsprechendem Arzt gehen.
Und wenn mir u.U. tatsächlich mit solchen Medikamenten geholfen werden kann, die eigentlich für Schwermütige entwickelt wurden, dann ist mir das auch recht...
einen Versuch ist es bestimmt wert, bevor ich mir solche Sachen reinhaue, wie Sormodrom (welches im übrigen ja auch im Hirn ansetzt), dass dann am Ende anscheinend noch viel schlimmere Nebenwirkungen hat.
Vielleicht gibt es ja leute hier, die selbst schon Erfahrungen mit Medikamenten haben, die in den Serotoninhaushalt eingreifen.
Würde mich freuen, wenn diese hier ihre Erfahrungen mitteilen könnten!
lg