Nach längeren Gesprächen mit anderen Betroffenen, die ich in Heidelberg kennenlernen durfte, sind mir weitere Aspekte meiner Krankheit bekannt geworden (danke H. und Ihre Familie, nein Ihr seid nicht allein!).

Bei manchen (ca. 3 % der Betroffenen lt. zuverlässiger Spezialisten) mutiert die Krankheit aufgrund des mangelnden Enzyms Trimethylamin-N und bei bestimmten Faktoren z.B. Rauchen zu einem ausgewachsenen polymykotischen Befall.

Im Klartext stinken die Betroffenen dann nicht nur sondern produzieren eine Art Staubwolke um sich herum, da die Leber und der Stoffwechsel, die auch die Hautpolarität beeinflussen, ohne Trimethylamin-N nicht in der Lage sind, antistatische Hautreaktionen zu verhindern. Dies hat wiederum eine weitere Schwächung des Immunsystems und eine erhöhte Anfälligkeit für Pilzinfektionen und Allergien zur Folge.

Im Endeffekt heißt es, daß solche "Nebler" doppelt bestraft sind (starker Körpergeruch und auch noch als lebenden Staubwedel wahrgenommen werden).

Nichtswissende (und davon gibt es weiß Gott genug in unserer Welt) halten das für ein Zeichen mangelnder Körperhygiene, nicht ahnend, daß diese Lebererkrankung gar nichts damit zu tun hat.

Ich habe es bei mir auch festgestellt, wenn auch in einer Frühphase. Ich rauche auch nicht soviel wie die liebe H., es ist Ihr einziges Laster...
Zum Glück hat sie ein tolle Familie, die ihr zur Seite steht und durch diese zweite harte Prüfung begleitet.

Auf meine Frage, wie oder ob es überhaupt eine Behandlung gibt haben mir Ihre Eltern gesagt: "Millionär werden!" und von einer reichen Amerikanerin erzählt, die ihr ganzes Haus in einen staubfreien Reinraum mit eigener Umkehrosmoseanlage zur Luft- und Wasserfilterung in jedem Zimmer verwandelt hat, bevor sie sich wohl einer Lebertransplantation unterzogen hat. Das nötige Kleingeld für die kompatible Organspende hatte sie und musste nicht auf die US-Warteliste auf Ihr Glück warten, wie es weniger Betuchte tun müssen.

Das ist noch eine Sache, die mich so wütend macht. :angry:

Laut meiner Krankenkasse ist die Lebertransplantation in meinem Fall und im Fall aller TMAU-Betroffenen eine - halten Sie Sich fest - "Komfort-OP". So Ähnlich wie plastische Chirurgie!!!
Und wir stehen bei Eurotransplant hinter den Süchtigen (Alkohol- und Rauschgiftabhängigen), weil deren Leberversagen zum Tode führen kann, während unser Leberdefekt lediglich ich zitiere meine Krankenkasse "unangenehme jedoch nicht lebensbedrohliche Folgen im Alltag hat"!! :evil:

Manchmal ist es schwer, nicht zu verzweifeln... :X

Liebe Grüsse

Eure Madlayla
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Ich danke Dir für diesen tollen Beitrag!

Sascha Ballweg | Initiator HyperhidroseHilfe.de und des Webshops Schwitzen.com
Palmare Hyperhidrose zu ca. 95 % gelindert: "Bei mir wirken Antitranspirante & Iontophorese gleichermaßen gut, wobei die Iontophorese etwas schneller gegen meine Schweißhände wirkt. Wer Fragen hat… ich helfe gern :)"

Hallo madlaya
Danke für deinen Bericht. Auch ich denke das ich an tmau leide, da es viele Bemerkungen von meinem Umfeld gibt. Das geht schon so um die 2 Jahre so. Ich habe schon so viel versucht um diesen Geruch, den ich nicht mehr wahrnehme zu veehindern. Leider vergeblich.. Ich muss sagen, dass sich alle Menschen die mir Nahe kommen oder in meiner Nähe sind, andauernd schniefen oder husten. Es gibt keinen der das nicht macht. Mein geruch scheint eine Art Allergie auszulösen. Bin ich weiter weg, hört das Geschniefe und Gehuste auf. Ich bin echt am verzweifeln. Das Haus verlasse ich nur wenn ich zur Arbeit muss. Ansonst vermeide ich jeglichen kontakt zu Menschen..
Hallo Madlayla,ich finde deinen Beitrag sehr interessant, weil du schreibst dass du in Heidelberg warst, wo ja bekanntermaßen einige TMAU-Experten vor Ort sind.Da ich dasselbe Problem wie "Lost" habe, würde mich deine Aussage zu der Mutation (TMAU -> polymykotischer Befall -> "lebender Staubwedel") sehr interessieren. Zum Thema TMAU habe ich über die Jahre schon einiges an Fachartikeln und Studien gelesen, jedoch ist mir soetwas noch nicht untergekommen. Ist das vielleicht eine noch nicht publizierte Beobachtung der Heidelberger Ärzteschaft und an wen kann man sich wenden, wenn man nähere Informationen dazu einholen möchte? Wenn da was dran ist, würde es einer Menge leidender Menschen bei der Ursachenforschung zur Behebung ihres Problems helfen.Ich hoffe, dass du hier noch mal vorbeischaust und uns mit einer Antwort helfen kannst.

Hallo!

ich bin auch betroffen und möchte anregen, für diese seltene Stoffwechselerkrankung eine Selbsthilfegruppe zu gründen. 

Da das Zentrum für seltene Erkrankungen, welches sich mit TMAU beschäftigt, in Heidelberg ist, vielleicht im Großraum Rhein Neckar/ Rhein Main? 

Auch ich würde mir wünschen, dass diese Madlayla sich hier noch einmal zu Wort meldet.

Es wäre wirklich notwendig, dass sich Patienten in Deutschland zu dieser Erkrankung vernetzen, in den USA gibt es da schon mehr, zb.das Forum auf reddit zu TMAU ist sehr interessant. 

Viele Grüße 

Bedankt von: Sascha Ballweg
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