:S Hallo liebe Leidensgenossen,

kurz zu meiner Hyperhidrosis...
Ich bin 31 jahre Alt und leide seit der Pubertät unter vermehrtem Schwitzen im Gesicht und den Achseln.
Bei emotionaler Anspannung gehts bei mir leider los... Sei es im Büro in Besprechungen, bei einem Verkaufsgespräch, bei der Bank, im Café mit Freunden sogar bei Familientreffen.

Die axilläre Hyperhidrosis habe ich mit Aluminiumchloridlösungen gut in den Griff bekommen.
Den Schweiß im Gesicht bekämpfe ich mit Sormodren, je nach Situation, wenn ich weiß dass z.B. eine Besprechung oder sonst was ansteht.

Auf Dauer ist es für mich keine Lösung, da ich durch die Tabletten Nebenwirkungen habe, fühle mich wie angetrunken, Schwindelgefühle, trockener Mund, Konzentrationsschwierigkeiten etc...

Deshalb habe ich vor einigen Wochen bei der Krankenkasse einen Antrag auf eine Kostenübernahme eines ETS-Eingriffs gestellt.

Der "kosmetische Eingriff" wird nicht finanziert, da es sich nicht um eine Krankheit handelt, ich war so enttäuscht und frustriert, dass nicht mal die Krankenkasse mein Leiden nicht als Krankheit anerkennt.

Vor dem Antrag wurde mir von meiner Hautärztin erzählt, dass das Iontophorese-Gerät nicht für das Gesicht anwendbar sei !?

So, jetzt schreibt mir die Krankenkasse, dass es für das Iontophorese-Gerät auch eine Gesichtsmaske gibt, die ich als Therapie in Erwägung ziehen könnte.

Ich bin jetzt völlig ratlos, wie ich vorgehen soll.

Ich hätte folgende Optionen.

1. Ich stelle einen Antrag auf eine Kostenübernahme für das Iontophorese-Gerät mit Gesichtsmaske und gucke wie die Therapie anschlägt ( leider habe ich oft gelesen, dass die Krankenkassen diese Geräte nicht finanzieren)

2.Ich lege Widerspruch gegen den Bescheid der Krankenkasse ein und suche mir einen Psychologen, der mir die Hyperhidrose als nicht zu ertragende Krankheit bescheinigt, die mein Leben vorallem beruflich stark einschränkt ( das ist auch wirklich so)

3. ...oder ich mache Beides !?

4. ...oder ich finanziere mir die OP selbser,
und wechsle aus Protest zum nächstmöglichen Termin die Krankenkasse !?

Habt Ihr vielleicht Erfahrungen mit dieser Gesichtsmaske oder könnt mir Tips und Ratschläge bezüglich meines Problems geben?

Ich danke euch herzlich,

Tamtürk
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Hallo Tamtürk!

oder 5. Mach nix davon!

Wenn du dein axilliäres Schwitzen mit Aluminiumchloridlösungen gut im Griff hast, warum versuchst du es dann nicht auch damit im Gesicht? Oder hast du das schon versucht?
Die meisten Lösungen werden für die empfindliche Gesichtshaut wohl zu heftig sein, aber einige hier im Forum verwenden "AHC-20 sensitive", das ist für's Gesicht geeignet.

Für den Anfang wäre es immerhin mit weniger Aufwand und Kosten verbunden als Iontophorese oder OP. Und hätte nicht die Nebenwirkungen von Sormodren. Falls es nicht wirken sollte, kannst du ja immer noch gegen die Kasse in den Kampf ziehen...

Da ich selber nicht im Gesicht schwitze, kann ich leider nicht mehr zu sagen. Mit Iontophorese kenne ich mich auch nicht wirklich aus, ich wusste gar nicht, dass es dafür Gesichtsmasken gibt. Die müssen ja komisch aussehen...

LG,
Ilona
Hallo Ilona,

vielen Dank für deinen Ratschlag, ich werde es demnächst aufjedenfall ausprobieren.
War bisher immer skeptisch in Bezug auf Aluminiumchloridlösungen im Gesicht, da ich die Befürchtung hatte, dass meine Haut trocken, rauh, rot wird und wie verrückt juckt... (so wars am Anfang bei mir unter den Achseln...ich denke ich habe es da auch mit der Häufigkeit der Anwendung übertrieben)

Ich bin dennoch in den Kampf gegen die Krankenkasse gezogen, da ich echt verärgert bin, dass die Sachbearbeiter denken,es ginge um einen kosmetischen Eingriff.

Schauen wir mal, was dabei heraus kommt.

Die Gesichtsmaske für das Iontophoresegerät sieht in der Tat merkwürdig aus :-)

Schöne Grüße

Tamtürk
Für die Iontophorese im Gesicht gibt es nun übrigens eine neue Generation der Gesichtsmaske/Gesichtselektrode. Die Maske gewährleistet durch großflächig eingenähte Graphit-Fasern eine sehr gute Verteilung über die gesamte T-Zone des Gesichts (Stirn, Nase, Oberlippe und Kinn).

Herkömmliche Gesichtsmasken nutzten für die Einleitung des Stroms in die Haut bislang zwei Metallplatten, die in zwei aufgenähte Taschen im Bereich der Wangen aber auch an Stirn und am Kinn gesteckt wurden.

Diese Art der Anbringung könnte jedoch Nachteile mit sich bringen: Bekanntermassen sucht sich der Strom immer den „Weg des geringsten Wiederstandes“ und dürfte somit vornehmlich im Bereich zwischen den beiden Metallplatten fließen (Wange > Nase > Wange). Diese einfache physikalische Eigenschaft wirft in der Iontophorese jedoch Fragen auf:

Werden Außenbereiche wie die Stirn überhaupt ausreichend mit Therapiestrom versorgt?
Oder fließt sogar ein großer Teil des Stromes nur durch die Maske selbst und nicht durch die Haut?


Wahrscheinlich ist, dass der Stromfluss über das gesamte Gesicht sehr ungleichmäßig fließt, denn er konzentriert sich wohl notgedrungen an den beiden Polen, sprich Metallplatten. Könnten dabei vielleicht an den Metallplatten sogar bedenkliche lokale Stromspitzen auftreten, die selbst bei geringen Strömen zu Rötungen und Reizungen führen?

Dies sind Fragen, die man durchaus einmal diskutieren sollte. Ich bin aber weder Mediziner noch Techniker/Physiker und traue mir deshalb keine abschließende Bewertung zu. Vielleicht gibt es hier aber Personen, die sich besser mit solch teils sehr technischen Details auskennen? Oder es kennt einer jemanden, der jemanden kennt, der … … … den man mal konkret fragen könnte?

Klar erscheint mir jedoch auf Basis meines (hoffentlich) gesunden Menschenverstandes, dass eine Stromeinleitung in die Haut möglichst flächig / umfänglich geschehen sollte, um eine optimale Wirkung zu erzielen und Probleme (insbesondere im Gesichtsbereich) zu vermeiden.

Sascha Ballweg | Initiator HyperhidroseHilfe.de und des Webshops Schwitzen.com
Palmare Hyperhidrose zu ca. 95 % gelindert: "Bei mir wirken Antitranspirante & Iontophorese gleichermaßen gut, wobei die Iontophorese etwas schneller gegen meine Schweißhände wirkt. Wer Fragen hat… ich helfe gern :)"

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