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Hi,

ich gebe heute noch mal ein Update:

Meine bisherige Dosis habe ich ein wenig geändert, nachdem ich gemerkt habe, dass es an sehr warmen Tagen nicht zu absoluter Trockenheit führt (was aber ja auch der absolut Traumzustand für Leute ist, die unter HH leiden).

Man muss mit der Dosierung ein wenig spielen und ausprobieren. Aktuell nehme ich 1 x 5 mg direkt nach dem Aufstehen, dann 7,5 mg Mittags, 5 mg Nachmittags und 2,5 mg vorm ins Bett gehen.

Ergebnis: Ich führe mittlerweile ein ganz normales Leben, bzw. eigentlich führe ich aktuell ein komplett anderes und absolut zufriedenes Leben. Glaube sogar mir geht es deutlich besser als jedem, der noch nie unter HH gelitten hat. Plötzlich machen Sachen Spaß, die man früher gemieden hat. 1-2 Stunden Arbeiten im Garten, ohne das einem der Schweiß bis in den Ars... rinnt. Juhu, möglich. Hose nach 3 Stunden laufen TROCKEN. Vorher undenkbar. In der Öffentlichkeit und vor Leuten reden, zack kein Problem mehr. Früher stand die Stirn nach Sekunden unter Wasser.

Das Wichtigste ist, die Dosierung zu finden, da tickt jeder bestimmt ein wenig anders. Ich sitze jetzt gerade hier barfuß am PC, das konnte ich mein Leben lang noch nie, weil die Füße immer komplett nass waren.
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie produktiv man plötzlich an Tagen ist, an denen es 25+ Grad hat. Früher habe ich mich in meinem Haus mit Klimaanlage versteckt. Jetzt gehe ich raus und suche mir was im Garten und Hof zu tun, Hauptsache draußen. Das ist einfach verrückt und ein absolutes Glücksgefühl.

Solange die aktuelle Dosierung weiterhin so gut funktioniert, bleibe ich dabei. Habe Anfang Juli einen Termin bei meiner Ärztin um nochmal sämtlich Werte zu checken. Blutbild, Langzeitzucker, Vitamin D Spiegel. All das steht auf dem Programm.
Will einfach mal wissen, wie es aktuell um meine Werte steht.

Nach der bisherigen Erfahrung bleibe ich weiterhin dabei, dass Oxy bestimmt vielen Menschen ein angenehmes und normales zurückbringen kann. Man braucht halt nur ein wenig Geduld bis man die richtige Dosierung gefunden hat.
Wer sich wegen den Nebenwirkungen Sorgen macht: Menschen die Oxy nicht wegen HH nehmen, sondern der eigentlichen Wirkung zu Regulierung des Harndrangs, die nehmen das auch ihr Leben lang, täglich 20mg. Also sollte man sich da nicht so viele Gedanken machen. Ich bin froh das es wirkt wie es wirkt und will nie wieder so ein Leben unter HH haben, wie bisher.

Wer Fragen hat kann mich auch gerne Privat anschreiben. Wünschen euch allen das ihr mit der scheiß HH durch den Sommer kommt. Ich kann mich ja mittlerweile aus diesem Dilemma verabschieden und freue mich über jeden schönen warmen Tag um draußen was im Hof/Garten zu tun. ;-)

 

 

Hi SweatOn (nun wohl eher SweatOff),

vielen Dank, dass du noch einmal eine Rückmeldung gibst.

Ja, eine absolute Trockenheit ist wahrscheinlich auch nicht möglich.
Aber das was du mit Hilfe des Medikaments schon erreicht hast, klingt bereits sehr gut. Barfuß am PC sitzen oder auch woanders barfuß sitzen...wauhhhhh. Ein Wunder,
Menschen die kein HH wissen garnicht wie schlimm es ist, ständig nass-kalte Füße/Hände zu haben.

Ja, wenn das permante körperliche Unwohlsein schwindet und man nicht bei der kleinsten Tätigkeit Schweißausbrüche bekommt, dann kehrt auch die Lust und Freude 
am Leben zurück. Man kann denn Sommer wieder genießen und sich darauf freuen, so wie es bei mir eigentlich auch vor der HH war.

Bekommst du das Medikament jetzt weiter von deiner Ärztin auf Rezept oder als Privatleistung? Bei mir war es jetzt beim ersten Anlauf beim Hautarzt nur als Privatrezept (ca. 17€) möglich.
Wenn du 20mg pro Tag nimmst, ist so eine Packung ja auch schnell aufgebraucht oder? In meiner Packung sind es 50 Tabletten je 5mg? Da brauchst du ja fast 3 Packungen pro Monat oder?

Kannst du noch sagen, warum du auch vor dem zu Bett gehen 2,5 mg nimmst? Hattest du auch Nachtschweiß?

Ich melde mich vllt. auch noch mal privat, wenn ich noch Fragen habe und mit der Einnahme starte.

 

Tag!

Da ich auch seit ca. 4 Wochen Oxy nehme, klinke ich mich mal ein.

Ich nehme 3 x 2,5 mg am Tag und merke tagsüber kaum eine Veränderung. Nachts - sonst oft schweißgebadet - schwitze ich allerdings so gut wie gar nicht mehr.

Ich denke, dass ich morgen auf 5 mg mittags erhöhe. Mal sehen wie sich das auswirkt.

Danke für deine Erfahrungen. Wenn wir ein wenig hier sammeln zu dem Thema, ist das sicher hilfreich.

Hallo in die heiße Runde!

Die Tage werden "endlich" wärmer; kommende Woche an die 35°!

So nehme ich jetzt seit einer Woche morgens und abends 2,5 mg und mittags 5 mg.

Ich würde sagen, dass ich etwas später anfange zu schwitzen und möglicherweise 10% weniger. Das lässt sich schwer abschätzen. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich damit wirklich noch nicht zufrieden bin.

Das heißt, ich werde weiter erhöhen müssen und auch morgens 5 mg nehmen. Ich hatte gehofft, dass eine geringer Dosis ausreichend ist, aber so ist es scheinbar nicht.

Ich werde weiter berichten.

 

Ach ja, die Mundtrockenheit macht mir nur nachts zu schaffen. Mein Rachen ist ziemlich wund. Habt ihr vielleicht Empfehlungen?

Bedankt von: Lepidopter013

Was die Beurteilung der Wirkung (jeglicher Therapieform) in der Startphase angeht, sollte man den Hochsommer besser nicht als Maßstab ansetzen. Denn dabei unterschlägt man 1) das auch normal schwitzende Menschen gerade übermäßig stark schwitzen und 2) den positiven Einfluss der psychischen Entlastung, der einsetzt, wenn man erstmals eine deutliche Reduktion erfahren hat und die damit verbundene weitere Reduktion des Schwitzens.

Deshalb sollte man Therapien imöglichst mmer bereits weit vor einer Hitzephase beginnen. Wenn dies nicht möglich ist, sollte man aber zumindest keine sofortige 180 Grad Wendung des Zustands erwarten. Denn dies führt nur zu Frustration, einer Steigerung des Stresslevels und der Ängste, was wiederum zu mehr Schwitzen führt.

Bitte nicht falsch verstehen: Es ist zu jedem Zeitpunkt richtig eine Therapie zu starten! Aber man sollte unbedingt versuchen seine Erwartungshaltung an den Startzeitpunkt anpassen! Denn ansonsten besteht die Gefahr, dass man vorschnell abbricht oder fehl-therapiert.


Sascha Ballweg | Initiator HyperhidroseHilfe.de und des Webshops Schwitzen.com
Palmare Hyperhidrose zu ca. 95 % gelindert: "Bei mir wirken Antitranspirante & Iontophorese gleichermaßen gut, wobei die Iontophorese etwas schneller gegen meine Schweißhände wirkt. Wer Fragen hat… ich helfe gern :)"

Bedankt von: Lepidopter013

Ich kenne meine HH ja bereits seit über 30 Jahre. Das heißt, ich weiß was ich objektiv erwarten kann!

Dazu kommt, dass ich das Oxy wirklich nur im Sommer nehmen möchte. Die HH schränkt mich zwar das ganze Jahr über ein, aber von Mai bis August bin ich ja durchgehend am Schwitzen. 

Liebe Mitleidenden,

ich möchte hier nach einer Woche Anwendung mal ein Feedback zu Oxybutynin (Anticholinergikum) geben.

Bisher habe ich an einer primären, generalisierten Hyperhidrose Grad 3 gelitten (Achseln,Hände,Füße,Schritt, Rücken,Bauch,Beine).
Ich glaube ich brauche hier nicht weiter ausführen, wie stark man im Alltag darunter leidet und was man alles nicht machen kann.

Ich habe letzte Woche mit Oxybutynin angefangen und hatte selbst kaum Hoffnung, dass es etwas bringt. Ich habe mit 3x 5mg am Tag angefangen (8 Uhr,12 Uhr,15Uhr).
Man merkt schon nach dem ersten Tag etwas und noch mehr etwa ab dem 3 Tag. Neben den Nebenwirkungen, wie einem trockenem Mund und trockener Nase, überwiegen die Vorteile deutlich.

Ich kann eine Zeitung anfasse ohne dass sich das Papier wellt. Ich kann meine Freundin streicheln so lange ich will, ihre Hand halten, zärtlich sein. Ich kann in einem Cafe sitzen, ohne 
permanent zu schwitzen und Schwitzabdrücke im Sitz zu hinterlassen. Es ist sehr schön, so leben zu können. Habe schon laut Musik gehört und das Ganze abgefeiert.

Ich kann nur jeden raten Oxybutynin zu probieren. Jetzt nach einer Woche nehme ich nur noch 2x 5mg am Tag (8 Uhr,12 Uhr). Ich öle meine Nase ein ,trinke mehr (was ich mir im Sommer kaum getraut habe, da ich alles sofort ausgeschwitzt habe) und kaue Kaugummi.

Das Ganze unterliegt natürlich einer starken inneren Abwägung (Kosten/Nutzen) ,die jeder selbst für sich treffen muss.
Man greift mit Oxybutynin schon stark in körpereigene Prozesse ein.

Neben den kurzfristigen Nebenwirkungen, sind die mittel-u. langfristigen Folgen nicht
abzusehen (z.b. ehöhtes Demenzrisiko).

Aber 20 Jahre und mehr todunglücklich sein, sein Leben nicht zu leben, ein sozialphobisches Verhalten zu entwickeln, machen unterm Strich noch kränker. 
Den potentiellen Nebenwirkungen von Oxybutynin kann man durch Disziplin und Selbsfürsorge entgegenwirken (Mund feucht halten, Nase einölen,Gehirnjogging)

Ich nutze weiter noch die Ionotphorese an den Händen als Ergänzung. Trockene Hände sind pure Lebensqualität.

Allen die wie ich schon 20 Jahre und mehr mit HH kämpfen, kann ich nur ans Herz legen Oxybutynin zu probieren. Ich habe es auf meiner HH-Bewältigungs-Liste auch sehr
weit hinten gehabt und auch nicht geglaubt, dass es mir helfen könnte, aber das tut es.

Ich werde bestimmt noch einmal berichten, wie es mit meiner HH und Oxybutynin  weiter geht (Nebenwirkungen, Gewöhnungseffekte).

PS. Vielen Dank an SweatOn, du hast dazu beigetragen, dass ich den Versuch gestartet habe.

Bedankt von: Sascha Ballweg

Hallo Lepidopter, es freut mich sehr, dass Du das Schwitzen mit der Iontophorese und Oxybutynin so in den Griff bekommen hast, dass die Hyperhidrose nicht mehr Dein Leben negativ bestimmen kann.

Ich denke, eine Kombinationstherapie aus einer lokalen Lösung + einer medikamentösen Behandlung dürfte für viele Betroffene das Optimum darstellen.
Denn die lokale Lösung (also die partielle manuelle Therapie der schlimmsten / auffälligsten Stelle(n)) dürfte in den meisten Fällen dafür sorgen, dass die Dosis der medikamentösen Behandlung geringer gehalten werden kann als es ohne eine lokale Behandlung der der Fall wäre.

Danke, dass wir ein Teil Deiner Lösung sein können.
Bleib uns bitte trotzdem erhalten smiley-wink


Sascha Ballweg | Initiator HyperhidroseHilfe.de und des Webshops Schwitzen.com
Palmare Hyperhidrose zu ca. 95 % gelindert: "Bei mir wirken Antitranspirante & Iontophorese gleichermaßen gut, wobei die Iontophorese etwas schneller gegen meine Schweißhände wirkt. Wer Fragen hat… ich helfe gern :)"

Bedankt von: Lepidopter013

Das ist schön zu hören! Gerade die soziale Isolation begründet nach Ausschöpfung aller "normalen" Maßnahmen durchaus die Einnahme dieser Medikamente.

 

Ich selbst bin mittlerweile auch auf 3 x 5 g. Die Wirkung ist allerdings nicht sehr ausgeprägt. Nach nicht wissenschaftlicher Messung der Schweißmenge, kann ich sagen, dass ich ca. 10% weniger schwitze. Das ist für den Grad der Mundtrockenheit und bei gerade mal 22° natürlich nicht das erwartete Ergebnis.

Ich werde noch etwas abwarten, inwiefern sich da noch etwas positives entwickelt...

Bedankt von: Lepidopter013
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