16 Jahre her
Meine Leidensgeschichte:
Ich bin 26 Jahre alt und leide seit meiner Kindheit unter Hyperhidrose an Händen, Achseln und Füßen. Meine Hände und Füße fühlen sich zudem oft regelrecht "nasskalt" an. Bereits in der Schulzeit habe ich als Linkshänder oft meine eigene Schrift verwischt, so dass mir die Hyperhidrose schon sehr früh Sorgen bereitet hat.
Ursachen wie eine Überfunktion der Schilddrüse als Auslöser oder Grund der Hyperhidrose wurden bei mir ausgeschlossen.
Bisherige „konventionelle“ Behandlungen bei mir:
- Iontophorese für die Hände und Achseln mit eigenem Gerät für zu Hause (Idromed PS)
- Lösungen zum auftragen auf die Haut für Hände und Achseln, angefangen von normalen Deos wie Hidro Fugal, bis hin zu starken Lösungen mit einem max. Aluminium Clorid Anteil von 30% (Spezialanfertigungen aus der Apotheke, Yerka, AHC 30 Forte)
- Medikamente zum einnehmen (Vagantin)
Alle Behandlungsformen sind bei mir erfolglos geblieben.
Im Erwachsenenalter hat mich die Hyperhidrose dann immer stärker gestört. Das Schwitzen tritt bereits bei kleinsten Stresssituationen verstärkt auf (z.B. beim Besuch einer Vorlesung in der ich schon mehrfach war und mich eigentlich ganz entspannt fühle) oder beim Ausgehen. Meine gesamte Lebensqualität ist dadurch stark eingeschränkt und der seelische Leidensdruck ist enorm. Für das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein ist dies natürlich auch alles andere als förderlich. Darüber hinaus, habe ich nie das Gefühl frei und unbeschwert auf andere Menschen zugehen zu können, da ich immer denke, diese könnten die Schweißflecken unter den Armen oder die feuchten Hände bemerken. Am Meisten stört mich das Schwitzen an Händen und Achseln, mit dem Schwitzen an den Füßen kann ich hingegen gut leben.
Letzte Hoffnung war für mich eine „Thorakale Sympathektomie“ an der Uni Klinik in Kiel.
Nach einem jahrelang aufgestautem Leidensdruck, reichlicher Überlegung und Abwägung der Chancen und Risiken der OP, habe ich mich entschieden diese OP durchführen zu lassen.
Am 10.08.2009 war es dann soweit, es wurden gleich beide Seiten in einem Eingriff operiert. Die Kosten der OP wurden übrigens vollständig von der Krankenkasse übernommen, dies sollte man aber unbedingt vorher abklären und sich schriftlich bestätigen lassen (habe ich auch gemacht).
Freitag den 07.08.2009 war ich bereits in Kiel, dort wurde mir Blut abgenommen und ein EKG gemacht, dazu kam noch die Aufklärung von der Chirurgie und Narkose, danach konnte ich wieder nach Hause.
Sonntag den 09.08.2009 um 17:30 Uhr ging es dann los, um 19 Uhr sollte ich in Kiel sein. Für die Nacht habe ich eine starke Schlaftablette bekommen, nach deren Einnahme ich auch bis morgens durchschlafen konnte. Morgens wurde mein Oberkörper rasiert und ich konnte nochmal duschen. Um 7 Uhr wurde ich für die OP abgeholt, vorher bekam ich noch eine "Scheiß-egal-Tablette", von der ich allerdings keine Wirkung verspürte. Ich habe alles mitbekommen bis der Narkosearzt dann schließlich die Narkose eingeleitet hat. Bis dahin konnte ich mich noch nett und klar unterhalten, dann war ich weg, wie vom Holzhammer getroffen.
Gegen 11:30 Uhr wurde ich im Aufwachraum angesprochen, mir ging es gut, ich hatte keine starken Schmerzen und mir war nicht übel. Mit der Zeit bekam ich Rückenschmerzen, die nach Gabe eines Medikamentes auf meinen Wunsch hin verschwanden. Dann wurde ich noch kurz geröngt und wurde gegen 13:30 Uhr wieder auf mein Zimmer gebracht.
Etwas zu früh gefreut, ab ca. 15 Uhr wurde mir schlecht und ich musste mich die nächsten 8 Stunden fast stündlich übergeben. Zur Nacht bekam ich dagegen etwas in den Tropf und dann konnte ich auch schlafen. Die Schmerzen waren erträglich, so ähnlich als wenn einem jemand in den Brustkorb getreten hätte und man dort Muskelkater und blaue Flecken hat.
Dienstag morgen (11.08.2009) wurde zunächst der Tropf entfernt, dann wurde mir Blut abgenommen und bei der anschließenden Visite nochmal alles kontrolliert. Außerdem konnte ich meine erste Mahlzeit einnehmen. Kurz darauf kam der Stationsarzt und teilte mir mit, dass ich schon wieder nach Hause darf. Gegen Mittag wurde ich dann von meiner Familie abgeholt.
Das Beste, seit der OP konnte ich nicht den Funken von Schweiß an meinen Händen entdecken. Ich fühle mich was dies angeht so glücklich, dass mir fast die Tränen in den Augen stehen. Das Personal im Krankenhaus war auch durchweg freundlich.
Einen kleinen "Schock" bekam ich nach der OP, als ich in meinem Zimmer lag und mir einmal kurz nach dem Erbrechen der Schweiß in Strömen von den Beinen lief. Zu meinem Glück hatte mich an dem Tag auch noch meine Mutter besucht und der Arzt, der mich opieriert hatte, hat mich auch besucht und aufgeklärt. Dass in diesem Fall natürlich erstmal der Kreislauf, die ganzen Medikamente und vielleicht auch gereizte Nerven von der OP eine Rolle spielen und dass ich mir in den nächsten Tagen darum keine Sorgen machen solle. Natürlich empfand ich dies als beruhigend, aber meine größte Angst ist nun natürlich, dass ich an anderen Körperstellen entsprechend mehr schwitzen könnte.
Mein Zustand jetzt gut 6 Wochen nach der OP:
Körperlich fühle ich mich wieder 100% fit, ich kann Sport machen und mich auch ansonsten voll belasten, leider ist es (noch???) so, dass ich teilweise extrem am Rücken, Bauch und den Beinen schwitze, praktisch abwärts des Brustbeines. Selbst bei starker körperlicher Anstrengung an Händen und Armen dagegen überhaupt nicht mehr, an Kopf und Achseln minimal.
Bei körperlicher Anstrengung (aber teilweise auch komplett ohne Anstrengung oder Hitze) tritt bei mir ein starkes kompensatorisches Schwitzen an
Bauch, Rücken und Beinen auf, was deutlich über das Maß des "kompensierens" im Sinne von ausgleichen hinausgeht. Daher kann ich meine seither trockenen
Hände und fast trockenen Achseln nicht genießen, da die Gesamtsituation insgesamt betrachtet, so (hoffentlich nur vorübergehend) fast schlimmer ist als vor der OP.
Ich hatte Erlebnisse, wo ich nur mal kurz an meiner Fachhochschule oder beim Einkaufen war und nach einem ganz kurzen Spaziergang bei milden Temparaturen und luftiger Kleidung (Jeans sowie T-Shirt mit Hemd darüber), war wirklich mein kompletter Rücken
durchgeschwitzt, der halbe Bauchbereich und an den kompletten Beinen war eine so starke Schweißentwicklung, dass sogar die im Vergleich zu einem T-Shirt sehr dicke Jeans an einigen Stellen durchgeschwitzt war. Bei diesen starken "Schweißattacken", wurden in sehr kurzer Zeit (unter 5 Minuten) nahezu unglaubliche
Schweißmengen ausgeschüttet. Fast so als wolle mein Körper irgendetwas total überkompensieren.
Ich habe natürlich derzeit große Angst, dass dieser Zustand so bleiben könnte. Meine Lebensqualität wäre damit fast noch schlechter als vor der OP, es ist praktisch so als wenn man duschen würde und sich dann fast ohne abtrocknen wieder anziehen würde. Ich übertreibe da keinesfalls mein T-Shirt
war so durchgeschwitzt, als hätte ich bei 30 Grad einen Marathon gelaufen...
Ich kann auch überhaupt nicht nachvollziehen, warum ich manchmal derartige Mengen ausschwitze, die den Umständen nicht im weitesten Sinne entsprechen
und vom Gefühl her die Menge, die ich vorher an Händen und Achseln geschwitzt habe, sogar noch weit übersteigen.
Ein mögliches kompensatorisches Schwitzen wäre ja irgendwo zu ertragen, wenn es nur die Mengen wären, die ich vorher geschwitzt habe und nicht diese großen Mengen an den ganzen Beinen, dem Rücken und dem Bauch.
Natürlich versuche ich positiv zu denken und hoffe, dass sich mein Nervensystem noch einpendeln oder normalisieren wird, was nach Auskunft der Ärzte bis zu 6 Monate dauern kann. Allerdings hat man als Laie ja auch keine Vorstellung wie lange so etwas dauern kann und ob derartige Dinge, wie ich sie jetzt erlebe in Anführungsstrichen noch normal sein können, als
Folge der OP?
Die Ärzte sagen nur:
"Die Verarbeitung des vegetativen Nervensystems muss sich bei mir erst einmal an die neuen Umstände gewöhnen und auf einen neues Level einpendeln, deshalb muss ich mir jetzt ersteinmal etwas Zeit geben, um dann abschließend den neuen Istzustand nach der Operation zu bewerten.
Das jetzt in der Frühphase nach der Operation Überreaktionen verstärkt auftreten sei normal. Dieser Zustand könne sich bessern. In wieweit es der Fall sein wird, könne leider niemand seriös vorhersagen und der Patient sei leider zum Abwarten verdammt.
Sie hoffen, der Zusatnd des übermäßigen kompensatorischen Schwitzens beruhige
sich bei mir bald."
Im Prinzip bedeutet dies für mich "abwarten und Tee trinken", leider leichter gesagt als getan, da es um die Entwicklung meiner Lebensqualität geht...
Meine größte Angst, ist natürlich, dass dieser Zustand so bleiben könnte. Im Ruhezustand (ohne jegliche Anstrengung) geht es zwar meistens relativ gut, bis auf ein paar jedoch dann extreme Ausnahmen, aber was nützt es mir, wenn ich bereits nach einem kleinen Spaziergang, teilweise aussehe, als hätte ich ein paar Stunden Hochleistungssport betrieben. Mir steht der Einstieg ins Berufsleben kurz bevor und der Gedanke nach einem kurzen Gang in der Mittagspause, um z.B. was Essen zu gehen, so komplett durchgeschwitzt sein zu können, macht mir Angst.
Gibt es vielleicht ähnliche Erfahrungen nach einer derartigen OP, also das dass Nervensystem evt. auch vorübergehend total verrückt gespielt hat??? Bin für alle Erfahrungen und Meinungen dankbar. So langsam gehen mir die Behandlungsmöglichkeiten aus, daher wollte ich meine "Geschichte" einmal hier veröffentlichen und bin gespannt auf Anmerkungen, Hinweise oder Kommentare jeglicher Art. Ich wüsste im Moment nicht, ob ich die OP noch ein zweites mal machen lassen würde.
Ich bin 26 Jahre alt und leide seit meiner Kindheit unter Hyperhidrose an Händen, Achseln und Füßen. Meine Hände und Füße fühlen sich zudem oft regelrecht "nasskalt" an. Bereits in der Schulzeit habe ich als Linkshänder oft meine eigene Schrift verwischt, so dass mir die Hyperhidrose schon sehr früh Sorgen bereitet hat.
Ursachen wie eine Überfunktion der Schilddrüse als Auslöser oder Grund der Hyperhidrose wurden bei mir ausgeschlossen.
Bisherige „konventionelle“ Behandlungen bei mir:
- Iontophorese für die Hände und Achseln mit eigenem Gerät für zu Hause (Idromed PS)
- Lösungen zum auftragen auf die Haut für Hände und Achseln, angefangen von normalen Deos wie Hidro Fugal, bis hin zu starken Lösungen mit einem max. Aluminium Clorid Anteil von 30% (Spezialanfertigungen aus der Apotheke, Yerka, AHC 30 Forte)
- Medikamente zum einnehmen (Vagantin)
Alle Behandlungsformen sind bei mir erfolglos geblieben.
Im Erwachsenenalter hat mich die Hyperhidrose dann immer stärker gestört. Das Schwitzen tritt bereits bei kleinsten Stresssituationen verstärkt auf (z.B. beim Besuch einer Vorlesung in der ich schon mehrfach war und mich eigentlich ganz entspannt fühle) oder beim Ausgehen. Meine gesamte Lebensqualität ist dadurch stark eingeschränkt und der seelische Leidensdruck ist enorm. Für das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein ist dies natürlich auch alles andere als förderlich. Darüber hinaus, habe ich nie das Gefühl frei und unbeschwert auf andere Menschen zugehen zu können, da ich immer denke, diese könnten die Schweißflecken unter den Armen oder die feuchten Hände bemerken. Am Meisten stört mich das Schwitzen an Händen und Achseln, mit dem Schwitzen an den Füßen kann ich hingegen gut leben.
Letzte Hoffnung war für mich eine „Thorakale Sympathektomie“ an der Uni Klinik in Kiel.
Nach einem jahrelang aufgestautem Leidensdruck, reichlicher Überlegung und Abwägung der Chancen und Risiken der OP, habe ich mich entschieden diese OP durchführen zu lassen.
Am 10.08.2009 war es dann soweit, es wurden gleich beide Seiten in einem Eingriff operiert. Die Kosten der OP wurden übrigens vollständig von der Krankenkasse übernommen, dies sollte man aber unbedingt vorher abklären und sich schriftlich bestätigen lassen (habe ich auch gemacht).
Freitag den 07.08.2009 war ich bereits in Kiel, dort wurde mir Blut abgenommen und ein EKG gemacht, dazu kam noch die Aufklärung von der Chirurgie und Narkose, danach konnte ich wieder nach Hause.
Sonntag den 09.08.2009 um 17:30 Uhr ging es dann los, um 19 Uhr sollte ich in Kiel sein. Für die Nacht habe ich eine starke Schlaftablette bekommen, nach deren Einnahme ich auch bis morgens durchschlafen konnte. Morgens wurde mein Oberkörper rasiert und ich konnte nochmal duschen. Um 7 Uhr wurde ich für die OP abgeholt, vorher bekam ich noch eine "Scheiß-egal-Tablette", von der ich allerdings keine Wirkung verspürte. Ich habe alles mitbekommen bis der Narkosearzt dann schließlich die Narkose eingeleitet hat. Bis dahin konnte ich mich noch nett und klar unterhalten, dann war ich weg, wie vom Holzhammer getroffen.
Gegen 11:30 Uhr wurde ich im Aufwachraum angesprochen, mir ging es gut, ich hatte keine starken Schmerzen und mir war nicht übel. Mit der Zeit bekam ich Rückenschmerzen, die nach Gabe eines Medikamentes auf meinen Wunsch hin verschwanden. Dann wurde ich noch kurz geröngt und wurde gegen 13:30 Uhr wieder auf mein Zimmer gebracht.
Etwas zu früh gefreut, ab ca. 15 Uhr wurde mir schlecht und ich musste mich die nächsten 8 Stunden fast stündlich übergeben. Zur Nacht bekam ich dagegen etwas in den Tropf und dann konnte ich auch schlafen. Die Schmerzen waren erträglich, so ähnlich als wenn einem jemand in den Brustkorb getreten hätte und man dort Muskelkater und blaue Flecken hat.
Dienstag morgen (11.08.2009) wurde zunächst der Tropf entfernt, dann wurde mir Blut abgenommen und bei der anschließenden Visite nochmal alles kontrolliert. Außerdem konnte ich meine erste Mahlzeit einnehmen. Kurz darauf kam der Stationsarzt und teilte mir mit, dass ich schon wieder nach Hause darf. Gegen Mittag wurde ich dann von meiner Familie abgeholt.
Das Beste, seit der OP konnte ich nicht den Funken von Schweiß an meinen Händen entdecken. Ich fühle mich was dies angeht so glücklich, dass mir fast die Tränen in den Augen stehen. Das Personal im Krankenhaus war auch durchweg freundlich.
Einen kleinen "Schock" bekam ich nach der OP, als ich in meinem Zimmer lag und mir einmal kurz nach dem Erbrechen der Schweiß in Strömen von den Beinen lief. Zu meinem Glück hatte mich an dem Tag auch noch meine Mutter besucht und der Arzt, der mich opieriert hatte, hat mich auch besucht und aufgeklärt. Dass in diesem Fall natürlich erstmal der Kreislauf, die ganzen Medikamente und vielleicht auch gereizte Nerven von der OP eine Rolle spielen und dass ich mir in den nächsten Tagen darum keine Sorgen machen solle. Natürlich empfand ich dies als beruhigend, aber meine größte Angst ist nun natürlich, dass ich an anderen Körperstellen entsprechend mehr schwitzen könnte.
Mein Zustand jetzt gut 6 Wochen nach der OP:
Körperlich fühle ich mich wieder 100% fit, ich kann Sport machen und mich auch ansonsten voll belasten, leider ist es (noch???) so, dass ich teilweise extrem am Rücken, Bauch und den Beinen schwitze, praktisch abwärts des Brustbeines. Selbst bei starker körperlicher Anstrengung an Händen und Armen dagegen überhaupt nicht mehr, an Kopf und Achseln minimal.
Bei körperlicher Anstrengung (aber teilweise auch komplett ohne Anstrengung oder Hitze) tritt bei mir ein starkes kompensatorisches Schwitzen an
Bauch, Rücken und Beinen auf, was deutlich über das Maß des "kompensierens" im Sinne von ausgleichen hinausgeht. Daher kann ich meine seither trockenen
Hände und fast trockenen Achseln nicht genießen, da die Gesamtsituation insgesamt betrachtet, so (hoffentlich nur vorübergehend) fast schlimmer ist als vor der OP.
Ich hatte Erlebnisse, wo ich nur mal kurz an meiner Fachhochschule oder beim Einkaufen war und nach einem ganz kurzen Spaziergang bei milden Temparaturen und luftiger Kleidung (Jeans sowie T-Shirt mit Hemd darüber), war wirklich mein kompletter Rücken
durchgeschwitzt, der halbe Bauchbereich und an den kompletten Beinen war eine so starke Schweißentwicklung, dass sogar die im Vergleich zu einem T-Shirt sehr dicke Jeans an einigen Stellen durchgeschwitzt war. Bei diesen starken "Schweißattacken", wurden in sehr kurzer Zeit (unter 5 Minuten) nahezu unglaubliche
Schweißmengen ausgeschüttet. Fast so als wolle mein Körper irgendetwas total überkompensieren.
Ich habe natürlich derzeit große Angst, dass dieser Zustand so bleiben könnte. Meine Lebensqualität wäre damit fast noch schlechter als vor der OP, es ist praktisch so als wenn man duschen würde und sich dann fast ohne abtrocknen wieder anziehen würde. Ich übertreibe da keinesfalls mein T-Shirt
war so durchgeschwitzt, als hätte ich bei 30 Grad einen Marathon gelaufen...
Ich kann auch überhaupt nicht nachvollziehen, warum ich manchmal derartige Mengen ausschwitze, die den Umständen nicht im weitesten Sinne entsprechen
und vom Gefühl her die Menge, die ich vorher an Händen und Achseln geschwitzt habe, sogar noch weit übersteigen.
Ein mögliches kompensatorisches Schwitzen wäre ja irgendwo zu ertragen, wenn es nur die Mengen wären, die ich vorher geschwitzt habe und nicht diese großen Mengen an den ganzen Beinen, dem Rücken und dem Bauch.
Natürlich versuche ich positiv zu denken und hoffe, dass sich mein Nervensystem noch einpendeln oder normalisieren wird, was nach Auskunft der Ärzte bis zu 6 Monate dauern kann. Allerdings hat man als Laie ja auch keine Vorstellung wie lange so etwas dauern kann und ob derartige Dinge, wie ich sie jetzt erlebe in Anführungsstrichen noch normal sein können, als
Folge der OP?
Die Ärzte sagen nur:
"Die Verarbeitung des vegetativen Nervensystems muss sich bei mir erst einmal an die neuen Umstände gewöhnen und auf einen neues Level einpendeln, deshalb muss ich mir jetzt ersteinmal etwas Zeit geben, um dann abschließend den neuen Istzustand nach der Operation zu bewerten.
Das jetzt in der Frühphase nach der Operation Überreaktionen verstärkt auftreten sei normal. Dieser Zustand könne sich bessern. In wieweit es der Fall sein wird, könne leider niemand seriös vorhersagen und der Patient sei leider zum Abwarten verdammt.
Sie hoffen, der Zusatnd des übermäßigen kompensatorischen Schwitzens beruhige
sich bei mir bald."
Im Prinzip bedeutet dies für mich "abwarten und Tee trinken", leider leichter gesagt als getan, da es um die Entwicklung meiner Lebensqualität geht...
Meine größte Angst, ist natürlich, dass dieser Zustand so bleiben könnte. Im Ruhezustand (ohne jegliche Anstrengung) geht es zwar meistens relativ gut, bis auf ein paar jedoch dann extreme Ausnahmen, aber was nützt es mir, wenn ich bereits nach einem kleinen Spaziergang, teilweise aussehe, als hätte ich ein paar Stunden Hochleistungssport betrieben. Mir steht der Einstieg ins Berufsleben kurz bevor und der Gedanke nach einem kurzen Gang in der Mittagspause, um z.B. was Essen zu gehen, so komplett durchgeschwitzt sein zu können, macht mir Angst.
Gibt es vielleicht ähnliche Erfahrungen nach einer derartigen OP, also das dass Nervensystem evt. auch vorübergehend total verrückt gespielt hat??? Bin für alle Erfahrungen und Meinungen dankbar. So langsam gehen mir die Behandlungsmöglichkeiten aus, daher wollte ich meine "Geschichte" einmal hier veröffentlichen und bin gespannt auf Anmerkungen, Hinweise oder Kommentare jeglicher Art. Ich wüsste im Moment nicht, ob ich die OP noch ein zweites mal machen lassen würde.