Da ich vor 4 Tagen meine OP hatte, habe ich gedacht, ich teile euch meine Geschichte mit.

Es fing an mit der Pubertät, dass ich schwitzte und schwitzte und schwitzte und es nicht mehr aufhörte.
Irgendwann erkannte ich, dass dies wohl nicht die normale Menge an Schweiß war, die der Körper produzierte.
Selbst wenn ich ganz entspannt auf dem Bett lag, liefen mir die Schweißperlen unter den Achseln herunter.

Da ich selbst nicht den Mut hatte, es meinen Eltern zu erzählen, eignete ich mir einige Strategien an, um mein Problem zu verbergen. Weite T-Shirts oder karierte/gemusterte/gestreifte T-Shirt, meistens eine Weste darüber.
Doch selbst die dicksten Pullis und Westen habe ich durchgeschwitzt.
Als dann in meiner Abi-Charakteristik drin stand: "Man zieht keine Streifen zu Karos an", wollte ich dem ganzen endlich den Garaus machen.
Ich beschloss zu meinem Hautarzt zu gehen (den ich zum Glück persönlich kenne und ihm mich anvertraute). Zuvor habe ich meinen Eltern vom Schwitzen erzählt und ihnen versucht zu erklären, dass es für mich eine ziemlich große Belastung ist.

Mein Hautarzt empfahl mir im Jahr 2006 keine Absaugung der Drüsen, da seine Annahme war, dass unter der haut Narben entstehen und das als Sportler sehr hinderlich sein kann und die Technik noch nicht so weit ist, um diese Eingriffe problemlos druchführen zu können. Deswegen entschieden wir uns für die Botox-Behandlung.

Seit 2006 habe ich mir alle 6 Monate dieses Nervengift spritzen lassen. Eine schrecklich schmerzhafte Tortur. Allein der Anblick an die Spritzen haben mein Nervenkostüum zum Flattern gebracht. Allein der Gedanke daran, dass es hinterher wieder ein halbes Jahr gut geht, hat mich durch diese Torturen gebracht.
Im Januar 2010 war meine neueste Botox-Behandlung. Und der Weg zum Arzt wurde lang und länger und ich beschloss, dass das die letzte Behandlung sein würde. Ich fragte ihn nach einem guten Chirurgen, den er mir empfehlen könne.

Mitte März war ich auf dem Weg nach Stuttgart zu Dr. Ziegler zum Vorstellungstermin. (Die Botox-Wirkung hatte mittlerweile schon wieder nachgelassen, was ein toller Vorführeffekt war).

Nach diesem Termin wusste ich, dass ich ES machen werde. Der Doc hatte mir aus der Seele gesprochen, als er meinte, dass diese Botox-Spritzen der Horror wären ...

Am 12.Mai 2010 fuhren meine Mutter und ich wieder nach Stuttgart. Kaum aufgeregt (Puls 70) lag ich auf dem OP-Tisch und erfreute mich über leise Pop-Schmusesongs und die tollen Gedanken, dass es mir hinterher einfach gut gehen wird.

Die Betäubungsspritzen der Lokalanästhesie waren ein Minimum der Schmerzen, die mir jedes Mal bei der Botox-Behandlung wiederfuhren. Die Einstiche brannte ein wenig, aber es war wirklich auszuhalten. Dr. Ziegler ließ sich viel Zeit mit der Betäubung.
Nach der Betäubung wurde das Operationsfeld sorgfältigst mit den blauen OP-Tüchern abgeklebt. Ich ahnte schon, dass das nicht so ganz schmerzfrei wieder abgehen würde.
Die OP an sich fühlte sich sehr komisch an. Schmatzende Geräusche und ein Gefühl als würde in meiner Schulter rumgerührt werden.

Unter der rechten Achsel musste er einen 0,5cm langen Schnitt machen und unter der linken ist der Schnitt 1cm lang. Rechts wurde mit einem Stich, links mit zwei Stichen genäht.

Wie vorausgeahnt war das ab"reißen" der OP-Tücher bis dahin das Schlimmste. Die OP-Schwester klebte mir einen Kompressionsverband in die Achseln, damit das Wundwasser ablaufen konnte.
Vor Ort musste ich dann eine Antibiotikum-Tablette einnehmen und bekam noch 5 Stück für zu Hause mit. (täglich 1x).

um ca. 10 Uhr war die OP und um 16 Uhr ließ die Betäubung schalgartig nach und eine heftiges Brennen und Ziehen fing an.
Aber es war auszuhalten. Habe zu Hause mit Kühlakkus die Achseln gekühlt.
Die erste Nacht verbrachte ich auf dem Rücken liegend (Ich hasse es!!). Links und Rechts hatte ich mir ein Kissen eingeklemmt

Am nächsten Tag durfte ich die Kompressen abmachen. Da ich gegen jegliche Art von Pflaster allergisch bin, war dies der alllerschlimmste Teil der ganzen Prozedur. Die Rötungen rund um die Achseln juckten und ließen erst nach dem Einwirken der Kortisonsalbe nach.

Mit jedem Tag kann ich die Arme weiter nach oben bewegen. Auf der rechten Seite habe ich keinerlei Taubheitsgefühl. Auf der linken Seite, auf der mehr abgesaugt wurde, habe ich noch leichte Gefühlsprobleme. Links sind außerdem die Lymphknoten ziemlich geschwollen. Aber eine leichte Massage tut gut.

Mittlerweile kann ich mich auch auf den Armen wieder ohne Probleme aufstützen und nicht allzu schwere Gegenstände tragen.

Achso, nach 10 Tagen werden die Fäden gezogen. Duschen durfte ich nach einem Tag, also ab da als die Kompressen weg waren.

Ich poste euch noch die Fotos, die ich bis jetzt gemacht habe.
Hatte ehrlich gesagt gedacht, dass alles viel viel schlimmer aussehen würde.

Fazit bis jetzt: Immer wieder. schmerzfreier als Botox. Kleber/Pflaster waren das Schlimmste an der OP !!
und: super netter Doc! Empfehlenswert. {option}
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so,

heute sind es 12 Tage nach der OP. Die Fäden sind raus (War gar nicht schmerzhaft).
ich hab schon fast wieder das komplette Gefühl in den Achseln. Dicke Knoten sind noch zu spüren, welche die Narbenbildung unter der Haut hervorrufen.

Gestern habe ich gleich mal die Probe aufs Exempel gemacht. 25 Grad und Sonnenschein und dazu ein kurzärmeliges T-Shirt.
Tjaja *helau* ... ich hab nur noch da geschwitzt, wo die Drüsen noch nicht abgesaugt sind (wird wohl in der vorhergesagten 2. OP stattfinden). Also in der Gegend an der Unterseite des Oberarmes nach dem Haarwuchs und im Bereich am Oberkörper rund um dem BH-Ansatz.
Aber es war eine Wohltat mit gutem Gewissen aus dem Haus zu gehn und spannend alles zu beobachten. Sich zu bewegen in der Hitze und nur einen klitzekleinen Fleck zu entdecken im Verlgeich zu den riesigen tellergroßen Flecken.

Mittlerweile kann ich meine Arme auch wieder ohne größere Einschränkungen bewegen. Nur etwas von einem hohen Regal holen, bzw. die Arme ganz weit ausstrecken (oben,hinten, zur Seite).

Immer noch also mit positiver Bilanz.

Wer Fragen hat, ich beantwort sie gern :-)
Hallo.
Ich bin neu hier. und wie teuer ? Sorry mein Deutsch ist nicht so gut. ich leide nun auch bereits seit über 20 Jahren darunter. ich wünche beim dir alles gut gelaufen.
liebe Grüße
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