Erfolgsbericht, insbesondere zur Bromhidrose

Ich möchte unbedingt einen kleinen Erfolgsbericht zu meinem Leiden teilen. Vielleicht hilft dieser dem ein oder anderen. Ich werde auch weiter updaten.

Kurzversion: Bei mir hat Zucker extremen Einfluss auf meine Hyperhidrose und v.a. Bromhidrose (trotz negativem Diabetes-Test)

Kurz zu meiner Vorgeschichte: Ich habe seit Kindesalter an immer stark an den Füßen geschwitzt und dies führte auch damals schon zu Geruchsproblemen. Dies war unangenehm, aber in der Öffentlichkeit keine große Belastung, da man ja in Schule oder unterwegs Schuhe anhat. Eher bei Freunden (Schuhe ausziehen) war es problematisch.
Irgendwann kam aber auch Achselschweiß und dann auch schnell ein Ganzkörperschwitzen dazu. Das war vor ca 5 Jahren (ich bin jetzt 33). Der Geruch war immer mein Hauptproblem, das Schwitzen an sich konnte ich relativ gut kaschieren (mein Gesicht oder Haare waren nicht betroffen).
Bei der Arbeit habe ich mich immer mehr isoliert, bin immer nur ganz kurz zu Kollegen, da mein Körpergeruch sehr übel war. Man selbst bemerkt dieses ja fast nicht, das ist auch ein Problem.
Wie bei den meisten hier waren sämtliche Untersuchungen beim Arzt komplett unauffällig, dazu gehörten z.B. das große Blutbild (Schilddrüse, Leber, Niere, Diabetes…) und auch Hormone (Testosteron, Östrogen etc.) sowie Stresshormone (Cortisol, Adrenalin etc.).
Mein Hausarzt hat sich darauf echt eingelassen, dafür danke ich ihm sehr.
Auch der Heilpraktiker konnte mir nicht weiterhelfen, auch wenn er davon ausging.
Im September 2024 hat mir mein Hautarzt Oxybutynin verschrieben und es half tatsächlich die ersten Wochen ganz gut. Der Geruch wurde dennoch nicht besser und die Wirkung hat nachgelassen. Mein Gefühl war immer schon, dass mein Körper mit dem Schweiß irgendetwas loswerden wollte und durch Oxybutynin aber nicht mehr los wurde. Dadurch wurde es meiner Meinung nach wieder schlimmer.
Durch Erfahrungsberichte aus dem Hyperhidrose-Forum bekam ich neuen Input und habe weiter getestet (u.a. Verzicht auf Fleisch, Milch etc.). Kurz vor Weihnachten stieß ich nochmal auf einen Erfahrungsbericht, dass mit dem Verzicht auf Zucker die Bromhidrose verschwunden war. Meine Tests auf Diabetes waren aber immer negativ. Ich wollte es trotzdem einfach nochmal probieren und habe komplett (!) auf Zucker verzichtet.
Nach ca 3 Tagen bemerkte ich, dass der Geruch verschwunden war. Ich dachte erst, ich hätte Corona, da konnte ich mal ein paar Tage nichts riechen.
Auch mein sonst sehr übel riechender Stuhlgang war plötzlich geruchslos. Die Verbindung von Darm und Haut/Schwitzen ist ja bekannt. Ich habe dann testweise zu Weihnachten einfach mal einen Abend viel Süßigkeiten gegessen und anschließend war auch der Körpergeruch zurück. Danach habe ich wieder verzichtet und er war wieder weg. Diabetes ist es nicht, aber es gibt andere Ansätze, die dies erklären und die ich in den nächsten Wochen testen lassen werde, z.B. Insulinresistenz und Darmflora (Mikrobiotika).
Wenn ich Ergebnisse habe, werde ich diesen Beitrag updaten.
Entschuldigt den langen Text, aber bei diesem Thema kann man glaube ich nicht genügend Informationen bekommen.

VG Peter

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Hallo Peter,

vielen Dank für Deinen Bericht! Da hast Du wirklich Glück mit Deinem Hausarzt.Meiner hat mich jetztan einen Psychotheraoeuten überwiesen!!

In Deiner Beschreibung erkenne ich mich wieder...Abstand zu Kollegen usw..,alle Blutwerte ( fast)ok und ich rieche mich selbst nicht.

Ich würde mich freuen, wenn Du weiter über die " Zuckerfreie Zeit" berichten könntest!

- Wie ist mit Bananen (das ist mein Lieblings-essen)?

- Hast du Alternativen / Zucker-ersatz-Produkte getestet,  z.B.Honig usw?

LG An Ja

 

Bedankt von: Sascha Ballweg

Hallo Anja,

das ist aktuell alles noch sehr schwer zu sagen. Ich merke auf jeden Fall, dass mein Körpergeruch bei der kleinsten Sünde wahnsinnig schnell wieder umschlägt. Manchmal ist es gar nicht so einfach, auf alles zu verzichten, da es ja oft auch Anlässe gibt (Geburtstag o.ä.), bei denen man auch mal ein Stück Kuchen isst oder ein bisschen Alkohol trinkt. Sonntag hatten wir z.B. Kuchen, Alkohol und abends noch Pizza gegessen. Gestern war ich arbeiten und war wieder komplett verzweifelt, weil mein Körper so krass daraufhin zu riechen begann. Gefühlt auch aus dem Mund, nicht nur Achseln oder Füße. Für meinen Körper scheint dies absolutes "Gift" zu sein.

Ich muss wohl wirklich radikal auf alles verzichten, auch wenn dann wahrscheinlich von Freunden "dumme" Fragen kommen werden. Aktuell kann ich damit aber noch nicht offen umgehen. Wenn ich diesen scheiß durch habe, werde ich alles erzählen. Vorher ist es aber schwierig für mich. 

Ich vermute daher auch immer mehr, dass es vielleicht doch nicht unbedingt eine Insulinresistenz ist, sondern eine komplett gestörte Darmflora. Morgen gebe ich endlich meinen Urin ab und lass ihn auf TMAU untersuchen, auch wenn ich es wie gesagt mittlerweile (wie auch Insulinresistenz) fast ausschließen würde. Ich brauche aber mittlerweile einfach Gewissheit und lass nun alles nach und nach vom Hausarzt testen. Der macht dies zum Glück mit (vielleicht auch, da ich privat versichert bin und ihm die Kosten egal sind?). Als nächstes ist dann definitiv eine Darmflora-Analyse dran (mittels Stuhl-Untersuchung). Dies werde ich meinem Hausarzt beim nächsten Gespräch "in Auftrag geben".

Viele Grüße
Peter

 

 

 

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