Hallo,

ich weiß, viele schreiben hier, dass Iontophorese bei ihnen nichts bringt, oder es zu aufwendig ist.

Ich habe selber an extrem starkem Fuss- und Händeschweiß gelitten, mit abtropfen. Cremes ziehen erst gar nicht ein, waren deshalb wirkungslos.

Mein Hautarzt empfahl mir darauf hin die Iontophorese-Therapie. Ja es ist aufwendig, und bei kleinsten Rissen oder Verletzungen in der Haut kann es auch etwas unangenehm sein. Aber es wirkt endlich! Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, doch diesen Sommer trage ich zum ersten mal Flip-Flops, ein Gefühl, das nur Betroffene nachvollziehen können. Ich fasse gern Gegenstände an, gebe bedenkenlos die Hand, demnächst kommt vielleicht doch der Tanzkurs! Die Hände sind noch nicht Hundertprozent trocken, aber deutlich besser, und die Aussicht auch bei den Händen vollständige Trockenheit hinzukriegen ist gut. Bei den Füßen wurde sie schon erreicht, da hier früher mit höherer Intensität behandelt wurde.

Wichtig: Geduld! Der Behandlungserfolg setzt erst spät ein. Bei mir nach etwa 20-25 Behandlungen oder sogar noch später.

Die Behandlung hat Erfolge gezeigt bei mir mit diesen Werten: 3-4 mal die Woche, für Hände und Füße getrennt jeweils 30 Minuten, Gerät: swi-sto II, Intensität: bei Händen von etwa 20% auf 70% gesteigert (man sollte möglichst bald hoch fahren, bei mir war es nicht ganz so schnell, so dass sich der Behandlungserfolg etwas hinausgezögert hatte, ### Text musste auf Grund einer Abmahnung editiert werden ### nach etwa 3-4 Wochen bei 70% anzukommen), bei den Füßen von 40% auf 98%(ist sicherer für das Gerät als 100%) gesteigert, in etwa 6 Wochen. Es kommt bei der Behandlung zu Rötungen. Nicht erschrecken! Diese sind nach etwa zwei Stunden vollständig verschwunden. Eventuell trockene Haut muss mit Nivea oder ähnlichem rückgefettet werden.

Die Erfolgsaussichten sind bei konsequenter Behandlung sehr gut, ich würde behaupten dass es bei jedem wirkt. Es gibt Zahlen zu einem Behandlungserfolg bei über 90% der Patienten, ich glaube aber, dass bei den restlichen 10% nicht lang genug und nicht mit der erforderlichen Intensität behandelt wurde.

Wer schon wie ich derart unter seinen Händen und Füßen gelitten hat wie ich, sollte die aufwendige Behandlung in Kauf nehmen, es ist eine Investition in den eigenen Körper, die es Wert ist.

Die Behandlung erfolgt zunächst beim Hautarzt. Nach etwa 15 Behandlungen schreibt er eine Verordnung für ein Heimgerät, die beim Sanitätshaus abgegeben wird. Jetzt lässt die Krankenkasse den Fall noch prüfen, das dauert etwa 5 Wochen. Ab und zu Anrufen und Nachfragen, kann die Bearbeitung vielleicht beschleunigen ### Text musste auf Grund einer Abmahnung editiert werden ### , so lang weiterhin die Behandlung beim Hautarzt durchzuführen.

Ich will jedem mit vergleichbaren Beschwerden Mut machen, es lohnt sich, die Behandlung diszipliniert anzupacken.

Nach Abklingen des Schwitzens ist nur noch etwa eine Behandlung in der Woche nötig, um ein Wiederkehren zu verhindern.

Die Behandlung ist auch in den Achselhöhlen möglich, näheres darüber weiß der Hautarzt.<br><br>Post ge&auml;ndert von: Iontorazer, am: 07/08/2007 20:22
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es wirkt bei jedem? bist du dir da sicher? ich mein sogar botox oder all die anderen sachen gegen hh wirken bei manchen leuten nicht. und iontophorese wirkt ja angeblich bei vielen nicht.
außerdem ist es schwer einen arzt zu finden der 1. davon weiß und 2. so ein gerät hat. und zum kaufen ist es wohl etwas zu teuer wenn man nicht sicher weiß ob es hilft
liebe grüße
pony

HH an H&amp;auml;nden, F&amp;uuml;&amp;szlig;en, Achseln und leicht am Ges&amp;auml;&amp;szlig;
Hallo Pony,

Botox wirkt dahingehend, das Nerven vorübergehen gelähmt werden. Da es auch zu vorübergehenden Muskellähmungen kommen kann, muss vorsichtig dosiert werden. Der genaue Punkt, wo das Schwitzen aufhört und die Hand noch funktioniert ist nicht ganz einfach zu ermitteln. Die Behandlung ist schmerzhaft und muss halbjährlich wiederholt werden.

Bei der Iontophorese setzen sich Mineralien aus dem Leitungswasser unter einem Gleichstrom auf den Schweißdrüsen ab. Es gibt keinen Umstand, der diesen Prozess behindern kann.

Cremes wie Antihydral etc. wirken ähnlich, allerdings müssen sie erst mal einziehen. Bei ständig schwitzender Haut ist das nicht möglich, man muss gerade eine nicht schwitzende Phase erwischen. Viele Betroffene kennen das Dilemma gerade dann erst recht zu schwitzen, wenn es sehr unpassend ist.

Von den Risiken einer OP allgemein und speziell den Nebenwirkungen wie kompensatorischem Schwitzen oder einem hängenden Augenlied so wie wiederkehrendem Schwitzen ist ja auch vieles bekannt.

Wie gesagt, bei der Ionto ist das konsequente Durchziehen der Behandlung entscheidend. Viele sind zu ungeduldig, glauben nicht an einen Erfolg und brechen die Therapie zu früh ab. Die Wirkung zeigt sich nur allmählich und erst sehr spät ist absolute Trockenheit erreicht.

Ich möchte jeden Betroffenen ermutigen, es durchzuziehen.

Jeder Hautarzt muss diese weit verbreitete und anerkannte Behandlungsmethode kennen, sonst darf man zurecht an seiner Kompetenz zweifeln.

Viele Grüße<br><br>Post ge&auml;ndert von: Iontorazer, am: 07/08/2007 20:23
hi, auch ich habe bei meinem Hautarzt, nachdem er mit mir die verschiedenen Möglichkeiten: Tabletten, Alcl, etc. angesprochen hat 4 wochen a,3mal pro woche 30min Iontophorese verordnet bekommen. Er hat gesagt, wenn es Wirkung zeigt würde er mir so ein Gerät verschreiben. Ich muss gestehen ein bisschen besser war es auch nach ca. 12 Sitzungen und ich habe dann ein Gerät verschrieben bekommen, woran ich allerdings 90 euro selbst bezahlen musste. Es ist allerdings bis zum heutigen tag nicht viel besser geworden, aber ich fühle eine wohltuende, entspannde Wirkung auf meinen Kreisslauf und meine Nerven, und das ist ja auch nicht schlecht.
Hallo Scherlock!

Freut mich, dass Du eine Wirkung erfahren hast. Du schreibst, es sei aber nicht viel besser geworden nach anfänglicher Besserung. Vielleicht ist die Intensität noch nicht stark genug? Auch bei mir kam erst mit der Erhöhung von 35% auf 70% eine deutliche Besserung. Es ist ja so, dass man in der Regel nur so weit gehen sollte, wie es einem erträglich scheint. Bei mir wahren das Anfangs die 35%. Angespornt durch den zuerst einsetzenden Erfolg bei den Füßen, wo ich schon sehr bald bis an die 98% gegangen bin, habe ich dann die Intensität auch bei den Händen drastisch erhöht und es zeigte dann auch Wirkung! Es ist aber auch nicht unerträglich durch die Erhöhung geworden.

Auch hier liegt der Punkt, weshalb die Iontophorese leider oft keinen oder wenig Erfolg zeigt. Es kommt auf genaue Dosierungen an. In der Regel ist das Personal in der Praxis auch nicht so erfahren, als dass es einen bestimmten Wert der Intensität nennen will, man bestimmt die Intensität eigentlich selbst. Allerdings sollte man eben nicht schon beim ersten Kribbeln aufhören die Intensität zu erhöhen oder vor Rötungen, die ja nach zwei Stunden weg sind, erschrecken.

Nebenbei gibt es wie angesprochen auch eine entspannende Wirkung. Ist man zunächst sehr isoliert mit seinem Schweißproblem und findet nichts peinlicher, als dass es jemand entdeckt, so erfährt man in der Praxis im Umgang mit den Arzthelferinnen und während der Behandlung einen sachlichen Bezug zum eigenen Problem. Man erlebt am eigenen Leib, wie Menschen die Hyperhidrose wahrnehmen, aber ganz entspannt damit umgehen. Das ist für die geschundene Psyche eines Hyperhidrose-Patienten eine wohltuende Erfahrung, die über jedes gute (sich selbst) Zureden weit hinausgeht.

Ich wünsche noch weiterhin Erfolg bei der Behandlung.<br><br>Post ge&auml;ndert von: Iontorazer, am: 07/08/2007 20:25
und wie wirkt das dann genau? ich mein es ist nicht gerade toll wenn man denkt, dass strom durch den körper fliest oder was auch immer...ist das nicht gesundheitsschädlich?
naja und das mit den ärzten...meine hautärztin kannte gerade mal alcl und botox oder op. als ich ihr von tabletten erzählte musste sie sich erst informieren und bei iontophorese ist das sicherlich genauso...
lg pony

HH an H&amp;auml;nden, F&amp;uuml;&amp;szlig;en, Achseln und leicht am Ges&amp;auml;&amp;szlig;
Die Iontophorese sollte jeder Hautarzt kennen. Die wird bereits seit (ich glaube) über 30 Jahren angewendet :blink:

Sascha Ballweg | Initiator HyperhidroseHilfe.de und des Webshops Schwitzen.com
Palmare Hyperhidrose zu ca. 95 % gelindert: "Bei mir wirken Antitranspirante & Iontophorese gleichermaßen gut, wobei die Iontophorese etwas schneller gegen meine Schweißhände wirkt. Wer Fragen hat… ich helfe gern :)"

Hallo Pony,

Keine Angst, es nicht gesundheitsschädlich. Wie Sascha Ballweg, der Admin hier im Forum, ja schon schreibt, ist das Verfahren seit 30 Jahren in Anwendung. Über mögliche Gesundheitsschäden ist nichts bekannt. Der Strom ist sehr gering. Beim Durchfließen des Körpers gibt es daher auch keine Wirkung. Der Strom funktioniert direkt in der Haut. Dort setzten sich dann Mineralien des Leitungswassers auf den Schweißdrüsen ab und verstopfen diese. Wie das jetzt genau funktioniert ist allerdings nicht bekannt. Auf jeden Fall wirkt es bei konsequenter Behandlung und ausreichender Intensität.

Dass sich deine Hautärztin bei Tabletten noch einmal näher informieren will, ist verständlich. Tabletten sollten die absolute Ausnahme sein und sind eigentlich zur Behandlung der Hyperhidrose nicht angemessen. Wie ebenfalls schon geschrieben, die Iontophorese ist ein bewährtes, weit verbreitetes Verfahren, das alltäglicher ist, als man denkt. Die Hautärztin wird es kennen und auch anwenden. Es kann sein, dass Ärzte hier nicht besonders erpicht sind, da es etwas dauern kann, bis man das Heimgerät hat und man so lange in die Praxis muss, wobei nur die ersten paar Behandlungen dem Arzt Geld einbringen, danach ist es (ein wenig) Aufwand ohne Bezahlung. Dass darf einem als Patient allerdings herzlich egal sein.

Wenn deine Hautärztin dass Verfahren wirklich nicht anwenden sollte, würde ich auf jeden Fall einen anderen Arzt aufsuchen, ich kann es mir aber nicht vorstellen.

Ich selbst hatte nach etwa 15 Behandlung noch kaum eine Besserung gesehen, obwohl dies eigentlich der Zeitpunkt ist, wo man etwas sehen sollte. Ausserdem ist das etwa die Anzahl der Behandlungen, nach welchen der Hautarzt eine Verordnung für ein Heimgerät schreiben kann, sofern die Ionto wirkt. Natürlich lässt es sich nicht besonders gut nachweisen, ob die Behandlung hier schon wirkt und als Maßstab gilt hier in der Regel die Beurteilung des Patienten. Das heißt, man sagt halt nach 15 Behandlungen, dass es etwas besser geworden ist, damit der Arzt ruhig die Verordnung schreiben kann. Die eigentliche deutliche Wirkung kommt es sehr spät. Ich schrieb ja bereits, erst nach 25 Behandlungen. Wenn ich noch einmal zurückdenke, könnten es aber auch 30 oder mehr sein. Also sollte man nicht zu früh aufgeben.
Ich hatte die Behandlung auch zunächst wegen mangelndem Erfolg und fehlender Zeit abgebrochen. Dann las ich aber hier im Forum einen Beitrag, in dem jemand schreibt, dass die Ionto bei ihm erst mit deutlicher Erhöhung und längerer Behandlungszeit Wirkung zeigte. Dass hat mich sehr angespornt, es noch einmal zu versuchen und letztlich hat es geklappt.

Ich bin sehr froh darüber, dass ich hier im Forum Erfahrungen anderer lesen konnte, die mir Mut machten, die Behandlung fortzusetzen, daher möchte ich nun auch andere ermutigen, es zu versuchen.

Sicher sind Cremes die erste Möglichkeit, die man probieren sollte. Sie sind lange nicht so aufwendig wie die Iontophorese. Allerdings wirken sie nicht bei jedem und der nächste Schritt wäre daher die Ionto, die sehr gut funktioniert bei richtiger Anwendung.<br><br>Post ge&auml;ndert von: Iontorazer, am: 09/08/2007 14:25
dankeschön:) ich werde mein hautärztin so bald wie möglich darauf ansprechen!
lg pony

HH an H&amp;auml;nden, F&amp;uuml;&amp;szlig;en, Achseln und leicht am Ges&amp;auml;&amp;szlig;
hallo leute, bin grad super froh diese seite und den thread gefunden zu haben! Leide seit ich denken kann an HH:Hände, Füße, Axillen, und das alles ziemlich stark. Habe mich circa vor 2 Jahren das erste mal getraut mit meiner Hautärztin erstmalig darüber zu reden. Habe folgendes ohne Erfolg bis jetzt ausprobiert: ALCL, ansudor, vagantin, sormodren, akupunktur. Medikamente und OP kommen wegen der starken NW´s für mich erst mal nicht in Frage. Befinde mich zur Zeit am Dresdner Uniklinikum in einer Iontophorese-Behandlung. Die wollte ich schon seit über einem Jahr ausprobieren, hatte aber wegen meiner Ausbildung nicht die zeitlichen Möglichkeiten dafür. Nun habe ich Ferien und schleppe mich 3mal in der Woche da hin:woohoo: Bin aber gerade ziemlich frustriert, weil ich immer da hinrennen muß und sich noch nicht allzu viel gebessert hat. Es ist eher so, dass ich nicht mehr ganz so viel schwitze (aber trotzdem noch auffallend stark)und das dass schwitzen schneller nach lässt. Bin aber nicht so richtig zufrieden damit, wenn ich mir vorstelle mich weiterhin 3mal wöchentlich heimlich in meiner WG an dieses Gerät für wenig Therapieerfolg ranhängen zu müssen:S Aber du hast mir jetzt direkt neue hoffnung gegeben, ich glaub nämlich fast auch, dass die liebe gute Schwester X. auch nicht so die Peilung hat, wie das Gerät optimal eingestellt werden muß. Meine Sitzungen dauern zur Zeit jeweils 15minuten (15 für Hände, 15 für Füße, 15 für Axillen), das Gerät läuft bei Händen und Axillen auf 8 und bei den Füßen auf 25. Hab keine idee, wie man das in Prozent umrechnet? Naja, jedenfalls tausend Dank für deinen Thread, hab noch 2 Wochen vor mir mit anschliessendem Schweißtest und Arztgespräch.Die werden mir jetzt etwas leichter von der seele gehen.
Hey Leute ;)

ich wollte nun auch mal meinen Erfahrungsbericht im Bezug auf eine Iontophorese-Therapie schildern.
Vielleicht ist es richtig, dass es bei manchen keine Wirkung zeigt wegen zu geringer Intensität und Dauer.
Ich habe diese Therapie etwa 9 Wochen gemacht leider ohne Erfolg, denn bei mir gab es leider das Problem, dass ich ziemliche Verbrennungen davon unter den Achseln bekam und ich die Therapie nur einmal wöchentlich machen konnte, damit sich meine Achseln erstmal wieder beruhigen können. Naja und daher auch kein Erfolg :(
Aufgrund dessen wurde ich ja letztendlich operiert.
Und wieder ohne Erfolg.
Ist jetzt ein Monat her und es hat sich nicht ein bisschen gebessert und daher bin ich auch so gut wie am aufgeben.
Aber ich wünsche wirklich allen, dass sie bald oder irgendwann ohne diese Krankheit leben können!!!

LG
Saskia

Hyperhidrosis axillaris
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