Hallo,
Liebe gibt es auch mit HH, daran glaube ich ganz fest. Ich denke, dass man vielleicht einige Schwierigkeiten bei der Partnersuche oder beim ersten Kennenlernen hat, weil man nicht weiß wie derjenige reagiert und dann auch Angst vor einer Zurückweisung hat. Letztendlich kann man aber trotzdem die große Liebe finden.
Ich bin jetzt seit 3 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir waren auch vorher schon befreundet und ich war immer panisch, dass irgenjemand mein "Geheimnis" entdecken könnte.(Eigentlich ist es ja eine Krankheit für die man sich gar nicht schämen müsste, weil man ja nichts dafür kann, aber irgendwie finde ich es furchtbar schwer mir vorzustellen,dass andere akzeptieren können, dass es eine Krankheit ist wie jede andere auch)
Als ich mit ihm zusammengekommen bin, habe ich erst versucht ihn möglichst wenig zu berühren aber irgendwann hab ich ihm dann zitternd meine Krankheit gestanden. Und?
Er hat mich in den Arm genommen und gesagt, dass ihm das egal ist, weil er mich liebt, und dass er nasse Hände sowieso nicht so schlimm findet.
Ich war echt baff... Das hatte ich nicht erwartet, weil sich für mich so lange die Welt um die HH gedreht hat.
Seit ich weiß, dass es ihn nicht stört wenn ich schwitze ist alles viel besser geworden, ich bin wegen der HH in seiner Gegenwart nicht mehr so aufgeregt und schwitze deshalb auch weniger und wenn ich doch unsicher werde, dann sagt er mir, dass er meine Hände gerne mag auch wenn sie nass sind. Er hilft mir sogar die Iontophorese auf und abzubauen.
Außerdem habe ich jetzt jemanden der mich in den Arm nimmt und tröstet, wenn ich tagsüber wegen dem Schwitzen irgendein Problem hatte oder eine schlimme Situation erlebt habe.
Zuerst musste ich ihm erklären warum für mich die HH so schrecklich ist, weil er an meinem Schwitzen eigentlich gar nichts Schlimmes oder Ekelhaftes fand aber inzwischen versteht er gut wir sehr sich die Gedanken als Betroffener im Kreis drehen und wie groß die Angst ist von anderen wie ein Aussätziger behandelt zu werden.
Trotzdem sagt er mir immer wieder, dass die Menschen mich wegen der HH nicht als weniger liebenswürdig und wertvoll ansehen, weil ich schließlich für die Krankheit nichts kann. Er macht mir damit Mut und schenkt mir Hoffnung. Deshalb habe ich mich auch getraut mich meinen besten Freundinnen anzuvertrauen und siehe da, die fanden es auch nicht schlimm, sie haben sich vielmehr für die Krankheit interessiert und mich getröstet.
Ich glaube, dadurch, dass die Menschen die mir am nächsten stehen über die Krankheit bescheid wissen schaffe ich es viel entspannter damit umzugehen und weniger Angst davor zu haben. Dadurch schwitze ich dann auch weniger.
Ich glaube ich habe wirklich meinen Traummann gefunden und ich hoffe, dass ich auch anderen Mut machen kann. Ich glaube wenn jemand mich wegen der HH nicht so akzeptieren und lieben könnte wie ich bin, dann wäre das nicht der richtige Partner für mich, und ich würde mit ihm wohl auch ohne HH nicht glücklich werden können.
Liebe Grüße,
innocent
