16 Jahre her
hi an alle interessierten,
ich leide (litt) seit meiner pubertät an hyperhidrose an den händen und unter den achseln. meine mutter hatte das selbe krankheitbild, nach ihren Wechseljahren löste sich das problem aber auf. mein starkes schwitzen ist also erblich bedingt und hat keine anderen ursachen. mein krankhaftes schwitzen hatte aber nichts mit temperatur- oder stressregulierung zu tun, ich schwitzte sobald mein kreislauf in schwung war (im schlaf hatte ich kein problem) und besonders stark wenn mir kalt war. mit 14 jahren trat es zum ersten mal auf und wurde dann immer schlimmer (hände und achseln abtropfend). in meiner jugendzeit habe ich mich mit dem problem nicht wirklich auseinander gesetzt und verbarg es vor meinen mitmenschen, mit der hoffnung, es würde sich nach der pubertät von selber lösen.
dies war nicht der fall und somit begann ich von einem mediziner zum anderen zu laufen, was weitgehend erfolglos war (alluminium-chlorid-lösung, iontophorese,..). medikamente, zur inneren blockierung der transpiration, waren für mich nie eine alternative, da der gedanke, täglich starke mittel mit extremen nebenwirkungen zu nehmen, für mich nicht erträglich war.
vor etwa 2 jahren hörte ich dann das erste mal von der methode der symphatikusblockade. über mehrere monate hinweg informierte ich mich über die erfolge und misserfolge, über unterschiedliche techniken und sprach mir versch. ärzten darüber (neurologen, chirurgen, dermatologen...). die meisten unter ihnen rieten mir von einer operation ab, da der eingriff ins vegetative nervensystem schon beträchtlich sei.
da ich mit dem damaligen krankheitsbild, für meine begriffe, aber nicht alltagstauglich war, ständig daran denken musste und extreme soziale probleme hatte, erkundigte ich mich weiter. ich sprach mit mehren menschen, die den eingriff bereits hinter sich hatten, um heraus zu finden in welchem ausmaß das kompensatorische schwitzen auftreten kann und welche nebenwirkungen es sonst noch gibt.
irgendwann kam ich zu dem entschluss die operation zu wagen. bei der auswahl des richtigen chirurgen wurde mir klar, dass es sehr unterschiedliche techniken gibt. der eine wollte den nervenstrang von th3 bis th5 entfernen, der andere th3 und th4 und wieder ein anderer sogar von th2 bis th5.
durch meine recherchen und dem austausch mit anderen bereits operierten, entschied ich mich schlussendlich für die minimale methode, und zwar nur th4 beidseitig mit titan-clips zu klemmen, um keine zu extremen nebenwirkungen (angst hatte ich vorallem vor kompensatorischem schwitzen) zu bekommen.
mein chirurg klemmte normalerweise th3 und th4, ging auf meinen wunsch nur th4 zu behandeln aber natürlich ein. es gibt von einem gewissen dr. bischof eine studie, die belegt dass die reduzierung auf einen einzigen ganglion (sprich nur th4) keine extremen nebenwirkungen auslöst.
die op:
ich wurde in salzburg (österreich) am 27.10.08 unter vollnarkose von dr. hutter operiert. die ganze prozedur dauerte beidseitig nur 20 min und es wurden jeweils auf der linken und rechten seite 2 clips ober- und unterhalb von th4 gesetzt.
die narkose vertrug ich sehr schlecht (erbrechen, schwindel...), die schmerzen im brustkorb und in den schultern waren aber halb so wild. ich verbrachte eine nacht im krankenhaus, bekam dort auch schmerzmittel, ging am nächsten tag nach dem mittagessen aber bereits nach hause und nahm nichts mehr gegen die schmerzen ein. ich hatte bei gewissen bewegungen und tiefem atmen zwar noch ziemliche schmerzen, nach einer woche waren die aber auch schon vorbei. die op wurde von der krankenkasse sofort übernommen.
das resultat (4 monate danach):
meine hände sind absolut trocken (muss sie teilweise) eincremen.
das schwitzen unter den achseln hat sich weitgehend normalisiert, 1-2 mal wöchentlich benutze ich in diesem bereich aber noch ein alluminium-chlorid-lösung und hab damit das schwitzen im griff.
das kompensatorische schwitzen tritt bei mir natürlich auch auf (man sollte sich immer bewusst sein, dass jeder nach der ets ein ks hat, wirklich jeder). bei mir ist es aber sehr minimal und nicht mit dem ursprünglichen problem vergleichbar: ich schwitze jetzt vermehrt in den füßen, habe aber keinerlei problem mit schweissgeruch, weiters schwitze ich manchmal ganz leicht im intimbereich, sodass die unterwäsche manchmal leicht feucht ist. bei sportlicher betätigung schwitze ich etwas mehr am rücken und an der brust, was aber in ordnung ist.
natürlich weiss ich nicht wie sich das ks bei 30 grad im schatten äußert, was mich auch etwas stresst, ich bin aber optimistisch. und vorallem hatte ich nie ein problem bei hitze (hab dann sogar weniger geschwitzt als bei kälte) und mehrere versuche (wohnung auf 30 erwärmen und körperliche betätigung) haben mir gezeigt, dass ich dann nicht vermehrt schwitze.
bis jetzt habe ich den eingriff also nicht bereuen müssen und ich bin sehr zufrieden mit dem ergebnis. nachuntersuchungen sind so kurz nach dem eingriff nicht sinnvoll, im eigenen interesse, werde ich früher oder später aber selbst die initiative ergreifen und meinen arzt nocheinmal aufsuchen. ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass jeder ets`ler seine erfahrungen preis gibt, sodass ein austausch, wie beispielsweise in diesem forum, ermöglicht wird.
bei weiteren fragen steh ich natürlich gerne zur verfügung!
liebe grüße
mag
ich leide (litt) seit meiner pubertät an hyperhidrose an den händen und unter den achseln. meine mutter hatte das selbe krankheitbild, nach ihren Wechseljahren löste sich das problem aber auf. mein starkes schwitzen ist also erblich bedingt und hat keine anderen ursachen. mein krankhaftes schwitzen hatte aber nichts mit temperatur- oder stressregulierung zu tun, ich schwitzte sobald mein kreislauf in schwung war (im schlaf hatte ich kein problem) und besonders stark wenn mir kalt war. mit 14 jahren trat es zum ersten mal auf und wurde dann immer schlimmer (hände und achseln abtropfend). in meiner jugendzeit habe ich mich mit dem problem nicht wirklich auseinander gesetzt und verbarg es vor meinen mitmenschen, mit der hoffnung, es würde sich nach der pubertät von selber lösen.
dies war nicht der fall und somit begann ich von einem mediziner zum anderen zu laufen, was weitgehend erfolglos war (alluminium-chlorid-lösung, iontophorese,..). medikamente, zur inneren blockierung der transpiration, waren für mich nie eine alternative, da der gedanke, täglich starke mittel mit extremen nebenwirkungen zu nehmen, für mich nicht erträglich war.
vor etwa 2 jahren hörte ich dann das erste mal von der methode der symphatikusblockade. über mehrere monate hinweg informierte ich mich über die erfolge und misserfolge, über unterschiedliche techniken und sprach mir versch. ärzten darüber (neurologen, chirurgen, dermatologen...). die meisten unter ihnen rieten mir von einer operation ab, da der eingriff ins vegetative nervensystem schon beträchtlich sei.
da ich mit dem damaligen krankheitsbild, für meine begriffe, aber nicht alltagstauglich war, ständig daran denken musste und extreme soziale probleme hatte, erkundigte ich mich weiter. ich sprach mit mehren menschen, die den eingriff bereits hinter sich hatten, um heraus zu finden in welchem ausmaß das kompensatorische schwitzen auftreten kann und welche nebenwirkungen es sonst noch gibt.
irgendwann kam ich zu dem entschluss die operation zu wagen. bei der auswahl des richtigen chirurgen wurde mir klar, dass es sehr unterschiedliche techniken gibt. der eine wollte den nervenstrang von th3 bis th5 entfernen, der andere th3 und th4 und wieder ein anderer sogar von th2 bis th5.
durch meine recherchen und dem austausch mit anderen bereits operierten, entschied ich mich schlussendlich für die minimale methode, und zwar nur th4 beidseitig mit titan-clips zu klemmen, um keine zu extremen nebenwirkungen (angst hatte ich vorallem vor kompensatorischem schwitzen) zu bekommen.
mein chirurg klemmte normalerweise th3 und th4, ging auf meinen wunsch nur th4 zu behandeln aber natürlich ein. es gibt von einem gewissen dr. bischof eine studie, die belegt dass die reduzierung auf einen einzigen ganglion (sprich nur th4) keine extremen nebenwirkungen auslöst.
die op:
ich wurde in salzburg (österreich) am 27.10.08 unter vollnarkose von dr. hutter operiert. die ganze prozedur dauerte beidseitig nur 20 min und es wurden jeweils auf der linken und rechten seite 2 clips ober- und unterhalb von th4 gesetzt.
die narkose vertrug ich sehr schlecht (erbrechen, schwindel...), die schmerzen im brustkorb und in den schultern waren aber halb so wild. ich verbrachte eine nacht im krankenhaus, bekam dort auch schmerzmittel, ging am nächsten tag nach dem mittagessen aber bereits nach hause und nahm nichts mehr gegen die schmerzen ein. ich hatte bei gewissen bewegungen und tiefem atmen zwar noch ziemliche schmerzen, nach einer woche waren die aber auch schon vorbei. die op wurde von der krankenkasse sofort übernommen.
das resultat (4 monate danach):
meine hände sind absolut trocken (muss sie teilweise) eincremen.
das schwitzen unter den achseln hat sich weitgehend normalisiert, 1-2 mal wöchentlich benutze ich in diesem bereich aber noch ein alluminium-chlorid-lösung und hab damit das schwitzen im griff.
das kompensatorische schwitzen tritt bei mir natürlich auch auf (man sollte sich immer bewusst sein, dass jeder nach der ets ein ks hat, wirklich jeder). bei mir ist es aber sehr minimal und nicht mit dem ursprünglichen problem vergleichbar: ich schwitze jetzt vermehrt in den füßen, habe aber keinerlei problem mit schweissgeruch, weiters schwitze ich manchmal ganz leicht im intimbereich, sodass die unterwäsche manchmal leicht feucht ist. bei sportlicher betätigung schwitze ich etwas mehr am rücken und an der brust, was aber in ordnung ist.
natürlich weiss ich nicht wie sich das ks bei 30 grad im schatten äußert, was mich auch etwas stresst, ich bin aber optimistisch. und vorallem hatte ich nie ein problem bei hitze (hab dann sogar weniger geschwitzt als bei kälte) und mehrere versuche (wohnung auf 30 erwärmen und körperliche betätigung) haben mir gezeigt, dass ich dann nicht vermehrt schwitze.
bis jetzt habe ich den eingriff also nicht bereuen müssen und ich bin sehr zufrieden mit dem ergebnis. nachuntersuchungen sind so kurz nach dem eingriff nicht sinnvoll, im eigenen interesse, werde ich früher oder später aber selbst die initiative ergreifen und meinen arzt nocheinmal aufsuchen. ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass jeder ets`ler seine erfahrungen preis gibt, sodass ein austausch, wie beispielsweise in diesem forum, ermöglicht wird.
bei weiteren fragen steh ich natürlich gerne zur verfügung!
liebe grüße
mag