Hallo,

ich bin nun Anfang dreißig und endlich denke ich mal über mein Problem nach:

Ich leide unter übermäßigem Schwitzen. Im Gesicht und auf dem Kopf schwitze ich im Strahl, in den anderen Körperregionen würde ich sagen, es bewegt sich im normalen Rahmen.

Das Schwitzen wird zum einen durch körperliche Bewegung und Hitze (Hinzu kommt, dass ich kein Freund der Witterung, im Hochsommer nehme ich regelmäßig einen Kühlakku mit ins Bett, nichts finde ich in diesen Tagen kuscheliger.) ausgelöst, was aber noch viel störender ist: Unangenehme Situationen, in denen man im Fokus steht (Referate während des Studiums, Geburtstags- oder sonstige -Gratulationen im Beruf, fremden Leuten erzählen müssen, was ich beruflich mache usw. Abgesehen davon bin ich eher ein schlagfertiger, selbstbewusster Mensch.), wenn ich mich aufrege usw. Wenn andere nur rot werden, tritt bei mir ein massiver Flüssigkeitsverlust über den Kopf ein. Wenn ich erstmal gemerkt habe, dass ich schwitze und andere es auch gemerkt haben, wird es dadurch noch um einiges schlimmer. Meistens erkläre ich nach fünf Minuten Gespräch, ich müsse auf die Toilette, dort mache ich mich frisch, anschließend wird nur ein wenig besser, der Toilettenjoker ist aufgebraucht und ich überlege, wie ich der Situation entkomme. Wie unangenehm das im beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld ist, brauche ich hier wahrscheinlich nicht zu erwähnen. Beim Sport oder in der Sauna stört mich das alles nicht, aber meine Kollegen davon zu überzeugen, mir zur Beförderung lieber in der Sauna zu gratulieren oder einen Ausstand zum Stellenwechsel beim Joggen zu geben, wird schwierig. Allein jetzt, da ich darüber schreibe, muss ich die Stirn auch schon wieder permanent abtrocknen. - Zumindest geruchlich gibt's kein Problem.

Zuerst registriert habe ich das in der Pubertät, ein kurzes Fußballspiel in der Pause und ich habe noch eine halbe Stunde nachgeölt. Bislang habe ich mir das damit erklärt, dass es nun mal so ist und ich damit klar zu kommen habe. Und nun habe ich endlich mal gegooglet und bin hier gelandet.

Die erste Maßnahme war, mir heute gleich mal Salbeitee zu kaufen (Kann man den auch kalt trinken? Bestimmt.), das versuche ich jetzt erstmal, da kann ich wohl nichts falsch machen. Wie viel sollte ich davon trinken? Wenn das funktioniert, ist es schön, wenn nicht, muss es aber irgendwie weitergehen.

Sollte ich mich gleich mal zum Dermatologen oder sogar zu einem Psychotherapeuten o. Ä. (Hier ist die Hemmschwelle natürlich ungleich höher.) bewegen oder sollte ich erstmal die Mittelchen und Medikamente durchprobieren? Und wenn ja, mit welchen sollte ich beginnen und welche medikamentösen und ärztlichen Eskalationsstufen sollte ich nachschalten? Funktioniert ein Antitranspirant auch auf der Kopfhaut (Haare habe ich nämlich noch ein paar, die würde ich mir zur Not aber wieder raspelkurz scheren.) Kann man statt Salbeitee auch Dragees oder dergleichen nehmen? Das erscheint praktischer. Wie sieht es mit Nebenwirkungen (z. B. Thujon) bei dauerhafter Einnahme aus und was soll ich von den Meldungen über die Nebenwirkungen von Aluminium (Krebs und Alzheimer) in den ganzen Antitranspiranzen halten? Freunde haben mir mal augenzwinkernd Odorex geschenkt. Sollte ich mir das mal regelmäßig auf die Stirn und in die Haare reiben?

Reichlich viele Fragen, aber was ich bislang dazu gefunden habe, geht in ganz verschiedene Richtungen und ich muss mich mich erstmal orientieren.

Vielen Dank vorab für Eure Antworten, ich bin zwar nicht neu im Schwitzgeschäft, dass das Hyperhidrose heißt, weiß ich aber erst seit gestern. Seit ich die Polls auf der Startseite beantwortet habe, weiß ich zumindest, dass es eine ganze Masse Leidensgenossen gibt.

Viele Grüße
Schwitzinger
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Hallo,

ich habe heute nicht genug Zeit, um alle deine Fragen zu beantworten, aber ich empfehle immer, auf jeden Fall einen Arzt aufzusuchen und die medikamentösen Experimente nicht alleine auszuprobieren. Gehr ruhig erstmal zum Dermatologen, wenn du mit ihm darüber sprichst ist das schon mal ein guter Anfang, und vielleicht hast du dann doch mal das Bedürfnis, dich an einen PSychologen zu wenden. Das kannst du ja ganz locker angehen lassen.
Meine Homöopathin hat mir gesagt, ich solle pro Tag eine Tasse Salbeitee trinken, habe ich auch ein paar Wochen lang gemacht aber leider ohne jeden Erfolg.
EInige Antitranspirante kann man am Kopf (auf der Stirn) anwenden, aber auf der Kopfhaut habe ich noch die gehört... ich selbst schwitze allerdings auch nicht am Kopf.
Zum Thema Krebs gibt es ja oben auf der Startseite einen Sondereintrag, den kannst du mal lesen. Ich selbst merke, dass die Haut vor allem an Händn und Füßen stark leidet durch die Aluminiumchloridmischung, die ich verwende, und die Verwendung dieses Mittels hat auch zu starkem kompensatorischem Schwitzen geführt, aber ich nehme es trotzdem, weil ich das immer noch viel erträglicher finde als den früheren Zustand ohne Medikamente.
Viel Erfolg!
Huhu mein lieber Schwitzinger,

oh wie gut fühle ich doch mit dir mit, mir geht es ja ganz genau so, ach ist es schön, dass es noch Menschen gibt, die einem verstehen. Also ich kann nur von mir sagen, dass mir der Salbeitee nicht geholfen hat, aber ich muss auch zu geben, er schmeckte ekelhaft. Nun habe ich erfahren, dass es Salbei auch in Tablettenform gibt, hmmmm vielleicht hole ich mir diese Tabletten. Also ich bin zwar eine Frau, habe mir die Haare aber auch ratzebutz kurz rasiert, sieht zwar nicht ganz so weiblich aus, aber ich kann wenigstens meinen Kopf zwischendurch trockenrubbeln, ohne mir die Frisur zu ruinieren. Meine Freunde und Bekannten, können es zwar nicht verstehen, wie ich mit so extrm kurzen Haaren herum laufen kann, aber die leiden auch nicht an diesem wahnsinnigen Schwitzen am Kopf. Wenigstens mein Mann steht auf meiner Seite. Ich war auch schon bei 3 Ärzten, die sagten mir: Das Schwitzen ist ja nur ungenehm und tut nicht weh!!!!!!!!! Ich bin nervlich einfach fertig. Denkst du lieber Schwitzinger, dass auch Übergewicht zu starkem Schwitzen am Kopf beiträgt????? Eine Apothekerin hat mir geraten, dass ich mir Valium verschreiben lassen soll, das würde helfen, mein Arzt hat nur mit dem Kopf geschüttelt. Oh ich weiß es auch erst seit heute, dass es Hyperhidrose heißte.

liebr gruß
deine Leidensgenossin
Vorab noch mal was Allgemeines:
Ich selbst kenne niemanden bei dem Naturheilverfahren, egal welcher Art, tatsächlich, effizient und zufriedenstellend geholfen haben eine primäre oder sekundäre Hyperhidrose zu reduzieren, sprich in den Rahmen des erträglichen zu bringen!

Ich selbst habe alles - bis auf die bekannten chem. Medikamente - ausprobiert! Wirklich alles!

Ich komme immer wieder auf AlCl zurück, da es die für mich effizientste Möglichkeit ist meine HH zu behandeln! An Händen und Füßen nehme ich ab und an Antihydral!

AHC wende ich am ganzen Körper an; seit ungefähr 2 Jahren regelmäßig! Im Winter reicht es mittlerweile mich alle 2 Wochen einzureiben, im Sommer mache ich es nur noch einmal die Woche! Es hilft an den verschiedenen Körperstellen verschiedentlich gut, aber immer ausreichend um ein normales Leben zu führen.

Um gerade noch mal das Thema Haare anzugehen: Ich nutze es auch im Gesicht und auf dem Kopf. Auch dort hilft es gut! Den Damen mit längeren Haaren kann ich nur empfehlen, die Haare von einer Seite zur anderen zu kämmen und dann mit einigen Tropfen die Kopfhaut mit AHC einzumassieren! Nach einer Woche täglicher (abendlicher!) Behandlung dürtet ihr schon eine gute Besserung feststellen!

Ach ja, meinen Haaren hat es bislang übrigens in keinster Weise geschadet, sehen aus wie immer!

Gruß
Emanuel Rodrigez

Generallisierte HH, vor allem an Kopf, Stirn, Nasenflügel, Brust, Rücken und Oberschenkel. Habe mit AHC alles im Griff!
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