Halli hallo,

aus wieder mal kürzlich hervorgerufener Verzweiflung habe ich mich jetzt auch mal hier angemeldet.

Vielleicht stelle ich mich kurz vor:
Ich bin männlich, 20 Jahre jung, frischer Student und leide an genereller HH. Das ganze nahm eigentlich so mit der Pubertät seinen Lauf, vorher hatte ich nie Probleme mit dem Schwitzen, mit ca. 13, 14 Jahren aber hatte ich ziemlich starken Achselschweiß. Hinzu kam, dass ich von der Schule mit dem Fahrrad nach Hause fahren musste, wobei der Rückweg einen großen Berg beinhaltet, sodass ich am Ende zu Hause immer Teller große Schweißflecken unter den Armen hatte. Im Laufe der Jahre nahm die Schweißproduktion noch zu, zunächst vermehrt am Po (heute eine der am schlimmsten betroffenen Stellen), dann auch am Rücken und der Status Quo lautet: überall. Sogar an den Schienbeinen, also insgesamt sehr schlimm.

Seit ca. 2 Jahren nehme ich KaSa Deo für die Achseln, was am Anfang Wunder bewirkte (GAR kein Schweiß mehr unter den Armen), mittlerweile aber "nur" noch gut wirkt.
Für den Rest meines Körpers (Beine, Po, Bauch, Brust, Rücken, Arme, Gesicht, Kopf) habe ich leider kein Heilmittel. Ich habe auch das Gefühl, dass dieses Jahr das schlimmste diesbezüglich ist. Wobei mir auch einige peinliche Erlebnisse aus dem letzten Jahr einfielen. Vor kurzem war es so schlimm, dass ich Hitzewallungen und einen Ausbruch bekam, sodass ich vorlügen müsste, ich hätte einen Hitzestich und bin nach Hause gefahren. Im nachhinein wurde ich noch von einem Freund angesprochen, dass das ja ein ganz schön schlimmer Hitzestich gewesen sein muss, so viele winzige Schweißperlen wie ich im Gesicht hatte.

Jetzt komme ich gerade wegen einer anderen Sache vom Hautarzt (hat nix damit zu tun), bei dem ich ebenfalls so einen Ausbruch erlitt. Folge: Stress und Kopfschmerzen.

Manchmal denke ich, es kann wohl niemand mein Leid nachvollziehen. Ein einfaches gemütliches Leben, ohne zu krasses Schwitzen und daraus resultierende psychische Probleme - das ist für die meisten Menschen nur selbstverständlich. Für mich wäre dies gleichzusetzen mit Lebensqualität.
Aber hier bin ich ja unter Gleichgesinnten. Kaum zu glauben, dass wir HHler nur 1-2% der Menschen ausmachen, glaube da stimmt was nicht mit der Statistik.

Vielleicht kann ich noch ein wenig was zu meiner Lebensweise schreiben:
In letzter Zeit mache ich weniger Sport, was ich aber auf jeden Fall wieder mehr aufnehme und auch schon damit begonnen habe.
Ich ernähre mich "normal" (würde ich sagen), esse hin und wieder Fastfood aber meist sowas wie Kartoffeln, Schnitzel, Fisch und so. Bin bei 75kg auf 180cm auch nicht übergewichtig.
Am Wochenende trinke ich hingegen sehr viel Alkohol (man ist ja nur einmal jung) und rauche auch Zigaretten, bin halt ein Partyraucher und glücklich damit.

Ich kann mich problemlos allein im Garten bei 30° sonnen, dann schwitze ich zwar auch, aber meiner Meinung nach nicht krankhaft viel. Sobald es aber rund 20° warm ist, besteht die extreme Gefahr von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, wenn ich mich in der Öffentlichkeit befinde.
Das kann ja witzig werden, wenn ich mich in ein paar Jahren im Laufe des Studiums in Südamerika befinden werde.
Es ist bei mir auch so, dass ich mich bei einem Wechsel von kühlen Außentemperaturen in ein normal beheiztes Gebäude erstmal an die wärmere Temperatur "gewöhnen" muss, d.h. zunächst Hitzewallungen entstehen, die dann aber abklingen.


Was ich demnächst ausprobieren möchte:
Salbeitee (den ich leider nur als Beutel in Kombination mit Minze gefunden habe -> wird wohl nix bringen) und Gerstengraspulver. Investitionen, die mir etwas schwer fallen, aber egal, krieg ich hin.

Mehr fällt mir jetzt selbst leider nicht ein.
Schon scheisse, sowas.
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Hey Rampe ;)

deine Leidensgeschichte gleicht so ziemlich meiner und natürlich auch sehr vielen anderen hier im Forum. Ich kann dir nur raten dich mental deswegen nicht fertig zu machen, dich nicht von der Außenwelt abzuschotten und einfach offen vor anderen damit umzugehen. Alles andere macht es nur schlimmer - und dich unglücklicher!

Auf die Schnelle gebe ich dir mal so ein paar Tipps, die meiner Erfahrung nach am Hilfreichsten waren:

Für die akute Behandlung von Körperregionen, wo dich das Schwitzen am meisten stört, empfehle ich für weniger empfindliche Zonen AHC30 und für Sensiblere AHC20 Sensitive. Damit solltest du innerhalb weniger Tage große Erfolge erzielen und gerade für den Sommer echt empfehlenswert. Auf die Dauer ist es für mich jedenfalls nichts, da auch hier die Wirkung irgendwann nachlässt und die Hautregionen sehr gereizt werden. Doch einer Pause, ist wieder alles gut. Auch ist die Kombinationsanwendung von Sascha mit AHC30+Antihydral an Füßen und Händen sehr zu empfehlen ( Die Produkte findest du übrigens bspw. unter schwitzen.com ).

Für sehr heiße Tage oder für Situationen in denen man generell nicht viel schwitzem möchte, lohnt sich auch mal ein Blick auf die Medikamente Sormodren und Vagantin zu werfen. Beides natürlich mit Vorsicht zu genießen, da sie sehr starke Nebenwirkungen haben und verschreibungspflichtig sind ( weil sie ebend auch gewisse Risiken bergen ). Aber so im Allgemeinen hemmen diese beiden die Schweißproduktion extrem gut. Sormodren sogar besser als Vagantin - meiner Erfahrung nach.

Zum Salbeitee oder -Dragés... hat bei mir keinerlei Wirkung gezeigt. Ist auch mehr so ein altes Hausmittel für Normalschwitzer.

Gerstengraspulver ist auf jeden Fall eine sehr gesunde Ergänzung und davon bin ich auch inzwischen überzeugt. Hinsichtlich des Schwitzens hat es bei mir spürbar die Hitzeattacken reduziert, wodurch viele Situationen besser zu meistern waren. So generell würde ich den Erfolg des Pulvers auf die stark-basische Wirkung legen, da meiner Meinung nach, die Hauptursache dafür (Hitzeattacken) immernoch der Übersäuerung / der Mineralmangel / der Schwermetallbelastung des Körpers zuzusprechen sind.

Die 3 genannten Punkte spielen natürlich auch eine extrem große Rolle in der Ernährung und dem Konsum von Alkohol und Zigaretten. Du musst ja nicht alles umstellen, aber zumindestens mehr Gemüse essen und die Menge an Alkohol und Zigaretten reduzieren - auch wenn der Alkohol einem im Rausch so wunderbar nicht schwitzen lässt :P

Hoffe du kannst mit den Tipps ein bisschen was anfangen. Die Mittel zur akuten Behandlung sind auf jeden Fall sehr hilfreich im Alltag eines HHlers. Doch ich kann dir nur raten, dich eingehend mit einem gesunden Lebensstil zu befassen ( Stichwort: Basische Ernährung, Sport, Entspannungstechniken, ... ). Das hat wohl auf lange Sicht die größte Wirkung und nicht nur im Bezug auf HH.

Grüße
Hey,

danke für deine Antwort, die hat mir SEHR weitergeholfen.
Das AHC werde ich definitiv mal ausprobieren.

Bei den Medikamenten bin ich noch skeptisch. Ich habe bei meinem Hausarzt schon viel "peinlichere" Sachen durchmachen müssen, als das Thema Hyperhidrose. Von daher wäre ein Gang dorthin zwar unangenehm, aber durchziehbar. Nur das ist ein Typ, der sehr ungerne Medikamente verschreibt und total auf Hausmittel setzt. Ich fürchte, der wird mir die beiden Medikamente nicht verschreiben...

Ich muss auch dazu sagen, dass ich wohl teilweise weniger betroffen bin, als andere. Im Sommer habe ich massive Probleme, da ist mein Oberkörper in der Öffentlichkeit wirklich klatschnass. Manchmal ist es aber auch so, dass ich mich dann an die Situation gewöhne. Heute auf der Arbeit z.B. habe ich in den ersten fünf Minuten wieder total angefangen zu schwitzen, bin dann direkt aufs Klo und habe mit dem Shirt gewedelt und die Hände nass gemacht. Nach ein paar Minuten ging es dann und das Schwitzen hat deutlich nachgelassen und sich nur in Stresssituationen wieder verstärkt, was sich aber auch in Grenzen hielt. Am Po hingegen habe ich stärker geschwitzt.
Bei kälteren Temperaturen (heute in der Sonne 30°) ists bei mir aber wesentlich besser, da kann ich das meistens gut zurückhalten, nur in ganz ganz unangenehmen Situationen gehts dann los wie im Sommer. Was mich nur auch wirklich stört, ist, dass ich am Po das ganze Jahr über am schwitzen bin und Tage, an denen es nicht läuft, Ausnahmen sind.
Nur dieser verdammte Sommer... momentan ists so, wenn ich mich mit Leuten treffe, dann sehr früh oder sehr spät, wo es schon kühler ist.
Und oftmals wird dann auch Alkohol konsumiert, was mir sehr entgegen kommt, denn nach einem Bier stoppt die Schweißproduktion schon erheblich, daher trinke ich am Anfang immer sehr schnell. Irgendwie macht das einen total locker, auch wenn ich nicht sagen kann, dass ich sonst nervös bin. Ich schätze das ist eher eine unterbewusste innere Unruhe.

Von daher möchte ich das ungern reduzieren. Das ist wirklich immer der Moment, an dem man sich so richtig wohl und vor allem sicher fühlen kann.

Definitiv möchte ich aber mehr Obst und Gemüse essen, denke das werde ich ganz stark nach oben schrauben. Ich wohne noch zu Hause und meine Eltern sind beide berufstätig, daher kocht meine Ma auch regelmäßig mal was schnelles, z.B. Pommes mit nem Backfisch oder so. Aber in wenigen Woche ziehe ich in meine eigene Wohnung und dann kann ich auch kontrolliert das essen, was ich will und bei Zeitmangel einfach mal für zwei Tage kochen - darauf freue ich mich wirklich.
Was den Sport angeht: morgen heißt es wieder früher aufstehen und ab in den Skatepark (bin seit ich fünf bin 10 Jahre lang Skateboard gefahren und habe dann aufgehört), denn das macht mir enorm Spaß und ist auch total anstrengend und schweißtreibend.
Ansonsten was die basische Ernährung angeht: Aus anderen sporttechnischen Gründen (ein wenig Krafttraining, was ich neuerdings mache) achte ich darauf, Fleisch und Fisch in ausreichenden Mengen zu essen, was aber eher sauer ist.
Daher hoffe ich wirklich, mit dem Gerstengras (3x am Tag einen großen Teelöffel) das ganze mehr auszugleichen, werde mir das auch direkt anfang nächster Woche bestellen (von hier her :).
Momentan sind 32° bei uns im SCHATTEN^^. D.h. locker mal 35° aufwärts in der Sonne. Gestern ebenfalls.
Habe mich gesonnt etc, alles wunderbar, kein übermäßiger Schweiß. Dann kam ein Kumpel vorbei und Minuten vorher wurde ich schon unruhiger und habe am Oberkörper angefangen zu schwitzen. Zum Glück haben wir Sport zusammen gemacht, da war es mir nicht peinlich.

Heute wurde ich wieder von Freunden eingeladen, in einem Park in der Sonne zu chillen. Denke ich werde aber nicht hingehen, sondern mich stattdessen im Garten sonnen. Dieses scheiss Problem ist einfach nicht in den Griff zu kriegen, sind Leute um mich herum, fließt es.

Ich habe am Monatsanfang noch zwei Termine mit Freunden zusammen, ich bete wirklich, dass sich da alles in Grenzen hält. Letztens habe ich mich auch mit denen getroffen und kam viel zu spät, weil ich, als ich sie gesehen habe erstmal wieder schnell verschwand, um mich an die Situation zu gewöhnen. Habe gewartet bis der Schweißausbruch vorbei war, dann ging es sogar sehr sehr gut. Allerdings wars da auch nur knapp 22° C draußen.

Ich würde mich wirklich gerne später mit den anderen treffen aber ihr kennt das doch auch. Von daher wirds nicht drin sein.


Ich frage mich nur immer und immer wieder, warum man nur in der Öffentlichkeit so krass schwitzt. So gesehen kann es doch gar kein Temperatur- oder Schweißproblem im Körper geben, wenn man alleine im Prinzip "normal" schwitzt.
Wirklich nervös o.ä. habe ich mich in der Öffentlichkeit aber auch nie gefühlt (außer jetzt, wo man halt immer an Schwitzen denken muss) und trotzdem gings dann los.
Irgendwie scheint man unterbewusst immer etwas angespannt zu sein...
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