Hallo Forenmitglieder, hallo Google-such-Mitleser,


ich schreibe jetzt hier einfach mal meine Geschichte, mein Leiden auf. Ob es was bringt, glaube nicht!(?) Nur fühlt es sich besser an, besser darüber zu reden! So wie vielleicht in einer Selbsthilfegruppe.. Ich weiß es ja nicht, es gibt ja, meines Wissens nach, keine!

Vielleicht stelle ich mich erstmal vor, ich bin männlich über 30 und muß mit einer generalisierten HH leben, was ich seit ungefähr 2Jahren weiß.
Natürlich habe ich die HH schon länger, es fing im zarten Alter von ca. 16, 17 Jahren an, nur habe ich es nicht gewußt, bzw. nicht als Krankheit wahrgenommen. Es war so mit 16 als ich das erste Mal das Schwitzen (ich schreibe hier ganz direkt) zwischen den Pobacken wahrgenommen habe. Bei Anstrengung, oder wärmeren Temperaturen. Von einem Kunstledersitz eines Motorrades abzusteigen war immer peinlich (meine Wahrnehmung), denn dort blieb eine Längsspur vom Poschweiß, widerlich! Ich kann mich auch an die Fahrschulzeit im Auto erinnern, der Rücken, also mein Rücken, der war patschnass. In der Arbeit habe ich bei leicht körperlicher Betätigung ebenso geschwitzt, mein Oberkörper war nass, der Po auch. (heute ist es nicht anders) Auf einer Feier eingeladen (meistens ja leider immer im Sommer, "wenn es so schönes Wetter ist", wie alle finden) war und ist es die Hölle, ausgelöst einerseits durch den "psychischen Druck" andererseits durch die Temperaturen, naja und dann eben der sog. Teufelskreis: ich empfinde es als unangenehm und dann hört es erst recht nicht auf...
So verlief es die Jahre, ohne, dass ich an einer Krankheit dachte, eben nach dem Motto: Schwitzen ist ja normal und lebenswichtig... Naklar, ich habe schon die Unterschiede gemerkt, zwischen den "Anderen" und mich, aber so wie es große und kleine Leute gibt, Dicke und Dünne, so schwitze ich eben schneller. Dass dachte ich mir.
Vorstellungsgespräche mit klatschnassen Achseln, kurz vor dem Gespräch nochmal schnell auf dem Klo abgewischt, ja, das kenne ich, nur zu gut!

Irgendwann habe ich dann das Schwitzen in ganz normalen Alltagssituationen wahrgenommen, wie zum Beispiel in der U-Bahn, es ist mir vom Gesicht gelaufen, der Schweiß, beim Einkaufen von Lebensmittel, einfach so an der Kasse! Hat der Kassierer wegen einem EAN nochmal nachfragen müssen, hätte ich mich auf der Stelle erschießen können, mir wurde warm und ich habe sofort den Schweiß gemerkt, wie er aus meinem Gesicht, aus den Poren rausgedrückt kommt, der Oberkörper war natürlich auch naß, der Schritt, also der Po ebenso, nur am Gesicht ist es am Schlimmsten! Aber das kennt ihr ja..
Im Sommer war ich mal bei einem "anderen" Friseur, bin mit Klimaanlage im Auto dort hingefahren, mir ist das Wasser nur so vom Gesicht/ Kopf gerannt, selbst dort habe ich es eher als "normal" wegen der Wärme empfunden.. Aber es blieb dann auch nicht mehr bei meinem "Standardfriseur" aus, dort begann es auch, das Schwitzen!

Irgendwann, so vor etwa, wie schon am Anfang erwähnt, vor etwas 2 Jahren hab ich dann gesucht. Gesucht, nach Gründen, nach Ursachen, warum das so ist. Was ich fand, war unter Google, Symptome die zu einer Sozialphobie passen. Und wer unter einer Sozialphobie leidet, der (kann) in bestimmten Situationen eben verstärkt schwitzen. Ich habe mich mit dieser Thematik sehr intensiv auseinandergesetzt und mich noch kritischer beobachtet, als ich es sonst schon tat (als Sozialphobiker). Im Kreise von meinen Mitmenschen habe ich plötzlich angefangen zu schwitzen, dann begann der Teufelskreis, immer mehr schwitzen... Parallel bei weiterer Recherche im Netz, ich erwähne hier nochmal Google, fand ich dann das Thema Hyperhidrose und meine Krankheiten waren gefunden!

Vielleicht nochmal zusammengefasst und ergänzt, da ich nicht alle Situationen hier aufschreiben möchte, der Länge des Textes wegen:

Schwitzen am ganzen Körper, betroffen Stirn, Gesicht, Kopf, Hals, Nacken, Achseln, Brust, Arme, Rücken, Po, Intimbereich, Beine. Einzig und allein die Hände, sowie die Füße sind relativ trocken.

Das Schwitzen tritt auf bei wärmerer Umgebungstemperatur, so ab 20-22 Grad wird es unangenehm. Meine Wohlfühltemperatur liegt um die 14-18 Grad. Sonne ist selbst bei geringer Temperatur mein "Feind"!
Weiterhin bei körperlicher Anstrengung, "Stress", also sozialen Situationen.
Am schlimmsten ist die Wahrnehmung an Stirn, Gesicht und Po. An Stirn und Gesicht, weil es jeder sehen kann, naja und das könnten ja andere als Schwäche wahrnehmen. Außerdem ist es einfach nur unhygienisch, meines Erachtens nach! Also ich sitze nicht gern beim Essen jemand gegenüber, den der Schweiß mit Perlen vom Gesicht rinnt! Nur, dass ich der Schwitzer bin! Am Po nehme ich es ebenso als sehr unangenehm war, weil ich es mit jedem Schritt merke und die Unterwäsche nur so klebt!

Was ist mein Fazit: ich hoffe jeden Tag auf eine Möglichkeit, dass eine Heilung, bzw. ein ordentliches Medikament, was die Symptome möglichst nebenwirkungsfrei unterdrückt gefunden/ erforscht wird! Nicht diesen Scheiß (ich hatte eingangs gesagt, dass ich direkt schreibe), was uns angeboten wird, was für andere Krankheiten hergestellt wurde, mit der "Nebenwirkung" des weniger Schwitzens.. Lächerlich! Oxybutin, Vagantin, Belladonna Tinktura, Salbei in jeglicher Form, Alcl, alles so, dass ich lieber zu Hause vor mir hinschwitze, als diesen Mist zu nehmen, wo ich erstens nicht weiß, was es noch so in mich kaputt macht und zweitens andere Nebenwirkungen hat, die auch nicht gerade viel besser sind als komplett am ganzen Körper zu schwitzen! Ebenso helfen diese Medis heute mal so, morgen mal nicht so, aber die Nebenwirkungen, ja die sind auf jeden Fall da(!)..
Eine OP hilft bei gen. HH nicht, bzw. was soll denn abgeklemmt werden, lol..
Eine Psychotherapie lässt es etwas mehr verstehen, und gewisse Situationen (im soz. Bereich) "entschärfen", aber nicht verhindern, ebenso nicht peinlich verhindern: "Du schwitzt ja" sind Aussagen die trotzdem kommen.. Ähnlich sinnvoll wie, "gesundheit" bei dem, der niest...

Fakt ist, ich schwitze auch zu Hause, wenn ich nur eine (100% Baumwoll)unterhose anhabe und es Temperaturen um die 30 Grad draußen sind. Ich habe dann auch kein Stress, kein Termindruck, keine soz. Situation um mich herum, aber ich schwitze! Was soll da eine Psychotherapie schon bewirken, was!? Ach, ...so könnte ich hier noch ewig schreiben und es würde nichts nützen! Es interessiert keinem diese Krankheit, der sie selbst nicht hat! Und genau diese, die darunter nicht leiden, die verstehen es nicht mal ansatzweise! Jeder Tag ist ein Kampf, morgens duschen (ohne geht es gar nicht, sollte ich abends duschen, klebe ich morgens schon wieder und meine Haare sind fettig), also morgens duschen und das gemächlich, denn wenn Stress dazu kommt bin ich direkt danach patschnass, nicht vom Wasser(!), vom Schweiß, der dann rinnt! Einkaufen, Friseur, Behördengänge, allein schon die Frage, "wann geh ich zum Bäcker, wann ist dort keine Schlange, an der ich anstehen und schwitzen muß?" ist schon die Hölle!

Laut Herrn Dr. Schick (den ja hier jeder kennt, daher beschreibe ich das Kapitel nicht weiter) sollen nach einer Studie HH-betroffene fast genauso leiden wie Tumorpatienten! Ich habe zwar keinen Tumor (zumindest was mir bekannt ist) aber die Einschränkungen, die ich tagtäglich auf mich nehmen muß, diese Einschränkungen lassen es mich stark vermuten, dass es so ist! Dass ich/ wir (fast) so leiden müssen! Der Unterschied ist vielleicht, dass ein Tumorpatient den Tod fürchten muß, ich habe ihn leider nicht in Sicht...

In diesem Sinne, habe ich Euch mein Leidensweg mitgeteilt! Alles in allem ähnlich, bzw. fast genauso wie bei Euch auch.. Ich habe hier und in anderen Foren immer wieder das gleiche gelesen, die Stories hätten von mir sein können.. schlimm, dass wir im 21. Jahrhundert leben und Möglichkeiten haben, von denen vor 50 Jahren niemand zu träumen gewagt hätte, aber Krankheiten zu heilen, Symptome zu bekämpfen, da leben wir noch im Mittelalter> Belladonna! *lol*
..Krebs, HIV, HH, Neurodermitis, Allergien, Parkinson,... alles das, da gibt es nichts, rein gar nichts, um diese Krankheiten auszurotten, aber ein neues Iphone, was noch zigtausend sinnlose Funktionen mehr hat, als sein Vorgängermodell, das gibt es. Ist der Mensch wirklich so kompliziert?

Tja, es hilft nichts, ich/ wir müssen einfach damit leben, mit starken Einschränkungen/ Einbußen in unserem Leben! Mit erhöhtem Zeitaufwand, der Hygiene wegen, mit Hyperhidrose eben. "Selbstmitleid", nein(!) das ist die Wahrheit!


Vielen Dank für das Mitlesen, Chris

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hätte von mir sein können! Kann ich also nur zu 100% unterschreiben...

Uns bleibt momentan leider wirklich nicht großartig anderes übrig, als uns selbst die Daumen zu drücken dass irgendwann durch Zufall eine Lösung gefunden wird. :dry:
Hallo fluid,


danke für Deinen Beitrag, Dir auch alles Gute, ich drück die Daumen ;)

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Und wieder ein Beitrag, in dem ich mich wiedererkenne.

War gerade im Laden gegenüber (Laufzeit ca. 3 Minuten) was zu Trinken besorgen. War noch nicht ganz wieder zurück und mir floss der Schweiß übers Gesicht. Arme ebenso, T-Shirt klebte. Sofort duschen gegangen.

Schon nervig, nach jedem einzigen Rausgehen, egal wie kurz, sofort duschen zu müssen. Ich überlege mir schon sorgsam, wann ich den Müll rausbringen gehe und tanze morgens immer möglichst früher in der Uni an, damit ich zu Vorlesungsbeginn aufgehört habe zu schwitzen...was nicht immer klappt, bin von Natur aus kein Morgenmensch :/

Ich hoffe ebenso wie du, wie alle hier, auf eine erfolgreiche Behandlung, und das möglichst bald. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...
Nur schade, dass die HH in der Gesellschaft wohl nicht als "Krankheit" anerkannt wird und/oder zu unbekannt ist. Wenn man nicht selbst betroffen ist, kann man sich nicht vorstellen, wie schlimm es ist...ich glaube, wenn jeder Hyperhidrose hätte, würde keiner mehr "igitt, du schwitzt ja ekelhaft!" rufen.
Bei mir war es vorgestern so weit. Ich kümmere mich derzeit um eine syrische Flüchtlingsfamilie und eine Freundin hat mir versprochen, mir bei einer Ausstellungseröffnung einen wichtigen Entscheidungsträger vorzustellen. Beginn war 18 Uhr. Leider schien dann die Sonne (wir mögen alle die Sonne nicht so sehr, nicht wahr? Dabei würde ich sie so gerne lieben).
Ich bin sehr früh hingegangen, um mich im Raum schon zu "akklimatisieren". Da ich niemanden kannte, bin ich immer zuerst unsicher, ob ich nicht "kippe", also zu schwitzen beginne und diese Unsicherheit lässt mich erst recht schwitzen. Meine Freundin kam dann mit Kind und ich passte zuerst drauf auf, es kamen immer mehr Leute, der Saal füllte sich und mir wurde immer heißer und ich spürte, dass ich kippe. Ich bin dann schnell raus, um die Ecke, hab ein Fenster aufgemacht und hab eine Stunde dort gewartet. Inzwischen wurde die Ausstellung über Flüchtlinge eröffnet, die ganze Aufmerksamkeit war auf die Bühne gerichtet und ich ging hinein und nichts passierte. Sobald ich das Gefühl habe, völlig unbeobachtet zu sein und die Temperatur nicht zu hoch ist, schwitze ich nicht mehr und je länger ich dieses Gefühl habe, desto weniger kann es passieren, dass ich auch bei einer Anrede schwitze.

Und den wichtigen Mann hab ich auch getroffen und er hilft auch:-))
Also meine Mutter glaubt, dass ich krank bin, weil ich schwitze, also nicht die HH als Krankheit, sondern da muss was gröberes sein, meint sie. Dabei habe ich die HH, seit ich denken kann, also sicher primär.
Es hilft so sehr das zu lesen. Ich bin früher immer der Meinung gewesen das nur mit mir etwas nicht stimmt.

Ich habe auf der Arbeit oft Besprechungen mit mehreren Kollegen aus verschiedensten Abteilungen.

Im Sommer ist den Mitarbeitern natürlich normal warm..ich schwitze allerdings schon auf dem Weg zum Besprechungsraum.

Kurz vorher verschwinde ich auch auf die Toilette und wische mir mit Tüchern den Bauch und rücken trocken.

Hilft nur für ca. 5 sec dann verwandle ich mich wieder in AQUA-Men und es fließt und fließt...der Schweiß läuft mir beim reden manchmal auf die Lippen, sodass ich das Gefühl bekomme mit meinem Schweiß zu spucken während ich die Lippen bewege....

Essen in der Kantine mit Kollegen unmöglich.

Ich weiß das ich auch den Po-Ritzen-Schweiß-Abdruck hinterlasse.

Manchmal stehe ich total bescheuert auf..
Stuhl zurück schieben..und dann mit dem Po praktisch den Schweißfleck verschwischend nach vorne rutschen..damit der Fleck nicht all zu eindeutig ist.

Anderes Beispiel-> Winter -> Schnell zum Gleis rennen-> Außentemperatur einstellig...-> Jacke bereits vorher in der Hand...
hilft alles nichts. Sobald ich im Zug ankomme läuft mir der schweiß den Rücken runter. Die "normalen" Menschen sitzen da in dicker Winterjacke und sind furztrocken. Man wie mich das aufregt.. naja ich könnte Stundenlang weitererzählen.

Gruß
Eggi
Lieber Eggi, wer oder was ist eine Jacke??:-))) Nein Spaß beiseite, ich kann dich gut verstehen. ich hasse die roten Sitze in der Straßenbahn, weil man immer die Schweißabdrücke sieht und natürlich sind wir alles Wischer. Aber langsam bekomme ich es in den Griff, auch heute bei jetzt schon 25 Grad nur leicht im Gesicht und auf der Brust geschwitzt. Je weniger man darüber nachdenkt, oder positiv denkt, desto weniger schwitzt man. Nächste Woche hab ich ein Date, hab mir extra den Donnerstag herausgesucht, weil die Tage davor ja mit 36 Grad einfach nicht gehen werden. Da werden wir dann sehen, ob es was nützt, cool zu bleiben:-))

Nur bei 36 Grad ist es egal, wie gut ich mental drauf bin, da werde ich schwitzen.

Im Büro haben wir zum Glück eine tolle Klimaanlage, früher war das nicht so, da war Essen in der Kantine eine Qual, aber so geht es gut.

Such dir eine Arbeit mit Kliiiiiiiimaaaaaaanlage!!

LG
Tom
teja40 schrieb:
Lieber Eggi, wer oder was ist eine Jacke?? :-)


Dieser Spruch hätte auch von mir kommen könnten. Hört sich vielleicht spassig an, ist aber leider erst genug. Jacke gibt es erst wenn wir die 0°C unterschritten haben.

Auch wenn ich euch bedauere (sowas wünscht man ja schliesslich keinem Menschen) beruhigt es mich doch zu sehen, dass da auch andere Menschen mit den gleichen Problemen sind. Kommt mir alles sehr, sehr bekannt vor, was ich hier zu lesen bekomme.

Da ich den Thread von Chris nicht mit meinem Zeugs vollballern will, nur kurz: m, 33, generalisierte HH seit ich mich erinnern kann, also Kindheit (v.a. Kopf/Gesicht, Brust, Rücken). War Sommer 2012 bei Dr. Schick und versuche seit dem mit Vagantin das Leben etwas mehr zu geniessen als zuvor.

Zu deinem eigentlich Thema: Die Forschung im Bereich HH ist wohl recht uninteressant für Wissenschaftler. Ich meine, wer will schon Schwitzern helfen, wenn er statt dessen Ruhm und Ehre im Kampf gegen Krebs, Aids, Ebola oder was der Teufel einheimsen kann. Da dieses Thema noch sehr unerforscht ist, ein Problem des zentralen Nervensystems ist und nur wenig Forschung betrieben wird, sehe was bessere Lösungen angeht recht schwarz.
Meinen beiden Töchtern habe ich, soweit man das bislang beurteilen kann, wohl auch HH vererbt. Wer weiss, vielleicht erleben sie ja noch den nächsten großen Schritt in Sachen HH Forschung.

An dieser Stelle möchte ich euch Mitbetroffenen aber gerne bitte bzw. auffordern, die HH Genetik Studie der Uni Trier zu unterstützen. Jeder Betroffene kann seinen Teil dazu beizutragen, die Krankheit besser zu verstehen und Lösungen zu finden, auch wenn sie nur marginal sind. Und wenn nicht für euch selbst, dann evtl. für euren Nachwuchs.

http://www.dhhz.de/schwitzen/genetik-studie/
https://magazin.barmer-gek.de/2015-1/schwitzen.html

Ich hoffe, ihr leidet am heissesten Tag der letzten Jahre nicht genau so wie ich.

Gruß
Forex
Hallo Forex,


die Hyperhidrosestudie wollte ich direkt unterstützen! Wurde aber bei Dr. Schick seiner Assistentin direkt abgeschmettert: "keine Verwandten die schwitzen? Dann sind sie nichts für die Studie!"

:blush:

Tja, soviel dazu... Aber als HH´ler bin ich ja gewohnt auch noch nach dem letzten "Halm" zu greifen, selbst wenn der schon eine "Fata Morgana" ist und das Spiel verloren zu sein scheint. Kurz gesagt, ich habe mich direkt bei der Uni Trier gemeldet. Dort wurde ich nicht gleich abgeschmettert, dort wird momentan noch geprüft, ob ich hilfreich sein kann, aufgrund anderer Erkrankungen.

@ alle anderen Schreiberlinge hier in diesem Beitrag, danke für Eure Erfahrungen, es hilft zu lesen, dass ich nicht der Einzige bin! Nicht der Einzige, der verschiedene Dinge im Leben nicht "auf die Reihe" bekommt, bzw. vermeidet! Wo mir immer mein Umfeld erzählen möchte, dass ich mich nicht so haben soll, es akzeptieren muß oder mich einfach ablenken soll, durch Hobbies.. Ich bin froh, wenn ich diese Situationen im alltäglichen Leben (Einkaufen, soz. Kontakte, uä. auch nur irgendwie vermeiden kann, denn genau das sind die Dinge, die ich als Hölle bezeichne!

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Ist das denn bestätigt, dass die HH genetisch bedingt ist und vererbt werden kann? Darauf bin ich nämlich ehrlich gesagt gar nicht gekommen.
Bei meinen Eltern wäre mir das nicht so aufgefallen, wobei ich jetzt natürlich auch weniger mit ihnen zusammen unternehme, und damals habe ich nicht so darauf geachtet. Meine Mutter hat zwar auch einmal behauptet, viel zu schwitzen, aber das ist wie bei so vielen anderen auch: Man sieht einfach nichts.
Konkret über HH habe ich mit ihr nicht gesprochen. Also, natürlich weiß sie, dass ich viel schwitze (ist ja schon seit der Pubertät so und sie hat oft genug mitbekommen, wie ich in meinem Zimmer rumgeheult habe), aber leider nimmt sie es auch nicht so ernst, glaube ich. Ich habe sie ja gebeten, mir ein neues Deo zu schicken, da ich ja gerade leider nicht daran komme, aber ich will ihr mittlerweile auch gar nicht mehr erzählen, wie schlimm es ist. Ich habe das Gefühl, sie versteht einfach nicht, wie belastend es ist. Gestern hat sie sich über die Hitze in Deutschland beschwert, und als ich sagte, ja, hier bei mir ist es schon lange so heiß, meinte sie nur, ich wäre daran gewöhnt und das sei dann doch nicht so schlimm.
Ich war wie vor den Kopf gestoßen - erstens ist das mein erster Sommer hier unten in den Tropen und zweitens bezweifle ich, dass sich IRGENDWER mit HH an heißes Wetter "gewöhnen" kann - vor allem, da sich doch die meisten von uns ja schon ab 20-25°C (oder sogar darunter!) wie in der Hölle fühlen!

Kurzum, ich wüsste gerne, ob das irgendwie belegt ist, dass es erblich bedingt ist. Und wenn ja, Forex schreibt, du hast es beiden Töchtern vererbt - kann ich dann davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit, es weiterzuvererben, groß ist?
Wenn das der Fall ist (und davon gehe ich aus, da ich keinen Grund sehe, dir nicht zu glauben), überlege ich mir noch ein paar Mal, ob ich Kinder möchte...wobei, dazu gehören ja ohnehin zwei. Und so wie ich triefe...naja.

Vor Kurzem wollten meine Kommilitonen auch das "gute Wetter" ausnutzen und wir haben vor dem Wohnheim Nagashi Sômen (Nudeln) gemacht, eine beliebte Sommeraktivität hier in Japan. Ich sah allein vom Herumstehen aus wie frisch gebadet. Später wollten wir uns zusammen gemütlich in die Lobby setzen; ich bin so glücklich, dass die anderen mir nur zugenickt haben, als ich mich entschuldigte, da ich erst unbedingt duschen wollte.

Tut mir leid, dass ich mich schon wieder in deinem Thema auskotze, aber manchmal überkommt es mich einfach, diese Verzweiflung, und leider in letzter Zeit immer mehr, ganz einfach, weil es immer präsent ist.

Da es jetzt ja auch in Deutschland super heiß ist, von dem was ich so lese, wünsche ich euch allen natürlich das Allerbeste, dass ihr diese Hölle irgendwie übersteht und es hoffentlich bald wieder abkühlt. Ist es denn im Winter auch so schlimm oder hält es sich bei euch in Grenzen?
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