Hallo Meik,
ich möchte Dich richtig verstehen: Du hast Dich bei der Polizei beworben und hast die Diagnose "Hyperhidrose" . Diese Diagnose wurde aber an der Dermatologischen Ambulanz einer Klinik gestellt? Du schreibst ja ...........sobald man die Diagnose einer Hautklinik hat ........
Oder wurde für die Bewerber eine Untersuchung gemacht, wo der Fokus - neben anderen Untersuchungen - auch auf die körperliche Funktion des "Schwitzens" gelegt wurde?
Dass wir alle einen Weg finden mussten, um damit zu leben, hast Du sicherlich gelesen. Was bleibt uns auch übrig?
Wenn ersteres zutrifft, und Du an einer Klinik warst, welche Therapie hat man dort empfohlen, wenn die Diagnose so eindeutig "Hyperhidrose palmaris et plantaris" gelautet hat? Ich vermute, dass es Gründe gibt, warum gerade bei der Polizei der Fokus AUCH darauf gelegt wird: da fällt mir gleich einmal auch das Handling mit einer Waffe ein.
Ich nehme an, dass Du aus Deutschland bist - welches Bundesland? Dein Bericht zeigt (uns) aber, dass die "Primäre Hyperhidrose" als Krankheit erkannt wird bzw. "anerkannt" wird. Wenn Du schreibst, dass es bei Dir nicht ausgeprägt ist und Du selbst bisher nicht an eine Behandlung gedacht hast, dann ist hier eine Diskrepanz zwischen Deiner Wahrnehmung und der Aufnahmestelle bei der Polizei.
Die OP von der Du sprichst ist die ETS (endoskopisch transthorakale Sympathektomie), die Dir, wenn alles klappt, trockene Hände bescheren kann. Du kannst dann aber am Rumpf so stark schwitzen, dass das Tragen einer Uniform - besonders im Hochsommer - zu einem körperlichen Martyrium werden kann. Hast Du gelesen, wie einige von uns das KS (kompensatorische Schwitzen) beschreiben?
Es ist gut, dass Menschen Ihre Träume verfolgen. Ich hatte auch welche. Ich hatte meine Begabungen und einige Fähigkeiten. Mir war aber bewusst, dass das mit Hyperhidrose nicht möglich ist (ich hatte Schweregrad 3, mit den triefend nassen Händen). Nicht um meine Träume zu erfüllen, sondern um mich anderen nicht zumuten zu müssen, habe ich mich einer ETS unterzogen. Ich war damals gesund und hatte Hyperhidrose. Danach hatte ich trockene Hände, aber nie mehr ein beschwerdefreies Leben. Die Beschwerden sind vielfältig. Ich hab einmal ausführlich darüber berichtet, doch es hat mir niemand aus dem Forum geantwortet.
Mein Rat: Wenn der Polizeidienst der Beruf ist, den Du immer schon machen wolltest und Du Dir keinen anderen vorstellen kannst, dann mach die OP, aber geh zum besten Arzt, mit der meisten Erfahrung bei solchen Eingriffen (es ist ein Eingriff in Dein autonomes Nervensystem). Wenn es für Dich eine Alternative gibt, dann versuch es mit konservativen Therapien (z.B. Iontophorese). Sollten diese wider Deinem Erwarten sogar helfen, dann kannst Du Dich ja immer noch bei der Polizei bewerben. Was hältst Du davon?
Liebe Grüße
Marvie
ich möchte Dich richtig verstehen: Du hast Dich bei der Polizei beworben und hast die Diagnose "Hyperhidrose" . Diese Diagnose wurde aber an der Dermatologischen Ambulanz einer Klinik gestellt? Du schreibst ja ...........sobald man die Diagnose einer Hautklinik hat ........
Ja ich wurde vom polizeiärztlichen Dienst aufgefordert eine Hautklinik aufzusuchen, weil der Polizeiarzt bei der Untersuchung nasse Hände & Füße festgestellt hat...
Wenn ersteres zutrifft, und Du an einer Klinik warst, welche Therapie hat man dort empfohlen, wenn die Diagnose so eindeutig "Hyperhidrose palmaris et plantaris" gelautet hat? Ich vermute, dass es Gründe gibt, warum gerade bei der Polizei der Fokus AUCH darauf gelegt wird: da fällt mir gleich einmal auch das Handling mit einer Waffe ein.
Ich wurde oberflächlich darüber aufgeklärt, was es alles für Behandlungsmöglichkeiten gibt. Des Weiteren habe ich die Salbe Antihydral verschrieben bekommen.
Ich nehme an, dass Du aus Deutschland bist - welches Bundesland? Dein Bericht zeigt (uns) aber, dass die "Primäre Hyperhidrose" als Krankheit erkannt wird bzw. "anerkannt" wird. Wenn Du schreibst, dass es bei Dir nicht ausgeprägt ist und Du selbst bisher nicht an eine Behandlung gedacht hast, dann ist hier eine Diskrepanz zwischen Deiner Wahrnehmung und der Aufnahmestelle bei der Polizei.
Ich komme aus Deutschland (Baden-Württemberg). Den Ausschlussgrund verstehe ich schon teilweise, da, wie du oben beschrieben hast, der Umgang mit einer Waffe nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Jedoch finde ich das man ganz klar differenzieren sollte, in welchem Stadium sich die Krankheit befindet, da ich z. B. keine permanent tropfenden Handflächen habe und wenn es mal auftritt bei Nervosität oder warmen Temperaturen nur etwas feuchtere Hände habe...
Die OP von der Du sprichst ist die ETS (endoskopisch transthorakale Sympathektomie), die Dir, wenn alles klappt, trockene Hände bescheren kann. Du kannst dann aber am Rumpf so stark schwitzen, dass das Tragen einer Uniform - besonders im Hochsommer - zu einem körperlichen Martyrium werden kann. Hast Du gelesen, wie einige von uns das KS (kompensatorische Schwitzen) beschreiben?
Genau das KS bereitet mir so viel Angst, weshalb ich sehr stark überlege bei meiner nicht so extremen Hyperhidrose dies zu riskieren.
Mein Rat: Wenn der Polizeidienst der Beruf ist, den Du immer schon machen wolltest und Du Dir keinen anderen vorstellen kannst, dann mach die OP, aber geh zum besten Arzt, mit der meisten Erfahrung bei solchen Eingriffen (es ist ein Eingriff in Dein autonomes Nervensystem). Wenn es für Dich eine Alternative gibt, dann versuch es mit konservativen Therapien (z.B. Iontophorese). Sollten diese wider Deinem Erwarten sogar helfen, dann kannst Du Dich ja immer noch bei der Polizei bewerben. Was hältst Du davon?
Die Polizeibehörden schließen leider jegliche temporäre Behandlungsmöglichkeit aus, weshalb nur die Operation infrage kommen würde. Ich werde mir auf jeden Fall deinen Beitrag & andere durchlesen und dann abwägen, ob mir das Risiko mein Traumberuf wert ist.
Vielen Dank für deine Meinung!
Grüße Meik
Liebe Marvie,
Könntest Du evtl. nochmals kurz erläutern warum du kein beschwerdefreies Leben mehr hast durch die Operation?
Ich muss leider sagen dass ich es wahrscheinlich im Herbst in Angriff nehmen möchte. Immer nasse Hände sind für mich nicht ertragbar. Leider.
Extreme Ängste und Panikattacken . Ekel.
Liebe Katrin_84!
Nachdem ich mich nun 6 Jahre lang ganz, ganz intensiv mit Hyperhidrose beschäftigt habe, habe ich so ziemlich alles gelesen, was ich dazu finden konnte. Erstmals bemerkt habe ich es schon im Alter von 6 Jahren, ab der Pubertät enorme Zunahme der Intensität des Schwitzens und ab da immer "anfallsartig". D.h. es gab immer einen Auslöser und im Rückblick sage ich immer, es waren regelrechte "Schwitz-Anfälle" (von 0 auf 100). Zwei Gefühle haben damals mein Leben bestimmt: ANGST und SCHAM. Ich hab oft meine Hände angestarrt und meinen Körper gefragt: "Warum tust Du mir das an? Was ist das für ein Leben?"
Bei so einem Anfall ist das Wasser regelrecht aus meinen Händen geronnen und abgetropft, wenn ich es nicht abgewischt habe und das hat so lange angehalten, bis mein Nervensystem "herunterfahren" konnte. Und das ist mir immer erst gelungen, wenn ich zu Hause war, sogar im Sommer. Nur hat es im Sommer durch die hohen Außentemperaturen oftmals auch zu Hause angefangen zu rinnen.
Mittlerweile bin ich in Kontakt mit mehreren Frauen im Alter von 45 bis 60. Du hast sicher gehört, dass man früher noch "radikal" operiert hat.
Wir waren also auch "Versuchskaninchen für die Mediziner". Das ist so.
Aber jede von uns hat andere Probleme. Und das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass es für die OP bis heute keine klaren Leitlinien gibt, wie vorzugehen ist, sondern nur Empfehlungen. Ich hab alle meine Probleme bereits ins Forum gestellt und habe vorhin unter "Meine Beteiligung" nach "Meine Themen" gesucht. Bisher habe ich dort meine Beiträge gefunden, doch da dürfte etwas umgestellt worden sein. Gerne schreibe ich Dir in den nächsten Tagen nochmals alle Beschwerden auf, die ich HEUTE mit dem Eingriff in Verbindung bringe.
Katrin, ich kann Deine Gefühle voll und ganz nachvollziehen und es kommt der Moment, wo jede/jeder sagt: "Nein! Ich kann und will so nicht mehr weiterleben!" Heute kennt jeder die OP-Möglichkeit!! Ich hab erst im Alter von fast 30 Jahren davon gehört, damals.
Wenn ich aber, wie zuletzt von Becky24 lese, was sie im Jahr 2023 an einer Klinik in Deutschland erfahren musste und, dass man bei ihr nicht nach dem allerletzten Stand der Technik operiert hat, sonder die Nerven durchtrennt hat, dann hoffe ich, dass Ihr meinen Appell versteht. Und dieser lautet:
Bitte, Bitte geht zu den allerbesten Ärzten und nicht zu einem Arzt, der gelegentlich Sympathikus-Durchtrennungen macht oder in ein Krankenhaus, wo die Chirurgen halt auch das machen! Sogar nach der viel gepriesenen Clipping-Methode gibt es Personen, die gleich danach unter einem fürchterlichen KS leiden. Hier in Österreich gibt es schon länger die Bestrebung sogenannte "Schwerpunkt-Kliniken" zu machen. Das bedeutet: nicht jede chirurgische Abteilung soll alles machen, sondern nur jene, die die meiste Erfahrung mit bestimmten Eingriffen haben!!! Für heikle Eingriffe ist die Erfahrung des Operateurs ungemein wichtig! Das sollte eigentlich jedem einleuchten!
(ich sage das deswegen, weil Personen, die sich nicht damit beschäftigen, die Zusammenlegungen so kritisch sehen. Sie möchten immer, dass ALLES in "ihrer" Wohnnähe vorhanden sein soll).
Thema: Kosten
Wenn ich richtig informiert bin, dann habt ihr in Deutschland ein anderes Krankenversicherungssystem und dieses setzt sich aus verschiedenen Versicherungsanstalten zusammen. Je nachdem, wo man versichert ist, zahlt die Krankenkasse den Eingriff oder auch nicht.
Die Hyperhidrose ist eine von der WHO anerkannte Krankheit und hat eine ICD-Nummer!!! Und sobald ein Facharzt für Dermatologie oder sogar eine Klinik die DIAGNOSE bestätigt, sollte die Krankenkasse auch die Kosten übernehmen. Katrin, Du schreibst von "Panikattacken"! Das alleine zeigt ja schon, wie stark Du unter der Krankheit leidest!!
Ihr habt Dr. Schick in München und in Meran gibt es Dr. Tarfusser (er spricht ja deutsch). Soweit ich weiß, gibt es auch in anderen nordischen Ländern Kliniken mit viel Expertise, aber ihr wollt Euch ja schließlich in Eurer Muttersprache informieren und verständigen, nicht wahr?
Die Älteren unter uns sind dazu da, Ihre Erfahrungen den Jungen weiterzugeben! Google und Facebook weiß fast alles. Aber vielleicht solltet Ihr hin und wieder auch mit "echten" Menschen reden! Wir lernen ja voneinander! Mich haben meine Erfahrungen viel "Lehrgeld" gekosten und zwar in Form von ECHTEM GELD und körperlichen Problemen, die bleiben werden so lange ich lebe.
Bis zum nächsten Beitrag ganz liebe Grüße! Marvie
Liebe Kartrin_84,
unter dem Titel "Spätfolgen einer ETS" habe ich ziemlich viel zu meinen Beschwerden geschrieben. Wenn Du unter "Suchen" nur das Wort "Spätfolgen" eingibst, dann sollte mein Beitrag erscheinen und darunter findest Du auch den Austausch dazu mit den Forenmitgliedern Sato und Kaliene.
Was mich aber nachdenklich stimmt: obwohl die Technik für die Operation
a) durch die Clipping-Methode und
b) durch Durchtrennung in z.B. nur 2 Segmenten für die Hände
abgeändert wurde - was die Risiken und Spätfolgen für die Patienten stark verringern soll, berichten viele von einem starken KS gleich nach der Operation (siehe dazu einige Beiträge im Forum). Becky24 ist noch ein krasseres Beispiel, weil hier schlichtweg überhaupt nicht nach der neuesten Technik gearbeitet wurde und die Nerven gleich durchtrennt wurden. Ich glaube, dass das auch rechtlich fraglich ist und, wenn ich Becky24 etwas empfehlen dürfte, dann wäre es der Gang zu einem "Anwalt für Medizinrecht". Zumindest, um sich zu informieren, was der Gesetzgeber dazu sagt. Ich bilde mir ein, irgendwo gelesen zu haben, dass man als Patient sich schon darauf verlassen darf, dass Erkenntnisse und Weiterentwicklungen in der Medizin, auch vonseiten der Chirurgen beachtet werden müssen.
Ist Dir die Iontophorese mit zu viel Aufwand verbunden oder hast Du keine Verbesserung erreicht?
Wann hast Du trockene Hände und ab wann fängt es zu rinnen an? Möchtest Du darüber reden?
Liebe Grüße, Marvie
Hallo Marvie,
Vielen lieben Dank nochmals für die Antwort.
Um ehrlich zu sein sind meine Hände seit der Trennung nur noch mit Oxybutynin trocken.
Ansonsten wären sie immer feucht und natürlich bei Stress und Hitze richtig nass.........über 20 Grad ist schon eine Katastrophe für mich.
Wie gesagt mit 7,5 mg bin ich halbwegs alltagstauglich. Aber wer sagt mir wie die Spätfolgen sind bei täglicher Einnahme?
Iontophorese hilft ein wenig bei mir aber bisher noch nicht komplett. Ich habe ein Gerät Zuhause und auch schon in der Vergangenheit genutzt.