Liebe HH-Betroffene,

da ich bisher nichts zu dem Thema gefunden habe , wende ich mich an euch.

Ich wollte wissen, ob ihr Erfahrungen mit Schlafstörungen (Ein-u. Durchschlafstörungen) bzw. innerer Hitze vor dem Schlafen habt, die durch die dauerhafte Anwendung von Iontophorese an den Händen ausgelöst wird.
Ich benutze das Iontophoresegerät von Hidrex (comfortIon) seit 2 Jahren und habe damit sehr gute Erfolge an den Händen erzielt.

In den letzten 2 Jahren habe ich jedoch zunehmend Schlafstörungen entwickelt. In den ersten Wochen meiner Behandlung hatte ich nur ab und zu Einschlafstörungen, da durch die Iontophorese eine gewisse "Überwachheit" manchmal bei mir eintrat oder ich starke innere Hitze im Körper entwickelt habe, die mich vom Schlafen abgehalten hat.

Das hat sich in den letzten beiden Jahren in soweit gehäuft, dass ich nun nachts regelmäßger aufgewacht bin und nicht mehr oder  nur nach sehr langer Zeit einschlafen konnte.
Mittlerweile habe ich starke Einschlaf-u. Durchschlafstörungen entwickelt.

Vor dem Beginn mit der Iontophorese hatte ich nie Schlafstörungen und konnte immer gut ein-u.durschlafen.

Meine Vermutung ist die, dass das was man an den Händen an "Übererregung" im Nervensystem mittels Strom unterdrückt, sich auf kurz oder lang einen anderen "Weg" sucht.
Bei mir halt durch Schlafstörungen oder bei anderen medikamentösen Versuchen bisher in einer überkativen Blase.

Gibt es bei euch ähnliche Erfahrungen?

 

Den einzigen Foreneintrag (von iontophorese.de) zu diesen Thema ist dieser:

"Jetzt habe ich allerdings nun seit einiger Zeit zwei Probleme, von deen ich gerne wüsste, ob es andere Benutzer auch festgestellt haben oder Du, Markus, etwas dazu weißt. Ich habe einerseits ein kleines Problem mit Hautirritationen, d.h. Juckreiz and Händen und Füßen nach der Behandlung und wenn ich dann eigentlich schwitzen würde, also wenn mir recht warm wird, bekomme ich an den "gebadeten" Stellen juckenden Hautausschlag. Es ist besser zu ertragen als das starke Schwitzen - aber dennoch recht unangenehm.
Das zweite Problem sind akute Durchschlafstörungen und innere Unruhezustände. Ich werde zurzeit sehr oft nachts nach weniger als 5 Stunden Schlaf wach und kann dann nicht mehr einschlafen. Kann das eine Nebenwirkung der Iontophorese sein?"

Falls ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt mit der Langzeitanwendung von Iontophoresegeräten, freue ich mich über eine Rückmeldung von euch.

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Servus... also bei mir wurde eine Schlafapnoe diagnostiziert...ich bin ja ETS operiert und habe da den Verdacht dass es da einen Zusammenhang geben könnte einerseits wegen den zerstörten Nerven und auch da mir vorkommt dass es sich auf die Atemmuskulatur im Brustbereich auswirkt ... ausserdem kann ich mir da generell auch ohne eine Op einen Zusamnenhang vorstellen da unser Nervensystem da ja total überreagiert und das sich natürlich negstiv auf den Schlaf auswirken kann... hold dir mal bei der Lungenfachärztin ein Vordiagnose Gerät für eine Nacht zum aufzeichnen bei mir waren da dann mehr als 200 Apnoen und Hypapnoen zu sehen... dann musst ins Schlaflabor das steht bei mir jetzt an... ob es was bei dir mit deinem Gerät zu tun hat kann ich leider auch nicht beurteilen aber vieles ist natürlich möglich...am Ende zählt halt was du hast warum auch immer und das gehört abgeklärt und eventuell behandelt... Lg Dilemma

Interessant, Schlafstörungen hatte ich damals auch bei der Iontophorese. Wobei ich schon denke, dass es eher eine seltene Nebenwirkung ist. Ich war nach der Anwendung jedes Mal (wortwörtlich?) wie auf Strom. Auch die innere Hitze in der Nacht kommt mir bekannt vor. Zu Beginn gefiel mir diese Energieladung, aber die halb schlaflosen Nächte wurden natürlich sehr schnell zur Qual.
Ausserdem hatte ich das Problem, dass sich meine chronischen Schmerzen in Schultern und Nacken durch die Ionto jedes Mal verschlimmerte (auch das definitiv eine nicht vorhergesehene Nebenwirkung). Aber trotz dieser wirklich teils massiven Nebenwirkungen habe ich die Ionto 2-3 Jahre lang durchgezogen: lieber Schmerzen und Schlafprobleme als tropfende Hände! Für Aussenstehende ist diese Wahl kaum nachvollziehbar, aber im HH-Forum können mich bestimmt einige verstehen. Es gab Zeiten in meinem Leben - noch vor der Ionto - in denen der Leidensdruck durch Hyperhidrose und chronische Schmerzen so gross war, dass ich froh war, überhaupt 2-3 Stunden zu schlafen in der Nacht.

Hatte Verschiedenes ausprobiert mit der Ionto (Gleich-, Wechselstrom, am Morgen therapieren,...), aber kann dir leider keinen guten Rat geben. Meinerseits habe ich mich für eine (präzise!) ETS und später ELS entschieden und bin mehr als zufrieden damit (bei Dr. Tarfusser; anderswo im Forum beschrieben). Es kommt immer noch vor, dass ich zu früh am Morgen aufwache, aber grundsätzlich hat sich mein Schlaf deutlich verbessert seither (bin auch dabei, die chronischen Schmerzen loszuwerden und mein Schlaf normalisiert sich kontinuierlich). Hatte auch Probleme mit der Atmung, aber das war schon lange vor den OP's so (Stress - verkrampfte Muskulatur - eingedrückter Brustkorb durch unnatürliche Arm- und Handhaltung wegen des Schwitzens etc.). Kann bei sowas wärmstens Cantienica (Aufrichtung durch Tiefenmuskulatur) und entfernter auch TRE (heilendes Zittern) empfehlen.

Hallo Dilemma1,

danke für dein Rückmeldung.

Ich werde auch in ein Schlaflabor gehen. Bei mir liegt es aber nicht an der Lunge oder Apnoe, da bin ich mir sehr sicher.

Ich merke ja eher diesen Hitzestau,die "Überwachheit" vor dem Schlafen oder wache ohne Grund mehrfach auf, ähnlich wie die andere Person, die ich zitiert habe.

Mit der Hyperhidrose scheint es mir so, egal was man an Symptombehandlung tut (von Medikamenten bis ETS-OP), ist es so, als ob man der Hydra einen Kopf abschlägt
und woanders wächst ein neuer. Man müsste halte die Übererregung im vegetativen Nevensystem wieder runterreguliert bekommen. Noch besser, man kommt dahinter, warum
das Nervensystem überreguliert ist.

Neben der grundlegenden genetischen Veranlagung (Epigenitk) sind hier aus meiner Sicht für das Gesamtverständnis folgende Schlagwort hilfreich:  Schock-und Entwicklungstrauma, chronischer Stress (Stressmodell Seyle), HHN-Achse( Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) , Limbische System in Verbindung mit Thermoregulation und Gefühlsregulation, Bindungsstörungen (Bowlby) und damit einhergende tieferliegende soziale Ängste, die man bewusst jedoch nicht merkt, sowie die Polyvagaltheorie ( Sympathikus überaktiv, dorsale Vagus zu wenig aktiv und ventrale Vagus garnicht aktiv).

Intressant was du da alles anführst hab mich zu allem mal bischen  kurz rein gelesen... In jedem Fall intressante Punke zum autonomen Nervensystem ... es ist wirklich ein komplexes Kapitel das ganze und Zusammenhänge zur HH oft schwer erkenn- oder nachweisbar... aber sicherlich möglich.. wenn man dann noch chirurgisch was übelst durchsäbelt (noch dazu an der falschen Stelle) und zu brutal koaguliert machts das auch nicht besser für den Patienten....

Bedankt von: Lepidopter013

Danke Andreas H. für die Rückmeldung und das du auch deine Auswirkungen auf den Schlaf beschrieben hast, die vllt. von der Anwendung der Iontophorese herrühren.
Bisher war die Iontophorese für mich ein Segen. Habe sie 2 Jahre verwendet. Bin arbeiten gegangen, hatte Sozialkontakte, mache Sport, ernähre mich gesund.
Ansonsten habe ich auch schon alles vom Arzt untersuchen lassen. Sogar meinen morgendlichen Kaffee weggelassen um alles auszuschließen, was meinen Schlaf stören könnte.

Mir bleibt nur noch die Iontophorese als mögliche Ursache,insbesondere auch wegen der beschriebenen Wirkungen (Hitzwallungen, Überwachheit = unter Strom stehen) und meinen Verständnis, dass die unterdrückte Erregung sich halt andere Wege sucht.

Nun bin ich verzweifelt, weil ich nicht weiß, ob ich sie so weiter verwenden kann.
Die Schlafstörungen sind so stark geworden, dass ich krankgeschrieben bin und nicht mehr arbeiten kann. Andererseits, kann ich auf die Iontophorese auch nicht verzichten, weil es keine Alternative gibt, die so gut wirkt (außer vllt. die ETS).

Jeden Sommer drängt sich mir die OP auf. Ich habe aber aufgrund meines Verständnisses von der Krankheit und den möglichen Kurz-Langzeitfolgen immer erhebliche Zweifel.
Gerade weil ich auch ohne ETS schon überall (Hände,Füße,Achseln,Bauch,Brust,Rücken,Kniekehlen)  stark schwitze und KS wahrscheinlich grauenhaft wäre.

Ich würde mich freuen, wenn du mir persönlich oder hier direkt, noch mehr zu deinen Erfahrungen mit der ETS und den Folgen (positive/negative) schreibst.

Servus... warst mal auf der Homepage von Dr. Tarfusser? www.chirit.com  ...Lies dir das mal alles genau durch und schau dir auch seine Videos an...danach weisst du viel mehr über ETS er ist ein super Arzt der sich unglaublich gut auskennt... Wenn was Englisch ist lass es dir einfach von google übersetzen..." ETS für und wider"  z.b.... In einem Video zeigt er auch ganz genau wird eine ETS seiner Meinung nach richtig gemacht wird... Leider wurde ich nicht von ihm operiert wenngleich eine ETS generell kritisch zu sehen ist auch wenn man es perfekt macht nur an der richtigen Stelle Th3 für die Hände und so minimalinvasiv wie möglich mit der richtigen Op Technik und richtigen Koagulstionsmethode...

Ach ja ich kenn wen in Österreich die eine Selbsthilfegruppe gründet mit persönlichem Kontakten...

Bedankt von: Sascha Ballweg

@Dilemma1: Die Person in Österreich kenne ich sehr wahrscheinlich auch, stehe mit ihr in Kontakt.

Ja, wahrscheinlich mache ich das in 2 Jahren (bin jetzt 38 Jahre) mit der ETS. 

Wenn ich bis dahin nicht weiter komme (ausreichende LInderung durch die noch offenen Maßnahmen auf meiner Liste oder schiere Akzeptanz oder HH-SHG)
und ich noch unglücklicher werde, sehe ich auch keinen Ausweg mehr.

Ich verfolge solange den Foreneintrag: ETS+ELS OP in Meran bei Dr. Tarfusser - Erfahrungsbericht

 

 

@Lepidopter: Ich kenne dein Dilemma nur allzu gut und wünsche dir schon mal alles Gute! Ein spontaner Gedanke, der mir kam: Bist du dir sicher, dass die Schlafprobleme von der Ionto kommen? Bzw. wie ist das bei dir, machst du die Ionto z.B. am Abend und schläfst danach schlecht? Und an Tagen, an denen du die Ionto nicht durchführst, schläfst du besser? Oder schläfst du allgemein schlecht? Dann würde vielleicht auch der allgemeine, durch HH angestaute Stress als Ursache in Frage kommen.

Bei mir waren diese geladenen Zustände/stundenlangen Einschlafstörungen wirklich viel, viel öfter an den Ionto-Tagen. Weil ich häufig therapieren musste (und nur tiefe Stromstärken ertrug), hatte ich dann fast jede zweite Nacht Schlafprobleme. Ionto, schlechte Nacht, nervöser Tag, gute Nacht, grosse Müdigkeit, dann wieder Ionto und alles ging von vorne los.

Könntest du nicht eine Weile oder auch nur ein paar Tage auf die Ionto verzichten? Ich weiss, das ist schwer, aber so hättest du mehr Chancen herauszufinden, ob es da wirklich eine Kausalität gibt. Du könntest in Zwischenzeit Antihydral alternierend mit AHC30 verwenden. Bei mir wirkte das nicht so gut wie die Ionto, aber viel besser als nichts.

Nur ein Vorschlag. Vielleicht hast du das alles schon probiert und durchdacht. Du scheinst ja wissenschaftlich-differenziert an die Sache heranzugehen.

Zu meiner ETS findest du hier schon viele Infos (inkl. Link zu meinem ELS-OP-Bericht): https://www.hyperhidrosehilfe.de/forum/hyperhidrose-schwitzen/225386-ets-neu-bewertet?start=0

Falls du weitere Fragen hast, kannst du die ungeniert (kennt man dieses Wort in D?:) im Forum oder per PM stellen.

Bedankt von: Sascha Ballweg

@Andreas: Ja, gut das hier alle/du die Notlagen nachvollziehen können. Danke auch für deine Hinweise. Antihydral und AHC habe ich schon probiert.
Antihydral hilft, aber die Nebenwirkungen sind nicht tolerierbar für mich. AHC (stark) hat an den Händen nichts gebracht.

Zum Schlaf:

Also ich bin jetzt 38 Jahre und hatte bisher nie Schlafstörungen. Vor 2 Jahren habe ich mit der Iontophorese angefangen. Das war toll. Wenn der Handschweiß weg ist, wird alles besser und leichter im Leben.Auch das Gesamtschwitzen an anderen Extremitäten nimmt ab, da der Gesamtstress abnimmt.
Nasskalte Hände sind schon für sich ein permanenter Stressor, der sich selbst am Laufen hält.
(Nasskalt Hände/Füße-->Unwohlsein/Stress-->weiter nasskalte Hände/Füße-->Unwohlsein/Stress usw.,  ihr kennt das)

Ich habe erst mit einem alten Hidrex-Gerät begonnen und dann vor einem Jahr auf das neue Hidrex mit Polarisationswechsel umgestellt, dass hat auch noch einmal beidseitig mehr gebracht.
Ich habe immer so 20 Minuten mit U=20V, A=17mA und Polarisationswechsel gemacht. Ich mache das ganze meist sonntags um 12 Uhr. Also eigentlich auch mit genug Abstand zur Nachtruhe.

Zu Beginn, also vor 2 Jahren mit dem alten Gerät, hatte ich schon die Überwachheit und innere Hitze verspürt. Auch wie du anmerkst, nur an den Tagen/Nacht, wo ich das Iontophorese-Gerät verwendet habe. Nach der Initialphase (etwa eine Woche) habe ich das Gerät nur einmal in der Woche zur Aufrechterhaltung gebraucht, also nicht sehr oft. Nach dem ersten halben Jahr mehrten sich aber die Schlafstörungen. Erst einmal pro Woche, wo ich dann nach 2-3 Stunden Schlaf, hellwach aufgewacht bin. Zunehmend mehrfach pro Woche und nun auch noch mit Einschlafstörungen.

Ich habe schon vieles in Betracht gezogen. Die Arbeit kann es auch nicht mehr sein, da ich seit 9 Wochen nicht mehr arbeiten kann mit den Schlafstörungen. Ich ernähre mich gesund, mache dreimal pro Woche Sport, gehe zur Sauna und Massage, habe soziale Kontakte und eine Partnerin. Blutwerte sind auch normal. Also formal alles in Ordnung. Natürlich gibt es nun Sorgen wegen meiner Zukunft mit der Arbeit. Aber die Schlafstörungen hatte ich ja auch schon, wo ich noch arbeiten war.

Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass es auch noch andere Ursachen gibt (Genitik und andere Stressoren). Aber angefangen haben die ersten Schlafstörungen in meinem Leben mit der Nutzung der Iontophorese sowie den zeitnahen "Nebenwirkungen" von Hitze und Überwachheit. Daher mein Verdacht, dass es da schon einen Zusammenhang gibt.

Ich werde im Herbst Winter mal länger mit der Iontophorese pausieren. Ich habe bereits mal 4 Wochen pausiert, aber das hat keine Schlafverbesserung gebracht. Ich denke, wenn man über 2 Jahre ein Verfahren anwendet, dauert es auch länger, bis der "Ursprungszustand" sich wieder einstellt. Letzlich denke ich das die Stromanwendung nicht nur lokal auf den Körper wirkt (bei mir die Hände) sondern auf den Körper als Gesamtsystem. Etwas irgendwo "zu unterdrücken", was eigentlich raus will, hat meist Folgen.

Ich erinnere mich auch daran, als ich meine Hände und Füße einmal zeitgleich behandelt habe. Danach war ich extrem unruhig und aufgedreht und konnte kaum schlafen.
Nach der Erfahrung habe ich die gleichzeitge Behandlung auch nie wieder gemacht und bisher nur die Hände weiter behandelt.
Aber allein solche Erfahrungen legen nah, das die Stromanwendung mehr Auswirkungen haben kann, als nur eine lokale Schweißreduktion.

 

Bedankt von: Sascha Ballweg

Wahrscheinlich tut's nichts zur Sache, aber ich möchte doch noch anmerken, dass bei mir gerade die Kombination zwischen Antihydral und AHC30 den Unterschied gemacht hat. Sowohl für eine verstärkte Wirkung als auch für eine (kleine, aber spürbare) Verringerung der Nebenwirkung. Antihydral hat ja den Nachteil, die Haut rissig zu machen (sprichst du von dieser Nebenwirkung?). Das Aluminium hat sie dann eher wieder geglättet.

Wenn ich mich nicht irre, kam der Tipp zur Kombination übrigens von Sascha Ballweg.

https://faq.schwitzen.com/phpmyfaq/content/30/167/de/antihydral-ahc-forte-antitranspirant-kombinationstherapie.html

Bedankt von: Sascha Ballweg
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